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Samstag, 24. Januar 2015

Frohes Schaffen!





Frohes Schaffen!
 
Arbeit und Aktivitäten gibt es immer in Bozoum…und daran bin nicht nur ich schuld!
Am Montag hielt mich eine Versammlung den ganzen Vormittag auf. Einige Jugendliche haben unter absurden Vorwänden  den Nicht-Regierungsorganisationen gedroht, die hier in Bozoum Hilfe leisten. Die Nicht-Regierungsorganisationen, die sich hier aufhalten, kommen in den Dörfern beim Wiederaufbau der Häuser und in den Städten bei der Reparatur der Straßen zum Einsatz. Auf diese Weise hatten 2500 Menschen die Möglichkeit in Schicht zu arbeiten und Geld zu verdienen. Das hat viel dazu beigetragen, die Spannungen abzubauen.
An dieser Versammlung haben die Nicht-Regierungsorganisation, der Präfekt und Vertreter der Jugendlichen teilgenommen. So war die Möglichkeit gegeben, einiges zu klären und auch zu versuchen, den Jugendlichen zu klar zu machen, wie wichtig Arbeit und Bildung sind, und nicht nur das schnelle Geld.
Es ist jedenfalls ein Zeichen dafür, wie schwierig es manchmal ist zu helfen. Und wie wichtig es ist, die Würde des Menschen, der in Not ist, wachsen zu lassen.
Am Montag wurden in Bangui zwei Personen, die bei der Caritas und bei der Kommission für Gesundheit der Diözese Bangui arbeiten,  von einigen Anti-Balaka-Rebellen entführt. Es handelt sich um Bruder Gustave Reosse aus Zentralafrika und um Claudia Priest aus Frankreich. Es ist ein seltsamer Zufall: Als ich nach Zentralafrika zurückkehrte, saß er neben mir im Flugzeug.
Die Entführung ist das Werk der Anti-Balaka-Rebellen. Sie hoffen, auf diese Weise die Freilassung eines Kriminellen zu erreichen, der einer ihrer Anführer ist. Er wurde vor einigen Tagen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit festgenommen.
Einen Tag später wurde auch eine Irakerin entführt, die für die Vereinten Nationen arbeitet. Nach einigen Stunden wurde sie aber wieder frei gelassen. Die zwei anderen dagegen blieben in der Hand der Anti-Balaka-Rebellen. Der Erzbischof von Bangui hat sich sehr bemüht, die Verhandlungen zu führen, aber es gab eine Menge Spannung. Am Freitag, d. 23., wurden beide endlich frei gelassen.
Außerdem wurde gestern Vormittag ein Auto des Internationalen Roten Kreuzes 26 km vor Bangui auf der Straße von der Anti-Balaka angegriffen. Man drohte und stahl Telefone und Geld. Dem Roten Kreuz! Und völlig unvorstellbar: Das alles geschah vor den Augen der Gendarmen, die nichts taten, um es zu verhindern!
Das verheißt nichts Gutes!
Es bedeutet, dass es keine Sicherheit gibt.
Es bedeutet, dass der ganze Apparat der Blauhelme (noch) nicht funktioniert.
Übrigens, die Tatsache, dass Menschen, die ganz klar für eine katholische Organisation arbeiten, entführt werden, müsste denen die Augen dafür öffnen, die von der Anti-Balaka als „ christliche Milizen“ sprechen.
In Bozoum bereiten wir inzwischen die Landwirtschaftsmesse vor, die am 31. Januar stattfindet. Wir krempeln die Lager um und erneuern das Dach, auf dem wir im nächsten Monat Solarzellen anbringen. Das bedeutet einen großen Schritt nach vorn. Wir werden Strom haben und brauchen dann nicht mehr die Stromaggregaten.
Hier findet man einige Details:
 
“Die Anlage hat 11,2 kW. Das Projekt wurde von Seva mit der technischen Unterstützung der Kad3-Gruppe finanziert und realisiert.  Vipiemme Solar hat die Batterien gespendet.
Die Fotovoltaikanlage würde also im März in Betrieb sein und etwa 2000 Menschen mit Strom versorgen. Darüberhinaus würden 96% des Dieselkraftstoffes eingespart werden. Man plant eine jährliche Stromproduktion  von etwa 18.000kWh.  Dadurch wäre eine Vermeidung von ungefähr 9000 kg CO2-Ausstoß im Jahr möglich.
Und das alles mit der Arbeit von  Enrico Massone, der seit fast 30 Jahren in die Zentralafrikanische Republik  kommt, um zu helfen, von Alessio Vada aus unserem Maurerteam, und von anderen vom Schlag des Antonio und Guliano, die für einige Tage hier zu Besuch sind und gleich den Pinsel zur Hand nehmen.
Frohes Schaffen!









Samstag, 17. Januar 2015

Es ist kalt!








Es ist kalt!
 
Bevor ich nach Zentralafrika zurückkehrte, sagten viele zu mir: “Du Glücklicher! Du fährst ins Warme!“
Das Problem ist aber, dass es hier in Zentralafrika kalt ist!
Um diese Jahreszeit sinken die Temperaturen nachts sehr stark. Hier in Bozoum haben wir 9 Grad!
Tagsüber steigt die Temperatur dann auf 30- 35 Grad. Aber abends, nachts und morgens ist es kalt. Die Menschen leiden sehr darunter, vor allem die Kinder und die alten Leute.
Am Sonntag feiere ich die erste Messe nach meiner Rückkehr und es ist eine Gelegenheit zusammen zu beten und den Leuten die Grüße und die Gedanken so vieler Menschen und Gemeinschaften, die ich getroffen habe, zu überbringen.
Am Montagmorgen begrüße ich die Schüler der Mittelschule und des Gymnasiums „St. Augustin“, denen ich auch das Buch „TRAITE DE PHILOSOPHIE“ überreiche. Es wurde gerade dank der Hilfe des Vereins „ SALINZUCCA - IL SAPORE DEL SAPERE“ in Italien gedruckt.
In diesen Tagen denken wir an die Ereignisse vor einem Jahr. Am 13. Januar 2014 sind endlich die Seleka-Rebellen von Bozoum abgezogen! Es gibt noch Anspannung in den Herzen, aber auch auch so manch kleines Zeichen der Hoffnung! In dieser Woche haben sich einige muslimische Eltern vorgestellt, um ihre Kinder anzumelden. Sie kehren langsam nach Zentralafrika zurück, nachdem sie ein Jahr lang als Flüchtlinge im Tschad gelebt haben.
Gerade in diesen Tagen hat Boko Haram, eine islamische Terroristengruppe, mehr als 2000 Menschen in Nigeria getötet, auch wenn die Ereignisse von Paris bei den Medien mehr Beachtung fanden.
Das alles ist besorgniserregend, und die friedliche Rückkehr der Moslems nach Zentralafrika ist eine gute Nachricht.
Donnerstag und Freitag war ich in Bouar. Es gab Treffen mit den Missionaren der karmelitischen Gemeinschaften in Baoro, St. Elia und  vom Seminar in Yolè, wo der Namenstag von Pater Marcello gefeiert wurde.
Ich treffe mich auch mit anderen Missionaren, um Berichte über ein Projekt zu sammeln, das von der Republik Tschechien unterstützt wird. Es hilft schwangeren Frauen und Kranken.
In Bouar treffe ich auch Pater Beniamino, der gerade die Landwirtschaftsmesse vorbereitet, die am 7. und 8. Februar stattfindet. Zusammen mit der Landwirtschaftsmesse von Bozoum am 31. Januar und 1. Februar gibt es einen weiteren Samen und eine weitere Frucht der Hoffnung!






p.Marcello

Il ritorno di Hyppolite a Bozoum




Samstag, 10. Januar 2015

Reisen




Chiesa di Santa Chiara, Cuneo



Reisen
 
Die letzten Tage in Italien waren mit Treffen, Begrüßungen und Feiern voll ausgefüllt.
Am Montag breche ich dann endlich auf. Wir sind zu viert: Außer mir noch der Maurer Enrico Massone, der seit 1987 in jedem Jahr in die Zentralafrikanische Republik kommt, der Maurer Alessio und Schwester Beatrice aus dem Klarissenorden.
Es gibt manche Verspätung und manch Unvorhergesehenes, aber wir kommen gut in Bangui an und sind am Dienstag gegen 18 Uhr in unserem Karmelitenkloster. Der Mittwoch vergeht mit Treffen und Versammlungen. Am schönsten ist die Begegnung mit etwa 20 jungen Leuten der UASCA. Das ist ein kleiner Verein, in dem sich die Jungen zusammengeschlossen haben, die im Seminar in Bouar-Yolè waren, wo ich zehn Jahre lang gearbeitet habe.
Sie wollen mich sehen, um etwas über den Menschenrechtspreis, den ich in Madrid erhalten habe, zu erfahren, und ich nutze die Gelegenheit, um sie zu ermutigen und sie anzuregen viel  nachzudenken, um dann zum Wohle des Landes Entscheidungen treffen und handeln zu können.
Am Donnerstagmorgen brechen wir um 5.30 Uhr nach Bozoum auf. 400 km Straße, keine großen Überraschungen (zum Glück!). In Bossemptele treffen wir Hyppolite, der wegen eines Bruchs im Krankenhaus liegt und einige Probleme hat. Es geht ihm ganz gut und wir hoffen, dass er sich schnell erholt.
Gegen 12 Uhr kommen wir in Bozoum an. Es ist gerade Schulschluss: eine Flut von Kindern, Jungen und Mädchen…und alle rufen: „Aurelio! Aurelio! Aurelio!“
In der Missionsstation treffe ich Pater Enrico und Pater Norberto, später die Schwestern.
Am Nachmittag findet gleich eine Versammlung statt, um die Landwirtschaftsmesse vorzubereiten, die am 31. Januar und am 1. Februar in Bozoum stattfinden wird.
Enrico und Alessio machen sich sofort an die Arbeit, weil wir die Dächer der Lager erneuern müssen, um dort die Solarzellen anzubringen. Das ist ein großes Projekt, das uns ermöglichen würde, 24 Stunden Strom zu haben. Dann bräuchten wir nicht mehr den Generator.
Es gibt viel zu tun: In der Schule, in der Pfarrgemeinde, auf den Baustellen und für die  Landwirtschaftsmesse.
Also: Frohes Schaffen!


la mia parrocchia
ma Paroisse à Cuneo

Piazza Galimberti, Cuneo

Incontri dell'ultim'ora a Cuneo

Incontro con i giovani UASCA a Bangui



Hyppolite all'ospedale di Bossemptele


Enrico fotografa

Alessio e i primi contatti
les premiers contacts de Alessio

Inizo dei lavori a Bozoum
commencement des travaux à Bozoum

Sonntag, 4. Januar 2015

Danke!



Danke!
 
Ein gutes Neues Jahr! Und einen guten Start!
 
Morgen, am Montag, d. 5. Januar, fahre ich endlich nach Zentralafrika zurück!
Nach ungefähr einem Monat in Italien und anderswo bin ich reisefertig, um nach Hause, nach Bozoum, zurückzukehren.
Es werden arbeitsreiche Monate sein, aber wann sind sie es nicht?
Die Situation im Land ist schwierig, die Landwirtschaftsmesse  muss vorbereitet werden, wichtige Arbeiten sind auszuführen, man muss die Schulen aufsuchen und ermutigen, Besuche und Fahrten stehen an und vor allem sind da so viele Menschen, mit denen man arbeiten und etwas Schönes aufbauen muss, gerade inmitten von so viel Zerstörung.
Ich habe Lust aufzubrechen, aber ich bin auch froh über diese Zeit, die ich hier in Italien verbracht habe. Mir wurde viel Aufmerksamkeit und Wertschätzung entgegengebracht, und ich hoffe, dass ich niemanden enttäusche! So viele Freunde, so viele Verwandte und so viele neue Leute, die sehr aufmerksam waren und auch oft mit konkreten Gesten des Teilens halfen, die in einer Zeit der Krise wie dieser eine noch größere Bedeutung haben!
Viele Treffen, ein gedrucktes und realisiertes Buch („Handbuch der Philosophie“), Feiern mit Pfarrgemeinden und Gemeinschaften von Schwestern und Patres, Versammlungen: Dies alles diente dazu, ein Fleckchen der Welt, die Zentralafrikanische Republik (die doppelt so groß ist wie Italien!) ein bisschen besser kennenzulernen und das Herz zu weiten.
Ich danke auch meiner Stadt Cuneo, die sich, wenn auch mit großer Diskretion, aufmerksam und nah zeigt.
Ich breche mit großer Freude auf, auch weil ich weiß, dass viele mich mit ihrem Gebet, ihren Gedanken und mit Information begleiten werden.
Allen danke ich!
Und vielen Dank auch dafür, dass dieser Blog, der auf  Italienisch, Französisch, Englisch, Spanisch, Deutsch und Tschechisch erscheint, in seinen verschiedenen Ausgaben insgesamt schon mindestens 105.000 aufgerufen wurde!
Ein großes Dankeschön auch an die Übersetzer: an Pater Juan Montero für die spanische Übersetzung, an Ludmila und Martin für die tschechische, an Pater Raffaele und Chiara für die englische und an Regina für die deutsche Übersetzung.
Dank an alle!