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Sonntag, 26. April 2015

Kilometer ohne Ende!





Kilometer ohne Ende!
 
Nach der Firmung am Sonntag, d. 19. April, beginnen die Jungen und Mädchen unseres Gymnasiums St. Augustin ein mehrwöchiges Praktikum. Es findet bei den verschiedenen Nicht-Regierungsorganisationen statt, die in Bozoum angesiedelt sind wie ACTED, Poles de Developpement, INTERSOS und bei unserer Sparkasse. Es ist eine sehr wichtige Erfahrung, bevor sie in die Arbeitswelt eintreten. Wir hoffen, dass wir ihnen dabei geholfen haben, den Unterschied zwischen Schule und Leben zu verstehen.
Am Dienstag fahre ich wieder los. Nach einem Zwischenstopp in Baoro bin ich am Nachmittag in Bouar, wo einige Treffen und Versammlungen stattfinden.
Am Mittwochnachmittag breche ich mit Pater Marcello nach Kamerun auf. Hinter der Grenze treffen wir in Garoua Boulay Yussuf, einen muslimischen Freund, der im vergangenen Jahr aus Bangui fliehen musste. Er hat angefangen, Legehennen zu züchten. Im Moment sind es „nur“ 26.000, aber er möchte auf 100.000 Hühner kommen!
Am Donnerstag kommen wir in Yaounde an. Es liegt mehr als 1100 km von Bozoum entfernt.
Die Straßen sind gut und es gibt nicht viele Scherereien mit der Polizei, die die Straße mit etwa zwanzig Straßensperren heimsuchen. Hier in Yaounde treffe ich die Gemeinschaften des Karmels aus Kamerun, auch Pater Dominic und Pater Marco aus unserer Provinz. Zusammen mit Pater Marie Joseph aus Frankreich sind sie hier eine große Hilfe.
Auch zwei unserer jungen Ordensbrüder aus Zentralafrika sind hier, die Theologie studieren.
Am Samstagmorgen breche ich nach Douala auf, wo ich Schulbücher kaufen kann. Außerdem treffe ich eine chinesische Firma. Ich will für Bozoum eine Maschine kaufen, mit der man den Reis schälen kann.
Am Montag werde ich wohl wieder nach endlos vielen Kilometern nach Zentralafrika zurückkehren!










Douala


Sonntag, 19. April 2015

Firmung in Bozoum und in der Umgebung





Firmung in Bozoum und in der Umgebung
 
Ich bin ein bisschen spät dran und schon macht sich jemand Sorgen. Danke, aber alles ist gut.
Heute hatten wir Firmung und ich wollte einige ganz aktuelle Fotos haben.
Die Firmung ist eins der sieben Sakramente, das die Taufe bekräftigt. Es ist ein bisschen so, als ob man im Glauben erwachsen wird. Der Bischof macht eine sehr schöne und sehr alte Geste: Er legt die Hände auf und betet. Er bittet Gott, den Heiligen Geist auf die Christen herabzusenden, die ihren Glauben ernsthaft leben wollen. 
In diesem Jahr haben wir die Firmlinge aus der Stadt und aus den umliegenden Dörfern hier in Bozoum versammelt. Die ganze Woche haben Pater Enrico, Pater Norberto und ich damit verbracht, den Katechismus abzufragen und die Jungen und Mädchen, die Jugendlichen und Erwachsenen auf diesen wichtigen Moment vorzubereiten.
Am Samstagnachmittag kommt schließlich der Generalvikar der Diözese, Abbé Mirek, ein Priester aus Polen. Der Bischof kann nicht kommen, weil es ihm nicht gut geht. Er schickt uns seine Grüße und eine Flasche Whiskey. Und das tröstet uns über seine Abwesenheit hinweg!
Aber er denkt an uns und dankt uns für den Mut und die Arbeit, die wir in diesen zwei Jahren des Krieges und der Anspannung geleistet haben. Und das richtet uns auf, mehr als der Whiskey!
Heute, am Sonntag, d. 19. April, ist der große Tag da! Seit dem frühen Morgen sind die Firmlinge bereit. Fast alle sind in Rot gekleidet, der Farbe, die an den heiligen Geist erinnert, aber auch an das Martyrium. Es ist die äußerste Ernsthaftigkeit in der Christusnachfolge.
Es sind viele Firmlinge: 98 aus Bozoum und 50 aus den benachbarten Dörfern.
Um 8.30 Uhr beginnt die Feier. Es sind sehr viele Menschen da. Die Anteilnahme ist groß und es wird viel gebetet. Wir stehen alle dicht gedrängt um diese Brüder und Schwestern herum, um sie zu begleiten, aber auch, um Gott zu bitten, dass er jedem von uns wieder den Heiligen Geist schenkt.
Um 11.30 Uhr beenden wir die Feier und beten noch einmal mit den Firmlingen, um sie dem Schutz der Jungfrau Maria anzuempfehlen.
 






La più piccola delle AWADODO (le danzatrici liturgiche)
La plus petite parmi les AWADODO (les danseuses liturgiques)








Samstag, 11. April 2015

Eine Woche mit Täuflingen, einigen Problemen und einem Slalom zwischen den Straßensperren






Eine Woche mit Täuflingen, einigen Problemen und einem Slalom zwischen den Straßensperren
 
Nach den Taufen in der Osternacht gehen die Feierlichkeiten den ganzen Ostertag weiter.
Die Getauften gehen nach der hl. Messe nach Hause, um zu feiern. Sie werden dabei von verschiedenen Chorälen begleitet. Am Nachmittag mache ich einen schnellen Rundgang, weil Regen droht, und begrüße einige Leute: Viele Menschen feiern, Gesänge und Tänze gehen den ganzen Tag weiter. Seit Montag zeigen sich die Getauften täglich in ihrer weißen Kleidung in der hl. Messe.
Am Montag bereite ich die zweite Nummer der Zeitschrift „Le Saint Michel“ vor. Hier kann man sie sehen:
 
 
Am Dienstagnachmittag treffe ich die Mitarbeiter der verschiedenen Hilfsorganisationen, die in Bozoum anwesend sind, samt ihren Autoritäten. Einige von ihnen haben nur wenig Interesse an dem Gemeinwohl. An einer gewissen Stelle greift mich einer von ihnen an und sagt: „Du und deine Komplizen! Passt auf!“ Meine „Komplizen“, das sollen die Jungen sein, die für soziale Zusammengehörigkeit und Frieden arbeiten!
Leider gehört das zu diesem Land. Was mir Leid tut, ist, dass viele Menschen, besonders die Autoritäten und Politiker, überhaupt nichts von dieser Krise verstanden haben. Sie machen die gleichen Fehler der Misswirtschaft und der Überheblichkeit als ob die Krise ihre Wurzeln nicht gerade in diesen Problemen  hätte, die niemals gelöst wurden!
Am Mittwoch fahre ich nach Bangui. Auch hier wird die Anzahl der Straßensperren immer größer. Es sind schon 17 auf 400 Kilometern. Es sind Kontrollposten (???) der Gendarmerie, aber die Kontrolle beschränkt sich oft auf das Bezahlen einer gewissen Geldsumme.
Am Mittwochnachmittag bin ich im Karmel, in unserem Konvent in Bangui. Dort wollen wir zwei Brunnen für den zukünftigen Konvent bauen. Marcelin, ein erfahrener Wünschelrutengänger, geht herum, identifiziert die Punkte, am Freitag findet die Bohrung statt: Es gibt Wasser im Überfluss!
Am Donnerstag und Freitag bin ich in Bangui bei einem Workshop über Frieden, Versöhnung und sozialen Zusammenhalt. Die holländische Nicht-Regierungsorganisation Cordaid hat das Treffen organisiert, an dem ich für die Caritas und Justitia et Pax teilnehme.
Wir 40 Teilnehmer aus dem ganzen Land, Christen und Moslems, überlegen und arbeiten , um etwas Konkretes für die Friedensstiftung zu tun.
An eben diesem Freitag halten einige Banditen das Auto eines Teilnehmers an, verprügeln den Fahrer und fahren mit dem Auto weg. Und das am helllichten Tag und mitten in der Stadt!
Sicherheit gibt es überhaupt nicht!



Festa per i nuovi battezzati
La Fete pour les nouveaux baptisés



Sulla moto ci sono come minimo 350 kg di merce
sur la moto il y a au moins 350 kg de marchandises




Marcellin, il rabdomante
Marcelin, le sourcier

Aperura dell'Atelier
Ouverture de l'Atelier

Montag, 6. April 2015

Ostern 2015






Ostern 2015
 
Was für eine heilige Woche ist diese Karwoche!
 
Die Karwoche begann mit dem Palmsonntag: Es waren sehr viele Menschen mit geflochtenen und verzierten Palmzweigen da. Wir machen uns alle auf den Weg wie die Menschen in Jerusalem, die heute Jesus als Sohn Davids ausrufen. Aber wie werden wir IHN am Freitag behandeln?
Am Dienstag fahre ich nach Bouar, wo am nächsten Tag die große Feier der Chrisammesse mit dem Bischof stattfindet. In dieser Messe ist der Bischof von seinen Priestern umgeben, die die priesterlichen Gelübde erneuern. Nach der Predigt weiht der Bischof die heiligen Öle (das Öl für die Katechumenen, das Öl für die Kranken und das Chrisam-Salböl). Wir sind etwa dreißig Priester aus fast allen zwölf Pfarreien der Diözese. Es ist schön, zusammen zu sein, zu beten und über das schöne Geschenk des Priestertums nachzudenken und dafür zu danken. Das Priestertum vereint uns und hat uns aus verschiedenen Ländern in diesen Winkel der Erde gebracht.
Der Gründonnerstag ist das Gedächtnis der Eucharistie des Priestertums und des Liebesgebotes: Während des letzten Abendmahls wäscht Jesus den Jüngern die Füße. Dasselbe mache ich in Bozoum bei zwölf Messdienern.
Am Karfreitag denken wir an das Leiden und Sterben Jesu. Am Nachmittag lesen wir in der Feier die Passionsgeschichte nach Johannes. Wir beten auch für alle Leidenden, besonders für die Studenten in Garissa in Kenia, und für alle Christen, die um ihres Glaubens willen getötet wurden.
Der Karsamstag ist ein Tag des Schweigens und der Erwartung. Jesus ist tot, aber wir wissen, dass er nicht für immer tot sein wird!
Am Vormittag bereite ich Lichter und Mikrofone für die große Feier der Osternacht vor, die im Freien stattfinden wird. Um 19 Uhr fangen wir an: Alles ist dunkel, nur ein Feuer erhellt die Nacht. Von hier kommt die Osterkerze, das Symbol für Christus: Er ist das Licht der Welt. Nach den Lesungen werden 135 Mädchen, Jungen, Jugendliche und Erwachsene getauft. 27 Gläubige gehen zum ersten Mal zur hl. Kommunion. Außerdem finden drei Eheschließungen statt. Es ist eine fruchtbare Nacht, die voller Freude für viele ist!
Um 22.30 Uhr, als die Feier der Osternacht beendet ist, gehen die Menschen nach Hause und erfüllen Bozoum die ganze Nacht mit ihren Gesängen!
Am Ostermorgen feiern wir die Eucharistiefeier um 8.30 Uhr: Ganz vorne sitzen diejenigen, die neu getauft wurden! Während der Gabenbereitung geht eine Frau tanzend herum und wischt den Schweiß von den Gesichtern der Getauften. Es symbolisiert Zärtlichkeit und die Freude über diese neuen Christen!
Allen wünsche ich frohe Ostern!




Domenica delle Palme a Bozoum
Dimanche des Rameaux à Bozoum

Messa Crismale nella Cattedrale di Bouar
Messe Chrismale à la Cathédrale de Bouar