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Samstag, 26. September 2015

Das Fest des hl. Michael im Jahr 2015



Das Fest des hl. Michael im Jahr 2015
 
Am Sonntag haben wir etwas früher das Fest des hl. Michael gefeiert. Er ist der Schutzpatron unserer Pfarrgemeinde.
Mit der Statue des heiligen Erzengels haben wir am Samstagnachmittag eine kleine Prozession gemacht: Mit seiner Gegenwart beschützt er uns weiterhin und kämpft gegen das Böse.
Am Sonntagmorgen ist die Kirche trotz des außergewöhnlich starken Regens überfüllt. Die Messe, die Pater Arland, einer unserer Karmeliten, der aus Bozoum stammt, feiert, ist sehr lebendig. Am Nachmittag veranstalten die Jugendlichen unter der Leitung von Pater Enrico einige Spiele, Wettkämpfe und Wettbewerbe, bei denen es auch um die beste Frisur geht!!
Der Montag ist ein wichtiger Tag: Die Schule beginnt wieder!
Hier in der Missionsstation von Bozoum gibt es sehr viel Arbeit auf dem Gebiet der Erziehung und Bildung. Ungefähr 1.510 Kinder kommen hier täglich in die Schule: 150 sind im Kindergarten, 750 in der Grundschule, 250 in der Mittelschule und im Gymnasium. Im Zentrum für Frauenförderung sind es 30 Frauen und im Alphabetisierungszentrum 110 Personen.
Im Zentrum „Arc en Ciel“ sind 220 Waisenkinder.
Am Montag öffnen sich also die Schultore wieder. Kleine Kinder, Mädchen und Jungen besuchen voller Freude die Schule, die hier in Zentralafrika nicht selbstverständlich ist.
Am Dienstag nehme ich meine Fahrten wieder auf. Um 13 Uhr bin ich in Baoro, aber ich mache mich gleich wieder auf den Weg, weil die Straße nach Bouar sehr schlecht ist und die Konvois der Lastwagen sie blockieren. Ich schaffe es durchzukommen, aber meine Schutzengel haben tüchtig geschwitzt!
Am Abend bin ich in unserem Konvent „Sant' Elia“, wo sieben junge Männer das Ordensgewand des Karmels erhalten und ihr Noviziat beginnen: ein Jahr der intensiven Erfahrung des Ordenslebens in Gemeinschaft.
Am Mittwoch und Donnerstag jagt eine Versammlung die nächste. Verschiedene Personen und Hilfsorganisationen treffen sich, um über die Arbeit von Caritas und Justitia et Pax zu sprechen.
Am Donnerstagnachmittag fahre ich nach Baoro und verbringe dort die Nacht. Bei strömendem Regen mache ich mich am Freitagmorgen auf den Rückweg nach Bozoum!
 
Das Neueste von  Hyppolite!
Er ist endlich aus dem Krankenhaus entlassen worden und befindet sich in Savona, wo Mama Emanuela, Alessandra und viele Freunde und hilfsbereite Menschen ihn liebevoll aufgenommen haben und sich um ihn kümmern.
Am Dienstag hat er einen Ausflug nach Cuneo gemacht, um an der Übergabe der Hochschulabschlüsse und am zehnten Jahrestag der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Universität von Cuneo teilzunehmen.
Hier die neuen Nachrichten von Alessandra:
Hippolyte geht es gut, im Moment hat er keine Therapie. Zweimal wöchentlich gehen wir in das Krankenhaus zur Behandlung der Wunde. Sie heilt sehr gut. Doktor Anselmo sagte, dass man ihn vielleicht bald mit einem anderen Antibiotikum behandeln könne. Das ginge vielleicht auch zu Hause! Anselmo hat auch Bologna gefragt, aber auch sie haben gesagt, dass sie nichts weiter tun können. Für den Augenblick machen wir uns keine Sorgen, später können wir vielleicht daran denken, uns an andere spezialisierte Zentren zu wenden. Wir werden sehen. 








Primo pasto al centro orfani ARC EN CIEL
Premier jour au Centre pour orphelins ARC EN CIEL




i 7 novizi



Hyppolite e famiglia (e amici) al Baramò di Madonna dell'Olmo (Cuneo)

Samstag, 19. September 2015

Wie viele Tage hat eine Woche?



Wie viele Tage hat eine Woche?
Am Sonntag haben wir in unserer Pfarrgemeinde mit einer schönen Eucharistiefeier das pastorale Jahr begonnen.
Die gut 20 verschiedenen Gemeinschaften der Pfarrgemeinde waren mit ihren Uniformen und ihren Farben anwesend und freuten sich, sich mit vielen Brüdern und Schwestern vor dem Herrn zu treffen.
Die Gabenbereitung war ein Schauspiel von Gesten, Tänzen und Geschenken. Es stimmt wirklich: „Gott liebt einen fröhlichen Geber!"
Am Montag wurde ich zu Marguerite, einer alten Frau,  gerufen. Man sagte mir, dass sie getauft werden wolle. Ich besuchte sie. Sie lag in einer kleinen Hütte allein auf einer Matte. Ich fragte sie, warum sie getauft werden wolle. Und sie antwortete mir ganz einfach, selbstverständlich und gläubig: „Nzapa a bata mbi ape?"
Das heißt: „Beschützt und begleitet Gott mich etwa nicht?“
Die Woche war sehr intensiv.
Einerseits ging die Weiterbildung für die Lehrer unserer Schule mit Ludmila und Vojtech aus Prag weiter.
Andererseits bereiten wir das Pfarrfest vor, das wir in diesem Jahr am Sonntag, d. 20., feiern werden.
Und in der Zwischenzeit müssen die Stundenpläne und das Lehrmaterial vorbereitet werden. Aber in diesem Jahr renovieren wir auch ein bisschen die Klassenzimmer, damit sie schöner sind und damit die Kinder sich wohler fühlen. Also werden die Wände mit Bildern bemalt, und alles wird bunter.
Gerade in diesen Tagen kommen die Ergebnisse der Abiturprüfungen. Im Allgemeinen sind die Resultate sehr schwach. In Bozoum haben im staatlichen Gymnasium von 59 Schülern nur 11 bestanden; das sind 18%.
Die Schüler unseres Gymnasiums Saint Augustin hingegen haben gut gearbeitet und ein schönes Ergebnis erzielt: 17 von 24 ( 71%) wurden versetzt. Die anderen sieben Schüler sind zugelassen: Sie können sich in einigen Fächern verbessern und haben so die Möglichkeit, das Abiturzeugnis zu erhalten. Kein Schüler ist durchgefallen.
Das ist ein sehr gutes Ergebnis. Es handelt sich um Jungen und Mädchen, mit denen wir in den Jahren 2007 und 2008 mit großem Mut und dem Willen, etwas Anderes anzubieten, begonnen haben. Nun sind sie am Übergang zu einem eigenen Leben angekommen. Wir hoffen, dass sie Frucht bringen und ihren Familien, sich selbst und dem Land  helfen, eine bessere Zukunft aufzubauen.
Ich schließe mit der Ankündigung der neuesten Nummer der Zeitschrift von Bozoum, „Le Saint Michel“.
Hier könnt ihr sie finden:








I primi alunni del St.Augustin, nel 2008: ieri in prima media, oggi "maturi"
les premiers élèves du St.Augustin en 2008. Ils étaient en 6è, aujourd'ui ils ont leur BAC

la festa per l'esame di Seconda Superiore
la fete pour le BEPC





Samstag, 12. September 2015

Ausbildung, Fahrten und Versammlungen


Ausbildung, Fahrten und Versammlungen
 
Wieder eine arbeitsreiche Woche!
Am Montag haben wir mit Pater Marcello eine Ausbildungswoche für die Katecheten aus Bozoum und den Dörfern begonnen. Die Katecheten sind sehr wichtig für die Missionsarbeit: Sie leben in den Stadtvierteln und Dörfern, leiten das Gebet und unterweisen die Katechumenen im Katechismus. Ohne sie wäre die Kirche in Afrika in den größten Zentren gelähmt und blockiert.
Am Montag mache ich mich nach Bangui auf und komme am Abend an, rechtzeitig, um mit den jungen Studenten des Karmel die Erneuerung ihrer Gelübde zu feiern.
Am Dienstagnachmittag empfange ich am Flughafen Ludmila und Vojtech, die aus Prag kommen.
Sie kommen wieder nach Zentralafrika, um einen Weiterbildungskurs für die Lehrer unserer Grundschulen abzuhalten.
Am Mittwoch fahren wir früh von Bangui ab. Ludmila und Vojtech bleiben in Bossemptele, ich fahre nach Baoro weiter, wo ich gegen 11 Uhr ankomme. Am frühen Nachmittag findet ein Treffen mit den Verantwortlichen der Pfarrgemeinde und den Dorfbewohnern statt, weil wir über die Ereignisse der letzten Tage nachdenken wollen. Es hatte eine Demonstration mit Drohungen gegenüber der Missionsstation gegeben, weil ein Pater weggehen wollte, aber auch, weil die Pfarrgemeinde Moslems aufgenommen und beschützt und einige Gewalttaten, die mit Hexerei zu tun hatten, verhindert hatte.  
Die Lage ist entspannter als am vergangenen Samstag. Die Jugendlichen, die protestiert hatten, sind untergetaucht. Sie waren eher daran interessiert, einen Vorwand zu suchen, um zu plündern und sich zu bereichern.
Auf jeden Fall wiegt die Tatsache schwer, dass ein Land Leuten ausgeliefert ist, die unter dem kleinsten Vorwand die Nationalstraße blockieren und schlimme Dinge tun können!
Um 16 Uhr kann ich zurückfahren. Gegen 19.30 Uhr bin ich endlich wieder in Bozoum.
Am Freitag beginnt die Weiterbildung der Lehrer unserer Schulen.
Ludmila Böhmová und Vojtech Bílý haben alles wie immer bis ins kleinste Detail vorbereitet.
Das Ziel der Weiterbildung ist es, den Lehrern dabei zu helfen, mit Spaß zu unterrichten, damit die Kinder  und Jugendlichen besser und leichter lernen können. Das Auswendiglernen soll vermieden oder wenigstens vermindert werden. Dafür soll logischer und weniger schwierig gelernt werden.
Ludmila und Vojtech haben in diesen Monaten viel mit Freunden, die sich professionell damit auskennen, gearbeitet, darunter Jan Korda, Václava Bratinková, Terezie Imlaufová, David Böhm, Didier Kassaï, Michaela Antůšková, Adéla Svobodová, Alice Trefná.
In diesen Tagen gibt es viel Arbeit. Das Schuljahr beginnt bald wieder und die Schwestern, die gerade angekommen sind, widmen sich der Anmeldung der Waisenkinder für das Zentrum „Arc en Ciel“.
Frohes Schaffen!
Hier das Neueste von Hyppolite. Danke, Alessandra und ihr alle, die ihr mitmacht! 
„Er befindet sich noch im Krankenhaus von Savona. Gestern wurde die Szintigrafie gemacht, aber ich weiß noch nichts Genaues. Am Montag wird wieder der plastische Chirurg nachsehen und es kann sein, dass man ihm einen kleineren Katheter legt. Es geht ihm gut und er ist guter Dinge.“





Suor Christine ed i bambini dell'Arc en ciel


La Missione di Baoro





Sonntag, 6. September 2015

In Bozoum blühen die Orchideen!




In Bozoum blühen die Orchideen!
 
Zu dieser Jahreszeit beginnen in dem Wald, der die Missionsstation umgibt, Hunderte von weißen Orchideen zu blühen! In jedem Jahr wiederholt sich das Wunder, aber man muss genau hinsehen, weil sie nicht auffallen und man sie sonst übersieht.
Ich bin ein bisschen spät dran, weil ich gestern, am Samstag, noch unterwegs war. Am Donnerstagmorgen bin ich von Bozoum in das 250 km entfernte Bouar gefahren.
Die Straße wird wegen des Regens immer schlechter. Zudem begegnen wir Richtung Baoro dem Konvoi von mindestens 200 Lastwagen, die die Straße zu einem Meer von Schlamm machen.
Den Freitag verbringe ich mit einigen Treffen, besonders mit der Caritas und der Kommission „Justizia et Pax“. Als Caritas bereiten wir ein sehr interessantes Projekt vor, das von UNICEF finanziert wird. Es kommt etwa drei Jahre lang mindestens 100 Schulen und ungefähr 30.000 Grundschulkindern zugute. Bücher und Schulmaterial werden verteilt und die Lehrer werden ausgebildet und geprüft.
Der Samstag ist ein Festtag für den Karmel in Zentralafrika: Fünf junge Männer legen ihre erste Profess ab! Nach einem Jahr im Noviziat ist der Augenblick gekommen, Keuschheit, Armut und Gehorsam zu geloben. In der Noviziatszeit beschäftigt man sich sehr mit dem Leben in Gemeinschaft und lernt das Gebet und das Charisma des Karmels kennen. 
Es handelt sich um vier junge Männer aus Zentralafrika: Alfred, Wilfried, Sainteté und Aimé.
Denis stammt aus Kamerun.
Die Messe ist mit den Gesängen und Tänzen sehr lebendig, aber da ist auch eine Atmosphäre des Gebetes!
Am frühen Nachmittag möchte ich nach Bozoum zurückkehren, aber es gibt in Baoro eine Überraschung.
Im Mai war ein junger Pater gekommen, Pater Daniele, der aber letztendlich beschlossen hat, aus persönlichen Gründen nach Italien zurückzukehren. Aber einige junge Leute und Anti-Balaka haben demonstriert, indem sie die Straße blockierten und die Pfarrgemeinde bedrohten. Ich komme um 15.30 Uhr an und alles scheint ruhig zu sein. Aber wenig später hören wir Trillerpfeifen, mit denen sie andere zusammenrufen, und etwa 50 junge Männer drängen sich gegen das Tor. Sie wollen verhindern, dass ich mit meinem Auto durchfahre. Ich rede mit ihnen und schaffe es, trotz des Lärms und der Drohungen abzufahren. Natürlich war keine Autorität zu sehen, weder die Polizei noch die Blauhelme.
Es ist erschreckend zu sehen, wie wenige Dutzend Leute mit einem kleinen Vorwand eine kleine Stadt blockieren können.
Hier nun die neuesten Nachrichten aus Savona über Hyppolite:
Ciao Chef, ich schreibe, um dich auf den neuesten Stand zu bringen!
Es gibt viele Neuigkeiten. Am letzten Freitag hat er den Venenkatheter für die Therapie bekommen und er sollte ihn bis zum nächsten Freitag behalten. Am Donnerstag fahren wir um 10 Uhr nach Santa Corona, weil bei Hyppolite eine Szintigraphie gemacht werden muss, um den Zustand des Knochens gut sehen zu können.
Ich hoffe, dass er dann am nächsten Wochenende entlassen wird. Es geht ihm gut, auch wenn er sich ein bisschen langweilt. Aber er muss Geduld haben.