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Montag, 30. November 2015

Der Besuch des Papstes in Bangui (Teil 3)




P.Mesmin


Der Besuch des Papstes in Bangui (Teil 3)
 
Heute ist der Tag, an dem der Papst nach seinem Besuch in der Großen Moschee, die im gefährlichsten Stadtviertel von Bangui liegt, die Messe im Stadion feiern wird.
Noch im Morgengrauen heißt es aufzustehen. Um 5 Uhr beten wir das Morgenlob, danach frühstücken wir einen Bissen, und um 6 Uhr fahren wir vom Karmel los. Viele Leute grüßen uns unterwegs auf der Straße. Sie sind glücklich über diesen außergewöhnlichen Besuch und glücklich, weil wir dorthin fahren. Wir lassen unsere Autos bei einer Gemeinschaft stehen und begeben uns durch die Stadtviertel zum Stadion. Dort ist der Einlass etwas chaotisch, aber es gelingt uns, hineinzukommen. Wir Priester und Ordensleute sind unten auf dem Rasen. Vor uns ist der Altar, und in der ersten Reihe sitzen die Kranken und die Menschen mit Behinderungen.
Es treffen die Botschafter, Minister und die Präsidentin ein. Dann erhebt sich ein Geschrei. Ich denke, der Papst sei angekommen, jedoch ist der Imam eingetroffen, der zusammen mit dem Erzbischof von Bangui und einem protestantischen Pastor das Trio der Plattform der Religionsführer gebildet hat, die sich so stark für Frieden und Mediation eingesetzt hat und noch immer einsetzt.
Endlich trifft der Papst ein. Er wird mit einem Beifallssturm empfangen, zu dem sich die circa 30.000 Menschen im Stadion und weitere Zigtausende außerhalb vereinen. Er kommt in einem einfachen Toyota ohne schusssichere Scheiben. Mit demselben Wagen ist er soeben in das Stadtviertel KM5, das Schauplatz von Kämpfen zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen ist, gefahren. Dies ist ein bisschen wie eine Ohrfeige für die Blauhelme und die UNO, die nicht in diese Viertel fahren, und wenn sie wirklich dorthin fahren müssen, so nur in gepanzerten Fahrzeugen.
Die Messe beginnt. Es ist sehr, sehr heiß, und wir sind in der vollen Sonne. (Pater Matteo geht nach kurzer Zeit raus, weil er Opfer eines Malariaanfalls ist, aber jetzt geht es ihm besser!). Wir bringen auch dieses Opfer mit Freude! Der Papst hat trotz seiner Müdigkeit sehr starke Worte, um die Christen und überhaupt alle dazu zu ermutigen, „dem anderen Ufer zuzustreben“ (dies ist das Thema des Besuches). Er stellt klar, dass das andere Ufer das ewige Leben ist, aber auch das Leben hier, für das er den Zentralafrikanern die Mission anvertraut, Handwerker des Friedens und der Gerechtigkeit zu sein.
Die Liturgie ist sehr lebhaft. Vor dem Evangelium spielen Tänzer auf Hörnern und traditionellen Instrumenten. Das Evangeliar wird auf einer Trage getragen und von einem Kind gehalten.
Auch die Gabenprozession mit den Gaben für die Liturgie und auch mit den Geschenken der verschiedenen Diözesen ist sehr schön. Nach der Kommunion ergreift der Erzbischof von Bangui das Wort und stellt das Land mit seinen Schwierigkeiten vor, aber auch mit der Gnade und der Freude dieses außergewöhnlichen Besuches, der Gegenwart des Papstes und der Eröffnung der Heiligen Pforte. Am Ende präsentiert er dem Papst einige Geschenke und bittet ihn, ein bisschen zentralafrikanische Erde zu segnen.
Am Ende steigt der Papst die Stufen herab und besteigt nach einigen Minuten wieder sein „Papamobil“, und nach einer kurzen Rundfahrt macht er sich auf den Weg zum Flughafen, von wo er gegen 13 Uhr startet.
Wir verlassen nach und nach das Stadion. Tausende Menschen strömen durch das einzige Tor, aber es gelingt uns, rauszukommen. Es ist beeindruckend und wunderschön, das Stadion und die Straßen voller Menschen  zu sehen. Alle sind glücklich und voller Freude über dieses große Geschenk.
Nun geht es darum, die Emotionen vorübergehen zu lassen und konkret und wahrhaftig dem anderen Ufer zuzustreben und ein neues Kapitel aufzuschlagen.
Mit der Gnade Gottes und den Bemühungen jedes einzelnen können wir es schaffen!
Danke, Papst Franziskus!


















Der Besuch des Papstes in Bangui (Teil 2)




La Porta Santa della Cattedrale di Bangui
La Porte Sainte de la Cathédrale de Bangui


Der Besuch des Papstes in Bangui (Teil 2)
 
Der Besuch des Papstes in der Zentralafrikanischen Republik geht weiter.
Um 10 Uhr ist er angekommen, und nach den offiziellen Grußbotschaften fährt er in die Pfarrei Saint Sauveur, wo einige Tausend Flüchtlinge sind. Hier kann Pater Mesmin, der in der Diözese Bangui mit Sicherheitsfragen beauftragt ist, ihn bereits sehen.
Um 13:30 Uhr brechen wir mit vier Autos am Karmelitenkloster auf.  „Wir“, das sind Patres, Schwestern, Studenten, Novizen etc. 500 Meter vom Karmel entfernt fährt jemand mit einer Kalaschnikow auf einem Moped vorüber, aber wir setzen unseren Weg fort. Um 14 Uhr sind wir vor der Kathedrale. Die Sicherheitskontrollen, die von den Blauhelmen durchgeführt werden, sind ernsthaft. Wir treten ein – und warten!
Um 17 Uhr ist der Papst vor der Heiligen Pforte der Kathedrale! Er spricht Französisch und Italienisch und sagt, dass heute Bangui die geistliche Hauptstadt der Welt sei! Und er fordert alle auf, mit ihm zusammen auf Sango die Worte „Ndoye. Siriri“ zu wiederholen („Liebe, Frieden“). Die Menschenmenge in und vor der Kathedrale wiederholt es mit Nachdruck. Es ist ein sehr bewegender Augenblick! Dann öffnet der Papst die Heilige Pforte des Jubiläums der Barmherzigkeit. Er betritt die Kathedrale, und während er einzieht und die Bischöfe des Landes und der ganzen Region Zentralafrikas vor ihm hergehen, läuft er ganz nahe an uns vorbei! Die Messe ist sehr intensiv. Es wird viel gebetet, und die Aufmerksamkeit ist groß.
Zwischen den Lesungen singt einer unserer jungen Studenten, Bruder Jeannot, den Antwortpsalm!
Der Inhalt ist sehr stark. Er erinnert uns daran, dass jenseits von allem Gott der treue Fels ist, der uns niemals verlässt.
Der Papst fordert die Kampfparteien dazu auf, ihre Waffen niederzulegen!
Es ist sehr schön, vom Inneren der Kathedrale aus zu hören, wie die Menschenmenge, die draußen über Lautsprecher und Großbildleinwände das Geschehen verfolgt, in Beifall und Jubel ausbricht, als der Papst diese Dinge sagt.
Er sagt auch, dass die Zentralafrikanische Republik einen schönen Namen hat (in der Tat heißt das Land auf Sango „Herz Afrikas“), und er fordert alle auf, wahrhaftig das Herz Afrikas zu werden, das liebt.
Die Gabenprozession ist einfach. Einige Schwestern und Laien bringen tanzend Feldfrüchte und Brot und Wein nach vorn.
Nach der Kommunion hält der Erzbischof von Bangui eine sehr schöne Ansprache, in der er sich beim Papst für seine Treue und Nähe in diesen Jahren des Krieges bedankt. Als Geschenk überreicht er ihm einen Hirtenstab aus Ebenholz.
Nach dem Segen ziehen die Bischöfe aus der Kathedrale aus. Auch das diplomatische Corps und die Regierung gehen hinaus. Wir warten, und nach etwa 10 Minuten geht der Papst mitten durch das Kirchenschiff hindurch. Er verlässt die Kirche und beginnt die Gebetswache der Jugendlichen, indem er selbst das Bußsakrament spendet.
Schließlich verlassen auch wir die Kathedrale und begeben uns zum Parkplatz. Hier kommen einige Jugendliche zu uns und bitten um den Segen.
Und morgen wird mit der Messe im Stadion ein weiterer historischer Tag sein.


Frère Jeannot canta il Salmo Responsoriale
Le Frère Jeannot chante le Psaume








Der Besuch des Papstes in Bangui (Teil 1)







Der Besuch des Papstes in Bangui (Teil 1)
 
Sonntag, 29. November, 10 Uhr
Monatelang gab es kein anderes Thema, und obwohl die Sicherheitslage noch ziemlich unklar ist, ist der Papst in Bangui eingetroffen! Er ist gerade im Flughafen gelandet!
Außer mir sind hier im Karmel die Patres Enrico und Dieudonné, Bruder Martial, Pater Cyriaque, Pater Arland, Pater Voytech, Pater Daniel und eine Schwester aus Bozoum. Dazu kommen Novizen, Jugendliche der zweiten Ausbildungsstufe und die Schwestern aus Yolé. Die Organisation ist sehr gut und wir wurden bestens aufgenommen.
Wir sind 55 allein hier im Karmel. In großer Zahl sind wir hier nach Bangui gefahren. Allein aus unserer Pfarrgemeinde in Bozoum kommen 55 Personen! Das ist die größte Abordnung aus der Diözese Bouar.
Gestern um 5.30 Uhr sind Pater Enrico und ich mit zwei Autos   von Bozoum losgefahren. Eine andere Gruppe ist am Freitagabend mit einem gemieteten Kleinlastwagen aufgebrochen, der auf der Straße eine Panne hatte. Aber das hat die Reisenden nicht entmutigt; sie haben es trotzdem geschafft, in Bangui anzukommen. Es sind Katecheten, Leute, die in der Pfarrei angestellt sind, Jugendliche und Erwachsene, und auch Gauthier. Der Junge ist behindert und war überglücklich, dass er an der offiziellen Abordnung teilnehmen darf!
Die Fahrt war ruhig. Einige Anti-Balaka, die nicht bewaffnet waren, verlangten 24 km vor Bangui Geld, weil sie „die Sicherheit des Landes garantieren“. Worauf ich geantwortet habe, dass sie die Zerstörung des Landes sicherstellen.
 Pater Voytech, Pater Arland, Pater Daniel und Pater Cyriaque aus unserem Kloster Saint Elie und aus Yolé fuhren dagegen von Bouar mit dem Konvoi los, der von den Blauhelmen eskortiert wurde. Ihre Reise verlief äußerst langsam. Sie kamen um 20 Uhr in Bangui an!
Wir dagegen kamen um 13 Uhr an, haben unsere Leute untergebracht und sind dann hier zum Karmel gekommen.
Heute Morgen bin ich um 6.30 Uhr mit Pater Enrico und Pater Mesmin zur Kathedrale gegangen. Pater Mesmin gehört zur Sicherheitskommission, die ihn seit drei Monaten sehr beschäftigt und die ihre Arbeit sehr gut macht! Alles ist fertig! Die sehr schlichte Kathedrale ist neu angestrichen, und überall sieht man die Farben des Vatikans. Genau hier wird am heutigen Abend das Zentrum der Welt sein, das Zentrum der Kirche: Hier wird Papst Franziskus die Heilige Pforte öffnen und so das Jubiläum der Barmherzigkeit mit einer leichten Vorverlegung beginnen. Es ist ein außergewöhnliches Ereignis: Zum ersten Mal wird ein Heiliges Jahr in diesem äußersten Winkel der Welt, in der Zentralafrikanischen Republik, eröffnet. Nachdem ich die Eintrittskarten für die Messe am Sonntag im Stadion abgeholt habe, gehe ich zur Pfarrgemeinde von Unserer Lieben Frau von Afrika, wo ich unsere Delegation aus Bozoum treffe. Ich verteile die Eintrittskarten, ein paar T-Shirts, Hüte und Schirme mit dem Bild des Papstes. Dann gehe ich zum Karmel zurück. Es ist gerade noch rechtzeitig, bevor alle Straßen gesperrt werden. Um die Wahrheit zu sagen: Sie sind schon gesperrt, aber mit ein wenig Dreistigkeit kann ich gewöhnlich durchfahren.
 



Samstag, 28. November 2015

Unterwegs






Unterwegs
Am Sonntag, d. 22. November, war das Christkönigsfest. Damit war das Kirchenjahr zu Ende. Dieses Fest stellt uns vor allem Jesus als Herrn des Lebens und der Geschichte vor Augen.
Traditionsgemäß feiern wir dieses Fest auf dem Binon, einem Hügel, der Bozoum überragt. Wir steigen alle bis zum Gipfel empor, auf dem eine Christusstatue die Arme wie zu einer Umarmung der Stadt ausbreitet.
Am Nachmittag fuhr ich nach Bouar, wo ich unsere Gemeinschaften traf und an einigen Versammlungen für die verschiedenen Aktivitäten von Caritas und Justitia et Pax teilnahm.
Am Montagabend war ich in Baoro und fuhr am nächsten Tag um 4.30 Uhr wieder los. Zum ersten Mal fuhr ich wieder auf dieser Straße, die Banditen und Anti-Balaka seit Ende September blockiert hatten. Die Fahrt war ziemlich ruhig, auch wenn ich einer bewaffneten Gruppe von etwa 50 Personen begegnete, die gerade dabei waren, einen Lastwagen zu plündern, und ein paar Straßensperren. Aber ich fuhr vorbei und kam ohne große Probleme weiter.
In Bangui konnte man Plakate und Aufdrucke sehen, die für den Papstbesuch vorbereitet wurden. Er wird hier am Sonntag, d. 29., eintreffen. Die Lage ist noch sehr angespannt. Es gibt Gefechte in einigen Stadtvierteln und ein paar Demonstrationen.
Am Dienstagabend begrüßte ich Paolo, Alessio und Marina, die nach Bozoum kommen, um zu helfen. Alessio wird sich um den Beginn der Arbeiten an der Kirche von Bozoum kümmern. Sie soll vergrößert werden. Am Mittwochmorgen fuhren wir um 5.30 Uhr los und waren um 12.30 Uhr zu Hause, wo uns Pater Enrico und Pater Norberto begrüßten.
Am Nachmittag hatten wir ein Treffen zur Vorbereitung auf den Papstbesuch: Von der Pfarrei in Bozoum werden wir mit etwa 50 Personen am Samstagmorgen aufbrechen, um an diesem historischen Ereignis teilnehmen zu können.













Freitag, 20. November 2015

Der Besuch des Papstes rückt näher





Der Besuch des Papstes rückt näher
 
Am Sonntag, d. 15., bin ich von Kamerun in die Zentralafrikanische Republik zurückgekehrt. Auf dem Weg zu unserem Karmel-Kloster mussten wir einige Umwege machen, um nicht durch Stadtviertel zu fahren, die noch gefährlich sind.
Im Karmel traf ich auch den Journalisten Maurizio Dischino und den Kameramann Carlo Petruzziello von TV 2000 an. Sie sind in Zentralafrika, um im Vorfeld des Papstbesuches Reportagen zu machen.
Um die Kathedrale herum sind die Arbeiten im vollen Gange, und es wird asphaltiert und alles für die Ankunft von Papst Franziskus vorbereitet. Der Papst soll am Sonntag, d.29., und am Montag, d. 30. November, zu Besuch sein.
In diesen Tagen erhielt ich Anrufe und Mails mit der Frage, wie wir uns vorbereiten.
Das zu sagen ist nicht leicht, weil sich Gefühle der Hoffnung und der Dankbarkeit, dass dieses Land ausgewählt wurde und Papst Franziskus nach Bangui kommen will, mit Gefühlen der Frustration angesichts der anhaltenden Angriffe in der Hauptstadt und der allgemeinen Unsicherheit abwechseln. Wir machen uns Sorgen, weil wir nicht genau wissen, ob er diesen Besuch wird machen können, auch wenn er großen Wert darauf legt. Die Sicherheitslage ist sehr fragil. Noch in diesen Tagen waren bestimmte Stadtteile Schauplatz von Zusammenstößen und Plünderungen. Man muss an die Sicherheit des Papstes denken, und das ist schon nicht leicht. Dann ist da aber auch noch die Sicherheit derer, die kommen wollen, um ihn bei den Feierlichkeiten oder auf den Straßen zu sehen. Diese ist noch schwieriger zu gewährleisten.  
Aber die Erwartung ist jedenfalls groß; das ist das Schöne.
Die Menschen in Zentralafrika, von den leitenden Beamten bis hin zu den einfachsten Leuten,  verstehen, dass der Besuch von Papst Franziskus ein ganz außergewöhnlicher Augenblick ist. Es ist die erste Reise von Papst Franziskus nach Afrika. Er selber wollte in die Zentralafrikanische Republik kommen und hat darauf bestanden. Papst Franziskus hat keinen Zauberstab, keine Mittel wie die Vereinten Nationen und keine Waffen. Menschlich gesehen wird sein Besuch nicht die großen Probleme Zentralafrikas lösen. Der Krieg dauert schon drei Jahre.
Aber er bringt und verkörpert die Gegenwart Christi und Seine Hingabe für die Schwachen und Leidenden, und die Liebe Gottes, des Vaters, der liebt und vergibt. Er wird hier in Bangui die Heilige Pforte des Jubiläums der Barmherzigkeit öffnen: Das ist eine gewaltige Geste, die Zentralafrika in das Zentrum der Barmherzigkeit stellt.
Deshalb hoffen wir, dass er kommt. Deshalb hoffen wir, dass seine Stimme angenommen und aufmerksam gehört wird. Weil sich alles ändern kann. Damit sich alles ändern kann.


Bangui

si rivedono le immagini registrate in questi giorni con i confratelli carmelitani

Maurizio Dischino

Si fa il pieno
On fait le plein de carburant




un SMS che annuncia in Sango l'arrivo di Papa Francesco in Centrafrica, messaggero di Pace
Un SMS qui annonce en Sango l'arrivée de Pape François en RCA, messager de Paix

Sonntag, 15. November 2015

Eine verrückt gewordene Welt



Aerorporto di Bangui, con i 40.000 rifugiati...
L'Aéroport de Bangui, avec 40.000 déplacés

Eine verrückt gewordene Welt
 
Ich bin nach Kamerun gefahren, um unsere Karmel-Gemeinschaften in der Hauptstadt Yaoundé zu besuchen. Hier erhalte ich die schreckliche Nachricht von den Attentaten in Paris: Es herrscht große Traurigkeit, und man hat das Gefühl, schwach und jeder Gefahr ausgesetzt zu sein, vor allem aber dem Wahnsinn derer, die sich nicht scheuen, sich Gottes zu bedienen, um zu töten und zu zerstören. Aber Europa und der Westen sind auch eine Welt, die immer mehr auf dem Weg zu sein scheinen, sich und die Wurzeln ihres Lebens und ihrer Geschichte zu zerstören.
Mit dem kleinen Flugzeug der Vereinten Nationen bin ich am Montag von Bozoum nach Bangui geflogen. Dort kam ich gegen 15 Uhr an. Wegen der Vibrationen und der Luftlöcher war ich ein bisschen benommen.
Am Dienstag bin ich von Bangui nach Douala geflogen, der wirtschaftlichen Hauptstadt Kameruns.  Einen Tag später kam ich in Yaoundé in unserer Gemeinschaft in Nkolbisson an. Dort leben Patres aus verschiedenen Ländern, von denen zwei aus meiner Ordensprovinz stammen, und junge Männer in der Ausbildung.
Ich bin vor allem hier, um die beiden jungen Männer aus Zentralafrika zu treffen, Bruder Christo und Bruder Michael, die hier Theologie studieren. 
Yaoundé ist eine sehr große Stadt mit sehr wirrem Verkehr und vielen Menschen, die verkaufen, kaufen, handeln. Es ist beeindruckend zu sehen, was die Leute für Ideen haben, um eine Arbeit zu erfinden.
Am Samstag habe ich in unserer Pfarrkirche in Nkoabang an der feierlichen Profess von Bruder Jean Baptiste und Bruder Martial, zwei jungen Männern aus Kamerun, teilgenommen. Damit haben sie sich endgültig der Karmelfamilie verpflichtet. Es waren viele Menschen in der Kirche, die vor allem aber voll von Farben, Tänzen und Gebet war.
Nach der Feier, die um 10.30 Uhr begonnen hatte und um 14 Uhr beendet war, habe ich noch schnell eine Kleinigkeit mit den Jubilaren gegessen. Dann bin ich nach Douala aufgebrochen.
Ich wollte eigentlich fliegen, aber die Fluggesellschaft hat den Flug gestrichen. Also bin ich billig mit dem Bus gefahren!
Für weniger als 5 € stand mir ein Platz zu, aber auch andere Schauspiele waren inbegriffen! Der Bus hielt oft, um Leute ein- und aussteigen zu lassen, und an den Stellen, wo es eine Warteschlange gab, stiegen Händler mit Flaschen, Erdnüssen, gebratenen Bananen und anderen Sachen ein.
Gegen Ende der Fahrt stieg ein wirklicher Marktschreier ein, der Wasser und dann Süßigkeiten anpries. Er konnte sehr sympathisch verkaufen!
Nach fünf Stunden Fahrt auf einer Strecke von 250 km kam ich gegen 22 Uhr endlich in Douala an und fand ein Zimmer bereit. Und nun bin ich bereit, nach Zentralafrika zurückzukehren, wo die Vorbereitungen für den Papstbesuch am 29. und 30. November auf Hochtouren laufen, wo aber die Anspannung sehr hoch bleibt!
 





Fr.Jean Baptiste con il Provinciale di Milano, p.Attilio