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Samstag, 31. Dezember 2016

Ein gutes Neues Jahr!





Ein gutes Neues Jahr!
Nun bin ich also wieder in der Zentralafrikanischen Republik! Endlich!
Ich bin am 22. Dezember von Turin aus aufgebrochen, und nachdem ich in Paris übernachtet hatte, bin ich am Abend des 23. nach einer guten Reise in Bangui eingetroffen.
Am Samstag, d. 24., bin ich gegen 5:30 Uhr losgefahren, und kurz vor Mittag war ich hier in Bozoum, nach 400 Kilometern auf staubigen und schlimmen Straßen (besonders auf den letzten 90 Kilometern).
Überall in der Missionsstation herrschte wegen der letzten Vorbereitungen auf Weihnachten reges Treiben : die Krippe wurde aufgebaut, die Dekorationen angebracht, der Chor und die Ministranten probten…
Um 19 Uhr haben wir die Christmette begonnen – sehr feierlich, mit schönen Liedern, Tänzen und einer ganzen Schar von  Messdienern (ungefähr sechzig…) Die frühe Uhrzeit geht auf die Gewohnheit zurück, aber auch auf die Sicherheitslage.
Am darauffolgenden Morgen fand um 8:30 Uhr die Weihnachtsmesse statt. Es waren sehr viele Leute gekommen, und die neue Kirche war voll! So viele Kinder sind zur Messe mit einem  kleinen Spielzeug, einer Puppe, einem Bällchen gekommen. Das Christkind ist auch hier vorbeigekommen!
In diesen Tagen gibt es sehr viel Staub, der die Sicht auf ca. hundert Meter beschränkt. Wir haben keinen Schnee gehabt, aber über allem liegt ein Schleier von Staub!
In diesen Tagen kommen viele, um mich zu begrüßen und zu plaudern. Es ist schön, sich wiederzusehen!
In diesen Tagen besuchen uns unsere jungen Studenten aus Bangui, die noch in der Ausbildung sind, und Pater Federico. Es ist ein schöner Hauch der Hoffnung!
In Bozoum habe ich auch eine schöne Nachricht erhalten: Die Blauhelme, die im November die Stadt verlassen hatten, sind zurückgekehrt und garantieren eine Präsenz. Auch wenn es wenig ist, ist es besser als nichts.
Wir fangen auch damit an, die Landwirtschaftsmesse 2017 vorzubereiten, die für Ende Januar geplant ist. Hoffen wir, dass es uns gelingt, sie durchzuführen, auch weil wir bislang trotz aller Versprechungen noch keinerlei finanzielle Unterstützung dafür erhalten haben!
Und bevor wir dieses Jahr 2016 beenden, geht ein Wort des Dankes an Pater Raffaele, Regina, Ludmila, Terezie und Martin, Pater Juan Montero und Schwester Maria Nazaré: Sie sind es, die den Blog ins Englische, Deutsche, Tschechische, Spanische und Portugiesische übersetzen. Grazie, Merci, Thank you, Danke, Dekuyeme, Muchas gracias, Obrigado!
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Und die besten Wünsche an alle für dieses neue Jahr, das uns geschenkt wird. Soviel Hoffnung, und vor allem die Gewissheit, immer und auf jeden Fall in guten Händen zu sein: in den Händen Gottes!











entrando per la Messa di Mezzanotte
l'entrée pour la Messe de Minuit



non è nebbia... è polvere
ce n'est pas de brouillard... c'est la poussière




Mittwoch, 21. Dezember 2016

Ciao Italia





Ciao Italia
Alles ist weiß. Gestern gab es einen schönen Schneefall, und dies ist ein weiteres der Geschenke, die ich hier in Italien bekomme.
Am Donnerstag, d. 22. Dezember, mache ich mich auf die Rückreise nach Bozoum, wo ich am 24. Dezember eintreffen werde - gerade rechtzeitig für die Mitternachtsmette, die wir aus Sicherheitsgründen und der Tradition gemäß gegen 19 Uhr feiern werden. Es ist ein bisschen merkwürdig, die Vorweihnachtszeit in Europa zu verbringen…
Es ist schön, hier in Italien zu leben. Es gibt großartige Orte, die die Jahrhunderte hindurch von dem Willen geprägt sind, denen, die danach kommen werden, etwas Schönes zu hinterlassen (und das in den Städten, in den Kirchen, den Straßen, auf den Feldern, Weinbergen und Reispflanzungen und sogar bei den Speisen..). Es gibt großartige Menschen, die offen und feinfühlig sind.
Ich habe so viele Leute getroffen (der Kilometerzähler zeigt an, dass ich fast 7000 KM gefahren bin), und immer wieder ist es eine Überraschung, soviel warme Anteilnahme und soviel Leidenschaft für Bozoum und die Zentralafrikanische Republik zu sehen und zu entdecken. Ich bin 200 Studenten der Universität von Cuneo begegnet, konnte bei zahlreichen Treffen und Vorträgen in vielen Pfarreien und Gemeinschaften Bozoum vorstellen und bin auf sehr große Aufmerksamkeit getroffen. Es waren oft einfache Leute, die sich bisweilen das Notwendige versagen, um denen, die weniger haben, etwas schenken zu können. Es waren Männer und Frauen voller Hoffnung, die trotz der Schwierigkeiten noch zu lieben, zu glauben und zu hoffen wissen. Männer und Frauen, die, unabhängig vom Alter, mit Mut und Schlichtheit die Falten tragen, die die tägliche Mühe und manchmal auch das Leid ihnen eingeprägt haben, oft auch das Leid der Schwierigkeit, im Glauben und der Freude zu erziehen und sie weiterzugeben.
Danke an alle. Ich danke meinen Mitbrüdern, die mich immer mit Freude aufnehmen. Ich danke meiner Familie, die mich mit soviel Zuneigung begleitet, aber dabei auch unter der Entfernung leidet. Danke den Freunden und auch den Unbekannten, deren Gesichter sich im Teilen und der Nächstenliebe erhellen.
Es ist wahr, dass es in der Weihnachtszeit auch so viel Ablenkung gibt und so viele Dinge, die einen in Richtung des Äußerlichen, des Lärms, der Lichter, die fern von dem wahren LICHT sind, zu treiben scheinen.
In einigen Tagen werde ich in der Zentralafrikanischen Republik sein, rechtzeitig um Weihnachten in Bozoum zu feiern. Es wird ein Weihnachtsfest sein, das auf jeden Fall viel schlichter sein wird, und, wie ich hoffe, weniger zerstreut.
Und so wünsche ich allen ein tiefempfundenes Weihnachtsfest. Ein Weihnachtsfest, an dem ER das LICHT ist, Gott, der einen Leib annimmt, der Fleisch annimmt, der Mensch wird, damit wir Gott ähnlicher werden und mehr und mehr zu innerlich heiteren und freien Menschen werden.
Frohe Weihnachten!



le grandi Marisa e Luisella del Baramò (sorella e nipote...)

Bologna







Freitag, 25. November 2016

Rom und Prag





Rom und Prag
 
Am Donnerstag, d. 17. November, bin ich von Brüssel nach Rom gereist, wo ich bis Dienstagfrüh geblieben bin. Es waren Tage mit Begegnungen, Sitzungen, Interviews. Aber vor allem war ich dort, weil am Samstag, d. 19. November, das Konsistorium stattgefunden hat, die Zeremonie, während derer der Papst die neuen Kardinäle kreiert hat, unter denen auch der Erzbischof von Bangui, Dieudonné Nzapalainga, war. Er ist der erste Kardinal der Zentralafrikanischen Republik und ein (weiteres) Geschenk, das der Papst dem Land gemacht hat, indem er die großartige Versöhnungs- und Vermittlungsarbeit anerkannt hat, die der Erzbischof in diesen Jahren geleistet hat.
Am Donnerstagnachmittag begann ich sofort mit den Sitzungen. In diesen Tagen folgten Treffen bei der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen), im Außenministerium sowie im Ministerium für Agrarpolitik aufeinander. Es ging darum, Kompetenzen und Personen mit einzubeziehen, damit sie bei der Entwicklung der Zentralafrikanischen Republik helfen.
 
Samstagfrüh war ich in Sankt Peter. Es waren sehr viele Leute da, unter denen die zentralafrikanische Delegation mit ihren gelben Hüten, vor allem aber durch die Inbrunst ihrer Gesänge und  ihrer inneren Anteilnahme hervorstach.
Um 11 Uhr begann die Zeremonie. Es zogen die neuen Kardinäle ein, die viele Länder der Welt repräsentierten (Syrien, die Zentralafrikanische Republik, die USA, Spanien, Bangladesch, Malaysia, Albanien…) und die ein starkes Bild der Kirche sind, die auch an den schwierigsten Orten sehr darum bemüht ist, Christus zu verkündigen.
Am Ende der Feier zog die zentralafrikanische Delegation auf dem Petersplatz mit Tänzen und Gesängen, durch die sie ihre Freude über dieses große Geschenk zum Ausdruck brachte, das Papst Franziskus der zentralafrikanischen Republik gemacht hat, die Aufmerksamkeit auf sich.
Zu meiner großen Freude habe ich auch Schwester Chiara, Schwester Graziana und Schwester Rosalie von den Missionsfranziskanerinnen von Fiesole getroffen, die bis 2015 in Bozoum waren.
Am Sonntag begab ich mich nach Orte, um Maurizio Urbani zu begrüßen, den Komponisten, der die Internetseite
http://www.bozoum.org/ geschaffen hat.  Unbedingt anschauen!
Der Montag war vor allem den Medien gewidmet. Am Vormittag war ich für ein Interview bei Radio Vatikan.
Am Nachmittag war ich indes bei TV2000 in der Sendung “Il diario di Papa Francesco” („Das Tagebuch von Papst Franziskus”)
Dienstagfrüh bin ich schließlich nach Prag aufgebrochen, wo Sitzungen, Interviews und Vorträge über die Zentralafrikanische Republik folgten. Viel Arbeit wird außer mit den Karmelitenpatres (besonders dem unermüdlichen Pater Anastasio) vor allem mit unseren Freunden der Hilfsorganisation SIRIRI getan, die in der Zentralafrikanischen Republik verschiedene Projekte auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge und der Bildung unterstützt.  Sie waren es, die im September nach Bozoum gekommen waren, um 130 Lehrer in der neuen Methode „Spielend lernen“ auszubilden. Ich habe auch Weihbischof Vaclav Maly getroffen, der im vergangenen Jahr in Bozoum war. Ich habe auch die Gelegenheit genutzt, um ein paar sehr schöne Schulen zu besuchen, in denen einige Freunde arbeiten, die mit ihrer Erfahrung viel dazu beigetragen haben, die Schulen in der Zentralafrikanischen Republik zu verbessern.















Mittwoch, 16. November 2016

Europa – Zentralafrika




Europa – Zentralafrika
 
In der letzten Zeit habe ich etwas weniger im Blog berichtet, aber die Arbeit habe ich nicht vermindert. Außer einem bisschen Erholung (zumindest fast…) treffe ich viele Personen, die sich für Bozoum und die Zentralafrikanische Republik interessieren. Zusammen mit Paolo Silvestro habe ich den Kalender für 2017 zusammengestellt, der in einigen Tagen fertig sein wird und viele schöne Fotos enthält…
Am Samstag, d. 12. November, war ich bei dem Verein „Amici per il Centrafrica“, der jedes Jahr ein Wohltätigkeitsdinner zugunsten der Projekte in der Zentralafrikanischen Republik veranstaltet. Wir haben 2004 begonnen, mit ihnen vor allem auf dem Gebiet der Landwirtschaft und der medizinischen Versorgung zusammenzuarbeiten.
Am Montag, den 14., bin ich sehr früh in Cuneo losgefahren, und um 6:30 Uhr saß ich im Flugzeug, das mich nach Brüssel gebracht hat. Dort habe ich Marcela von „Kirche in Not“ getroffen.
Ich bin hier in Brüssel, weil am Donnerstag (17. November) der große „Runde Tisch“ zum Thema Zentralafrikanische Republik stattfinden wird, bei dem die Regierung der Internationalen Gemeinschaft ein Programm für die nächsten fünf Jahre vorstellen und Regierungen und Organisationen um die Finanzierung bitten wird.
Die Europäische Union hat an den Tagen vor dem „Runden Tisch“ eine Konferenz organisiert, damit sich die Zivilgesellschaft und die verschiedenen nationalen und internationalen Hilfsorganisationen treffen und gegenüber der Regierung und der Internationalen Gemeinschaft zum Ausdruck bringen können, welches die Nöte und die Sorgen der Bevölkerung des Landes sind.
An dieser Versammlung haben viele Zentralafrikaner und einige Vertreter des Landes teilgenommen, darunter der Imam und der Pastor, die zusammen mit dem Erzbischof von Bangui die Plattform der religiösen Führer gebildet haben, die so viel dazu beigetragen hat, den Frieden zu „bauen“. Es waren auch einige Minister und sogar der Präsident der Zentralafrikanischen Republik da. Zusammen haben wir viel über die Situation und darüber, was man tun muss und was sich tun lassen wird, diskutiert.
Hoffen und beten wir, dass all diese Arbeit Früchte tragen möge!
Gerade in diesen Stunden hat mich Pater Enrico darüber informiert, dass das Kontingent der Blauhelme, das in Bozoum war, die Stadt verlassen hat. Leider haben die Menschen Angst, dass die Situation sich verschlechtern könnte.
Hoffen und beten wir!"
 











Samstag, 5. November 2016

Italien


Italien
 
Seit rund zehn Tagen bin ich nun in Italien. Es sind Tage der Begegnungen, der Vorschläge und der Erholung (hoffe ich!).
Ich bin am 26. Oktober in Turin angekommen, und nach einem Aufenthalt bei meiner Familie war ich am Samstag und Sonntag (29. und 30. Oktober) in Arenzano und in Genua, wo zwei große Ereignisse stattgefunden haben: Zwei unserer jungen Karmeliten, Bruder Lorenzo und Bruder Odilon, haben die Ewige Profess abgelegt und wurden zu Diakonen geweiht. Bruder Odilon ist ein junger Mann aus der Zentralafrikanischen Republik, der seit einigen Jahren in Italien ist und nun dabei ist, sein Theologiestudium abzuschließen. In einigen Monaten wird er in die Zentralafrikanische Republik zurückkehren können, um in seinem Land die Arbeit in der Seelsorge aufzunehmen. Die feierliche Profess ist die endgültige Bindung durch die Gelübde der Keuschheit, Armut und des Gehorsams. Es war ein sehr intensiver Augenblick für unsere beiden jungen Mitbrüder, aber auch für unsere Ordensprovinz, und zugleich war es auch ein starker Moment des Festes und der Dankbarkeit für das Geschenk der Berufungen und der Brüderlichkeit. Es ist schön, mit den Mitbrüdern zusammenzukommen, auch wenn die Entfernung so groß ist und es nicht immer möglich ist, alle zu treffen.
In den darauffolgenden Tagen habe ich einige Freunde besucht, und in den nächsten Wochen werde ich weitere treffen. Es ist immer wunderbar, soviel Aufmerksamkeit und Liebe zu Bozoum und für das, was dort geschieht, vorzufinden.