Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 29. Juli 2016

Die Reichtümer Zentralafrikas


Die Reichtümer Zentralafrikas
 
Es ist wahr, dass es in der Zentralafrikanischen Republik nicht viel Geld gibt, aber es gibt welches. Das Gehalt, insbesondere das der Beamten und Lehrer, einige Geschäfte, viele Aktivitäten auf dem informellen Sektor und die Frucht der landwirtschaftlichen Arbeit lassen die Bevölkerung etwas haben, wovon sie leben kann. Eine der Schwierigkeiten der Leute besteht darin, einen sicheren Ort zu finden, wo sie ihre Ersparnisse deponieren können. Oft besteht auch der Bedarf, einen kleinen Kredit aufzunehmen, um die Schule bezahlen zu können oder ein kleines Gewerbe zu beginnen. Aus genau diesem Grunde haben wir 2007 die Spar- und Darlehenskasse von Bozoum gegründet. Sie ist jetzt sowohl von der Regierung als auch von der COBAC, der zentralafrikanischen Behörde, die die Mikrofinanzinstitute überwacht, anerkannt.
Die Sparkasse hat fünf Schalter: in Bozoum, Bocaranga, Koui, Ndim und Ngaundaye.
Außer dem Sparservice erteilt sie auch Kredite und gewährt die Möglichkeit, Geld zwischen den Schaltern sowie zwischen Bozoum und der Hauptstadt zu überweisen. 
Am vergangenen Samstag hat der Sitz in Bozoum die Generalversammlung abgehalten. Und die Ergebnisse, die vorgestellt wurden, sind beeindruckend: Allein hier in Bozoum sind es 2.253 Mitglieder mit einem aktiven Konto. Wenn jedes Konto einer Familie entspricht, sind es zwischen 11.000 und 13.000 Einwohner, die bei unserer Sparkasse ein Konto haben. Das heißt, dass mehr als die Hälfte der Einwohner von diesem Service profitiert!
Der Gesamtwert des eingezahlten Geldes übersteigt 186.000 Euro!
Es ist ein großartiger Dienst an den Leuten, der die Möglichkeiten steigert, Ersparnisse anzulegen und Entwicklung hervorzubringen.
In der Woche sind wir trotz des Regens mit unseren Erweiterungsarbeiten an der Kirche vorangekommen.
Am Mittwoch bin ich zusammen mit Pater Jean Baptiste, einem französischen Karmeliten, nach Bangui aufgebrochen. Er ist für einen Kurs im Rahmen der Ausbildung unserer jungen Ordensleute hierhergekommen. Am Donnerstagmorgen haben wir uns zum Gebet und zur Messe versammelt, und es war wunderschön, diese Gruppe junger Männer zu sehen: die Studenten der Philosophie und der Theologie, die Novizen, die Postulanten und die Jugendlichen unseres Seminars aus Yolé. Es sind auch junge Studenten aus Kamerun dabei.
Um 8:30 hat Pater Jean mit der Lehrveranstaltung über den heiligen Johannes vom Kreuz, unseren Gründer, begonnen, von dem ein Satz in dem Saal aufgehängt ist: „Am Abend unseres Lebens werden wir nach der Liebe gerichtet.“

















Freitag, 22. Juli 2016

Kamerun



Kamerun
 
Am Freitag bin ich gegen Ende des Vormittags in Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns, angekommen und bin dort einige Tage geblieben.
Am Samstag, d. 16 Juli, haben wir mit den Karmeliten das große Fest „Unserer Lieben Frau auf dem Berge Karmel“ gefeiert. Die Feier fand in unserer Pfarrei in Nkoabang statt, die den 60. Jahrestag ihrer Gründung begangen hat. Zusammen mit einigen italienischen Patres, dem Provinzial der Provinz von Mailand, zu der die Mission in Kamerun gehört, und den kamerunischen Mitbrüdern beteten wir zu Maria, die wir als Mutter und Zierde des Karmel und als Beispiel und Führerin eines Lebens der Hingabe und des Gebetes verehren, sie, die „alles das in ihrem Herzen bewahrte und darüber nachdachte“, wie es die Evangelien berichten.
Am Sonntag haben wir uns noch einmal zu einem anderen sehr intensiven Moment versammelt: der Priesterweihe zwei junger kamerunischer Karmeliten, Fr. Martial und Fr. Jean Baptiste. Viele Priester haben mit dem Erzbischof von Yaoundé komzelebriert. Es wurde viel gebetet, aber es gab auch viele Gesänge und eine sehr lebendige Liturgie, an der viele teilnahmen.
Nachmittags war ich bei den Karmelitinnen. In Kamerun haben sie drei Klöster, und in diesem in Yaoundé sind einige italienische Schwestern und andere aus Kamerun. Ich habe einige Stunden mit ihnen verbracht und die Mission in der Zentralafrikanischen Republik vorgestellt, und ich habe ausführlich über den Besuch des Papstes gesprochen. Die Zentralafrikanische Republik ist eines der wenigen Länder, wo es noch keine Klausurschwestern gibt. Aber wir beten und hoffen, dass früher oder später ein solches Kloster von Frauen, die von Gott und von Menschlichkeit erfüllt sind, gegründet wird.
Am Montagmorgen habe ich mich auf den Heimweg gemacht. Ich bin um 6 Uhr aufgebrochen und um 17 Uhr, nach rund 750 Kilometern, in Bouar eingetroffen, wo ich übernachtet und mich am nächsten Morgen wieder auf den Weg gemacht habe. Ich habe die direkte Straße genommen, die es mir gestattet hat, 150 Kilometer einzusparen. Ich hatte ein bisschen Angst, da einige Tage zuvor ein Mitbruder, Pater Anastasio, auf einer Brücke festsaß und der Wagen zu kippen drohte. Gottlob habe ich es geschafft, ohne Probleme durchzukommen, und um 11:30 Uhr bin ich endlich zuhause in Bozoum angekommen.
Hier gehen die Bauarbeiten weiter, und am Donnerstag haben wir das erste der drei Teile des 31 Meter großen Dachträgers angebracht. Hier ein kleines Video:
 











Samstag, 16. Juli 2016

Die Frauen in der Missionsstation






Die Frauen in der Missionsstation
 
Am vergangenen Sonntag, den 10. Juli, ging das Schuljahr im Zentrum für Frauenförderung „Kana“ in Bozoum zu Ende. Dieses Zentrum haben wir vor einigen Jahren geschaffen, um Frauen eine dreijährige Ausbildung in verschiedenen Bereichen zu ermöglichen: in französischer Sprache, Mathematik, Säuglingspflege, Nähen, Zuschneiden, Kochen und Ernährung, Stricken, Sticken…
Diese Tätigkeit liegt uns sehr am Herzen. In der Gesellschaft in der Zentralafrikanischen Republik ist die Frau das Herz des Hauses und der Familie, aber oft ist ihre Rolle sehr begrenzt. Fast der gesamte Haushalt lastet auf der Frau. Leider werden Mädchen und jungen Frauen nicht viele Möglichkeiten gegeben, um zu lernen. Oft verlassen Mädchen nach wenigen Jahren die Grundschule, um sich um die kleineren Geschwisterchen und das Haus zu kümmern.
Aus diesem Grund haben wir dieses Ausbildungszentrum gegründet, in dem viele junge Mädchen und Frauen eine gute Ausbildung erlangen können, dank derer sie eine kleine Tätigkeit aufnehmen können, die es ihnen gestattet, eine gewisse Unabhängigkeit zu erlangen und die Kinder und die Familie besser zu versorgen.
Das Zentrum trägt den Namen „Kana“, da es im Evangelium bei der Hochzeit zu Kana Maria ist, die Jesus dazu drängt, sein erstes Wunder zu wirken, und es erhält. Es ist der Beginn des öffentlichen Handelns des Messias…
Am Mittwoch habe ich mich wieder einmal auf die Reise begeben. Das Ziel war diesmal Kamerun (ein Weg von ca. 1000 Kilometern).
Als ich aufgebrochen bin, habe ich die direkte Straße zwischen Bozoum und Bouar genommen, die erst  kürzlich wieder geöffnet wurde, nachdem sie nahezu ein Dutzend Jahre lang unbefahrbar war. Es gab aufgrund des Schlammes einige Abenteuer zu bewältigen, aber es ist mir gelungen zu passieren, und nun bin ich hier in Kamerun bei meinen Mitbrüdern, den Karmeliten.













Samstag, 9. Juli 2016

Der Zahnarzt ist eingetroffen!








Der Zahnarzt ist eingetroffen!
                      
Vor einigen Jahren haben wir dank der Hilfe des Vereins „Amici per il Centrafrica“  in Bozoum eine Zahnarztpraxis eröffnet. Mehrere Zahnärzte haben sich jeweils eine Zeitlang abgewechselt, und dann haben wir uns entschieden, in einen jungen Krankenpfleger zu investieren, der aus der Hauptstadt Bangui stammte. Wir haben ihn studieren lassen, und er hat bis Oktober 2013 in Bozoum gearbeitet. Dann hat er sich entschlossen wegzugehen, weil er Angst hatte, dass sich die Situation des Landes verschlechtern werde.
Von da an blieb die Zahnarztpraxis geschlossen.  Aber in diesen Tagen konnten wir sie wiedereröffnen. Im 250 km entfernt gelegenen Bouar gibt es einen italienischen Freiwilligen, Alberto Fariselli, der in einer anderen Missionsstation arbeitet. Wir haben ihn eingeladen, und die ganze Woche lang war er damit beschäftigt, Zähne zu ziehen, Füllungen zu machen, Prothesen herzustellen. Viele Leute sind gekommen und waren sehr glücklich, auch weil der nächste Zahnarzt 400 Km entfernt in Bangui ist.

In diesen Tagen gehen die Bauarbeiten an der Kirche weiter. Wir haben den großen Dachträger für den Altarraum vorbereitet: Er ist über 31 Meter lang! Bislang ist ein Teil fertig, und wir hoffen, es nächste Woche an seinem Platz  anbringen zu können.

Ich denke, Ihr erinnert Euch an Hyppolite, einen Jungen aus Bozoum, der durch einen Unfall in der Schule von der Taille abwärts gelähmt ist. Seit circa einem Jahr ist er in Italien, in Savona, wo er behandelt und betreut wird. Hier zwei Nachrichten von Emanuela, der Mutter aus Savona, die unseren Hyppolite aufgenommen hat:

Hier bin ich. Ich warte darauf, zur Messe in der Kirche San Pietro, und ich möchte Dir zwei Dinge schreiben: Hyppolite macht sich sehr gut, und aus diesem Grund haben ihn alle gern. Er hat das Training im Fechtsport auch im Juni fortgesetzt, und jetzt hat er es wegen der Sommerferien unterbrochen. In der Schule geht es gut. Er hat den Sprachtest im Italienischen mit 100 Punkten von 100 bestanden, und er wird aufgrund seiner guten Erziehung, seiner Ernsthaftigkeit und Intelligenz geschätzt. Die Lehrer haben um einige Unterlagen über seine Schullaufbahn gebeten, damit sie sehen, wie er seine Schulausbildung im nächsten Schuljahr fortsetzen kann, in dem er die Abendschule besuchen wird, da er nun volljährig ist und nicht mehr die normale Mittelschule besuchen kann. Im Sommer unterrichtet eine Freundin von mir ihn ein bisschen in Mathematik, und mit Alessandra wird er die italienische Grammatik vertiefen.
Gesundheitlich geht es ihm sehr gut: Seit Oktober hat er kein Fieber mehr gehabt, und er ist viel kräftiger geworden. Heute Morgen wurde im Krankenhaus Santa Corona festgelegt, dass er in einigen Monaten 15 Tage in der Klinik verbringen soll, um genauere Untersuchungen der Harnwege, der Körperhaltung und der Hilfen, die er benötigt, durchzuführen. Insbesondere braucht er einen neuen Rollstuhl, weil seiner definitiv zu klein ist.
Heute hat er sein erstes Bad im Meer unternommen. Er hat dabei festgestellt, dass das Wasser salzig ist. Ich würde sagen, er hat sich perfekt eingelebt. Er bräuchte ein paar gleichaltrige Freunde, aber da er nicht die Schule besucht, ist es etwas schwierig, wenngleich wir hoffen, dass es ihm beim Fechten, am Strand oder anderen Gelegenheiten gelingen wird, Freundschaften außerhalb der Familie zu schließen. Bis bald, Emanuela.

Der ganzen italienischen Familie von Hyppolite  (Papa Fiorenzo, Mama Emanuela und den Kindern Alessandra und Daniele) vielen Dank!












Samstag, 2. Juli 2016

Trauungen und Kirchenfenster









Trauungen und Kirchenfenster
 
Die Woche hat mit einer Trauung begonnen. In der Sonntagsmesse um 6:30 Uhr ließen sich Celestin und Evelyne (endlich) trauen. Wie es die Tradition will, traf die Braut mit leichter Verspätung ein, aber alles wurde entschuldigt durch ein prachtvolles weißes Kleid mit einem üppigen Schleier, Handschuhen, einem Blumenstrauß etc.
In der Woche fanden einige Momente der Weiterbildung mit einigen geistlichen Bewegungen, wie beispielsweise der Erneuerung im Heiligen Geist, statt. Am Freitag fanden sich hier auch einige Gruppenleiter ein, die mit der Caritas und dem Catholic Relief Service (der Caritas der Vereinigten Staaten) den aktuellen Stand eines sehr interessanten Projektes festgestellt haben, das Kooperativen und Gruppen dabei hilft, zu sparen und in Mikrokredite zu investieren.
Die Bauarbeiten an der Kirche gehen voran. Wir haben mit der Verputzung begonnen und die Balken für das Dach vorbereitet. Langsam, langsam kommen wir mit den lokalen Maurern voran, und hin und wieder führen wir ein Telefonat quer durch die Welt, wenn wir einen Rat brauchen.
In einigen Wochen sollte das Glas eintreffen, und wir werden damit beginnen, die Fenster im neuen Teil der Kirche einzusetzen.
Frohes Schaffen!






 
 
 
 
e




e