| Zemio |
Die „willkommenen Schritte” der Friedensboten
18. Dezember 2025
„Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt“ (Jes 52,7).
So schreibt Jesaja, und so wiederhole ich es heute Abend.
Ich bin gerade aus Zemio zurückgekehrt, wo wir zweieinhalb Tage lang versucht haben, Frieden zu säen.
Hier in der Zentralafrikanischen Republik haben 2012 ein Bischof, ein evangelischer Pastor und ein Imam die PLATTFORM DER RELIGIÖSEN FÜHRER ins Leben gerufen.
Kardinal Dieudonné Nzapalainga, Pastor Nicolas Guerekoyame und Imam Kobine hatten bereits vor dem Krieg erkannt, dass es notwendig sein würde, sich zusammenzuschließen, um einen Krieg zu vermeiden. Sie begannen, überall dorthin zu gehen, wo es Auseinandersetzungen und Konflikte gab, um zuzuhören und nach Lösungen für den Frieden zu suchen.
Nach der Wallfahrt nach Nyakari bin ich am 9. Dezember genau aus diesem Grund nach Bangui gereist. Ich habe das Problem von Zemio geschildert, wo seit Mai Zusammenstöße zwischen Rebellen und der Armee sowie russischen Söldnern Todesopfer gefordert und Gewalt, Vergewaltigungen, verschwundene Menschen und Zehntausende von Flüchtlingen hervorgebracht haben.
Und die Plattform hat sich bereit erklärt, trotz ihrer Verpflichtungen noch vor Weihnachten nach Zemio zu kommen.
Die MINUSCA (die Blauhelme) hatten die Reise organisiert, und am Dienstagmorgen empfing ich den Kardinal, den Pastor und den Imam. Dann reisten wir zusammen mit einem Priester aus Bangassou, Alain Zembi, nach Zemio.
Bei unserer Ankunft erwartete uns eine kleine Menschenmenge: Muslime, Protestanten und Katholiken. Für die Stadt war dies ein einzigartiges Ereignis, und diese Mission weckte große Hoffnungen!
Wir begrüßten die Menschen, und der Pastor zitierte Jesaja: „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt.“ Dann machten wir uns auf den Weg zur Pfarrei. Die Stadt trägt alle Zeichen des Krieges und der Zerstörung. Die gesamte Region ist von Vernachlässigung geprägt. Seit mehr als zwanzig Jahren ist sie Schauplatz von Gewalt und Kämpfen: zuerst mit der LRA (Lord's Resistance Army – der Widerstandsarmee des Herrn aus Uganda), dann mit der Seleka und jetzt mit den Azande ani kpi gbe.
Der Staat unternimmt wenig und begegnet der lokalen Ethnie mit großem Misstrauen: Die Straßen sind in einem katastrophalen Zustand, und die Lehrer und Krankenpfleger, die hierher geschickt werden, wollen nicht mehr kommen.
Kaum angekommen, machten wir uns sofort an die Arbeit, und es gab eine Vielzahl von Begegnungen und Treffen, um allen die Möglichkeit zu geben, zu sprechen und davon zu berichten, was sie erlebt haben. Es waren beeindruckende Zeugnisse! Ich traf die Mutter eines Seminaristen, die mir erzählte, dass ihr Mann verschwunden sei: Im Mai wurde er von der Gendarmerie verhaftet, und sie wissen nicht, wo und wie er getötet wurde.
Das staatliche Gymnasium hatte letztes Jahr 992 Schüler, jetzt sind es 180! Als ich letzten Monat dort war, waren es 72!
Es herrscht große Angst, und die Bevölkerung ist praktisch gefangen: von den zentralafrikanischen und kongolesischen Behörden, vom Militär, von russischen Söldnern und von Rebellen.
Wir trafen Frauen, Jugendliche, Behördenvertreter, russisches Militär, die Minusca und verschiedene Religionsgemeinschaften. Die Botschaft war immer dieselbe: Nur mit Frieden ist Leben möglich, und nur so kann eine Zukunft entstehen.
Es waren sehr intensive Momente, die großes Engagement erforderten.
Wir sind uns bewusst, dass ein einziger Besuch nicht ausreicht und dass wir nicht alle Probleme lösen können. Aber durch Zuhören, Dialog und viel Gebet (von vielen Menschen in der Zentralafrikanischen Republik und anderswo) ist Frieden möglich.
Heute, am Donnerstag, besuchten wir erneut die muslimische Gemeinschaft, um ihr zuzuhören, und begaben uns anschließend zum Flughafen. Dort erwartete uns eine erste gute Nachricht: Es waren neue Soldaten eingetroffen, die das derzeitige Kontingent ersetzen werden, das mittlerweile erschöpft und demoralisiert ist.
Hoffen wir das Beste!
| Bandoufou |