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Freitag, 19. Dezember 2025

Die „willkommenen Schritte” der Friedensboten

 

Zemio

 


Die „willkommenen Schritte” der Friedensboten

18. Dezember 2025

„Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt“ (Jes 52,7).

So schreibt Jesaja, und so wiederhole ich es heute Abend.

Ich bin gerade aus Zemio zurückgekehrt, wo wir zweieinhalb Tage lang versucht haben, Frieden zu säen.

Hier in der Zentralafrikanischen Republik haben 2012 ein Bischof, ein evangelischer Pastor und ein Imam die PLATTFORM DER RELIGIÖSEN FÜHRER ins Leben gerufen.

Kardinal Dieudonné Nzapalainga, Pastor Nicolas Guerekoyame und Imam Kobine hatten bereits vor dem Krieg erkannt, dass es notwendig sein würde, sich zusammenzuschließen, um einen Krieg zu vermeiden. Sie begannen, überall dorthin zu gehen, wo es Auseinandersetzungen und Konflikte gab, um zuzuhören und nach Lösungen für den Frieden zu suchen.

Nach der Wallfahrt nach Nyakari bin ich am 9. Dezember genau aus diesem Grund nach Bangui gereist. Ich habe das Problem von Zemio geschildert, wo seit Mai Zusammenstöße zwischen Rebellen und der Armee sowie russischen Söldnern Todesopfer gefordert und Gewalt, Vergewaltigungen, verschwundene Menschen und Zehntausende von Flüchtlingen hervorgebracht haben.

Und die Plattform hat sich bereit erklärt, trotz ihrer Verpflichtungen noch vor Weihnachten nach Zemio zu kommen.

Die MINUSCA (die Blauhelme) hatten die Reise organisiert, und am Dienstagmorgen empfing ich den Kardinal, den Pastor und den Imam. Dann reisten wir zusammen mit einem Priester aus Bangassou, Alain Zembi, nach Zemio.

Bei unserer Ankunft erwartete uns eine kleine Menschenmenge: Muslime, Protestanten und Katholiken. Für die Stadt war dies ein einzigartiges Ereignis, und diese Mission weckte große Hoffnungen!

Wir begrüßten die Menschen, und der Pastor zitierte Jesaja: „Wie willkommen sind auf den Bergen die Schritte des Freudenboten, der Frieden ankündigt.“ Dann machten wir uns auf den Weg zur Pfarrei. Die Stadt trägt alle Zeichen des Krieges und der Zerstörung. Die gesamte Region ist von Vernachlässigung geprägt. Seit mehr als zwanzig Jahren ist sie Schauplatz von Gewalt und Kämpfen: zuerst mit der LRA (Lord's Resistance Army – der Widerstandsarmee des Herrn aus Uganda), dann mit der Seleka und jetzt mit den Azande ani kpi gbe.

Der Staat unternimmt wenig und begegnet der lokalen Ethnie mit großem Misstrauen: Die Straßen sind in einem katastrophalen Zustand, und die Lehrer und Krankenpfleger, die hierher geschickt werden, wollen nicht mehr kommen.

Kaum angekommen, machten wir uns sofort an die Arbeit, und es gab eine Vielzahl von Begegnungen und Treffen, um allen die Möglichkeit zu geben, zu sprechen und davon zu berichten, was sie erlebt haben. Es waren beeindruckende Zeugnisse! Ich traf die Mutter eines Seminaristen, die mir erzählte, dass ihr Mann verschwunden sei: Im Mai wurde er von der Gendarmerie verhaftet, und sie wissen nicht, wo und wie er getötet wurde.

Das staatliche Gymnasium hatte letztes Jahr 992 Schüler, jetzt sind es 180! Als ich letzten Monat dort war, waren es 72!

Es herrscht große Angst, und die Bevölkerung ist praktisch gefangen: von den zentralafrikanischen und kongolesischen Behörden, vom Militär, von russischen Söldnern und von Rebellen.

Wir trafen Frauen, Jugendliche, Behördenvertreter, russisches Militär, die Minusca und verschiedene Religionsgemeinschaften. Die Botschaft war immer dieselbe: Nur mit Frieden ist Leben möglich, und nur so kann eine Zukunft entstehen.

Es waren sehr intensive Momente, die großes Engagement erforderten.

Wir sind uns bewusst, dass ein einziger Besuch nicht ausreicht und dass wir nicht alle Probleme lösen können. Aber durch Zuhören, Dialog und viel Gebet (von vielen Menschen in der Zentralafrikanischen Republik und anderswo) ist Frieden möglich.

Heute, am Donnerstag, besuchten wir erneut die muslimische Gemeinschaft, um ihr zuzuhören, und begaben uns anschließend zum Flughafen. Dort erwartete uns eine erste gute Nachricht: Es waren neue Soldaten eingetroffen, die das derzeitige Kontingent ersetzen werden, das mittlerweile erschöpft und demoralisiert ist.

Hoffen wir das Beste!

 

 


Bandoufou

 

 

  


 








Dienstag, 9. Dezember 2025

Pilger

 

 

 

 

Pilger

8. Dezember 2025

Ich habe wieder etwas Neues entdeckt: In Bangassou wird seit einigen Jahren außer Kaffee auch Kakao angebaut. Wie beim Kaffee sehen wir die Möglichkeit, diesen Anbau wiederzubeleben und vielen Familien eine Chance zu geben, ihre Lebensumstände zu verbessern.

Ich habe einen etwas ruhigeren Tag genutzt, um nach Gambo zu fahren. Diese Pfarrei liegt an der Straße, die zur Hauptstadt Bangui führt. Die Straße ist in einem sehr schlechten Zustand, aber dank des nachlassenden Regens ist sie trotz einiger Schwierigkeiten befahrbar.

Ich habe die Tischler und die Teile, die sie zu Schulbänken zusammenbauen sollen, dorthin gebracht. Unterstützt wurde die Herstellung der Schulbänke von verschiedenen Freunden aus Rom, Acqui und anderen Gegenden.

In dieser Zeit hat der Advent begonnen, die Vorbereitungszeit auf Weihnachten. Am Freitag, d. 28. November, haben wir uns nachmittags mit den Priestern und Ordensschwestern der Stadt zu Meditation und Gebet getroffen.

Der Beginn des Dezembers ist geprägt vom Fest der Unbefleckten Empfängnis Mariens und von einer schönen Diözesanwallfahrt, die wir seit mehreren Wochen in der Pfarrei Niakari vorbereitet hatten.

Am Freitagmorgen brach ich gemeinsam mit den Seminaristen zu Fuß auf. Es waren 15 Kilometer, und es war sehr heiß. Einen Großteil der Pilgerreise verbrachten wir mit dem Rosenkranzgebet, während wir Dutzende von Erwachsenen aus verschiedenen Bewegungen trafen (und überholten), die ebenfalls nach Niakari unterwegs waren.

Nach etwa drei Stunden kamen wir dort an – zwar verschwitzt und müde, aber zufrieden!

Nach und nach trafen alle Pilger ein, und am Ende waren es fast tausend!

Während dieser Tage gab es Katechesen, Zeiten des Gebetes sowie Treffen für verschiedene Altersgruppen, um über die Rolle Mariens nachzudenken, die wir auf der Grundlage ihrer Anwesenheit bei der Hochzeit zu Kana betrachtet haben. Kana ist auch das Thema des Pastoraljahres: Hier vollbringt Jesus sein erstes Wunder bei einer Hochzeitsfeier. Und in dem Hirtenbrief, den wir für diesen Advent geschrieben haben, wollten wir entdecken, wie alles, was von Gott berührt wird, sich in guten Wein verwandelt.

Theoretisch befinden wir uns in der Trockenzeit, aber in der Nacht vom 7. auf den 8. Dezember erwartete uns ein heftiges Gewitter, das wunderbar erfrischend war!

Heute, am 8. Dezember, haben wir um 7.30 Uhr eine schöne Messe gefeiert.

Anschließend wurden die Stäbe der Pilger gesegnet, mit denen ich gegen 11 Uhr wieder aufgebrochen bin. Es war sehr heiß, aber vor 14 Uhr kam ich zu Hause in Bangassou an.

 

Cacao di Bangassou

 

 

La strada verso Bangui
La route pour Bangui
El camino a Bangui

 

 

I banchi di scuola per Gambo
Les table-bancs pour Gambo
Pupitres escolares para Gambo

 

Partenza per Niakari
Depart pour Niakari
Salida hacia Niakari

 

Il lavoro per gruppi
Le travail en carrefour
Trabajo en grupo

 













I bambini del Centro Orfani
Les enfants du Centre des Orphelins
Los niños del Centro de Huérfanos



Dienstag, 25. November 2025

Zemio und Rafai

 


 

Zemio und Rafai

24. November 2025

Am Donnerstag, d. 13. November, war ich nach Bangassou zurückgekehrt. Am nächsten Tag fuhr ich in den Osten der Diözese.

Die Straßen hier sind besonders schlecht... Von Bangassou nach Rafai (150 km) braucht man sechs Stunden. Und das ist noch die beste Strecke!

Am Samstag brachen wir früh um 5.30 Uhr auf. Aber die Straße hatte sich seit meinem Besuch zu Ostern erheblich verschlechtert. Wir blieben mehrmals im Schlamm stecken, und für die 150 Kilometer bis Zemio benötigten wir neun Stunden (und zehn auf dem Rückweg!).

Als wir uns Zemio näherten, sahen wir viele verlassene Dörfer mit nur einer oder zwei Familien: Seit Mai ist dies ein Kriegsgebiet zwischen der Gruppe Azande Ani Kpi Gbe, der Armee und russischen Söldnern. Und darunter leidet die Bevölkerung. Wie immer!

Um 14.30 Uhr erreichten wir Zemio. Nachdem wir einen Happen gegessen und geduscht hatten, trafen wir uns mit den Firmlingen: 45 Jungen und Mädchen.

Am Sonntag, d. 16., feierten wir mit einer schönen Messe die Firmung.

Unmittelbar danach fand ein Treffen mit den zivilen und militärischen Behörden der Stadt statt. Hier herrscht noch immer große Angst und Anspannung (und jeden Abend sind Schüsse zu hören).

Ich habe versucht, die Lage zu verstehen. Seit Mai sind Zehntausende Menschen in den Kongo geflohen (man muss nur den Fluss überqueren). Derzeit gibt es etwa 30.000 Flüchtlinge.

Sie haben Angst, nach Rafai zurückzukehren: Angst, von den russischen Söldnern verhaftet zu werden, die nicht gerade zimperlich vorgehen, oder in einen Angriff verwickelt zu werden.

Am schlimmsten ist die Situation in den Schulen: Im letzten Jahr gab es in der öffentlichen Oberschule 992 Schüler, jetzt sind es nur noch 73! Und das Gleiche gilt für die anderen Schulen!

Am Sonntagnachmittag machte ich einen Rundgang durch die Stadtviertel von Zemio: Viele Häuser stehen leer, sind seit Monaten unbewohnt. Der lokale Radiosender wurde geplündert und funktioniert nicht mehr.

Am Montag hatte ich vor, in Zapay, dem fünf Kilometer von Zemio entfernt gelegenen Flüchtlingslager im Kongo, die Messe zu feiern. Am Tag zuvor hatte man mir versichert, dass ich dorthin fahren könne, doch dann ging die Einreisegenehmigung unter verschiedenen Vorwänden verloren. Es bestand die Befürchtung, dass ein Bischof die Situation sehen und darüber sprechen und damit die Tatsache anprangert werde, dass Zehntausende von Flüchtlingen nur wenige Kilometer von ihren Häusern entfernt festsitzen. Auch hier befürchte ich, dass wirtschaftliche Interessen Vorrang vor allem anderen haben.

Am Nachmittag fuhr ich in das Dorf Koumboli, das sechs Kilometer von Zemio entfernt gelegen ist: Hier fanden im Mai die heftigsten Kämpfe statt, und fast alle Häuser wurden niedergebrannt.

Am Dienstag gelang es mir, einige Vertreter der Flüchtlinge zu treffen, die unbemerkt den Fluss überquert hatten.

Wir diskutierten und versuchten sie zur Rückkehr in die Zentralafrikanische Republik zu ermutigen.

In einigen Wochen werden wir dank der Finanzierung durch die Botschaft der Tschechischen Republik den Rückkehrern Reis, Zucker, Salz, Öl, Kaffee, Seife, Hefte und Stifte zur Verfügung stellen.

Die Bevölkerung ist gefangen zwischen Rebellen, Armee, Russen und bestimmten Behörden...

Am Mittwoch, d. 19., fuhren wir gegen 7 Uhr von Zemio ab und kamen um 17 Uhr in Rafai an.

In diesen Tagen hatten sich hier die Chöre vieler Pfarreien der Diözese versammelt. Einige waren mehr als 150 Kilometer zu Fuß gelaufen!

Mehr als 800 Chorsänger waren anwesend. Es war eine Zeit der Begegnung, des Gebets und der Weiterbildung. Und es gab viele, viele Lieder, manchmal bis spät in die Nacht!

Es war ihre Heilig-Jahr-Feier, die wir vorbereiteten mit einem langen Nachmittag mit Beichten und mit einer Wallfahrt, die uns am Sonntag zum Eingang der Kirche führte.

Wir feierten die Messe festlich und mit sehr schönen Gesängen am Christ-Königs-Fest. Und während der Messe trat der neue Pfarrer, Pater Marcel Lifaki, ein Franziskaner, seinen Dienst an.

Am Montagmorgen brachen wir auf: Wir verloren zwei Stunden an der Fähre, um den Fluss zu überqueren, und um 9 Uhr waren wir in Mbiro, wo ich die neue Kapelle segnete.

Gegen 12 Uhr machten wir uns auf die Rückreise nach Bangassou, wo wir am Abend eintrafen. Müde, aber zufrieden!

 

 

 

 

 

 

 

Zemio

 

 

 

 

La scuola di Zemio
L?école de Zemio
La escuela de Zemio
 

 



Koumboli


Rafai






Mbiro


















Sonntag, 9. November 2025

Jugendliche, Heilige und Container

   

Corso per infermieri e levatrici
Cours pour les matronnes et les infirmiers

Jugendliche, Heilige und Container

8. November 2025

Ich bin etwas spät dran, weil... - aber ich erkläre es Euch später!

Vom 30. Oktober bis zum 2. November hatten wir die Heilig-Jahr-Feier der Jugendlichen in Lanome geplant, das 35 Kilometer entfernt gelegen ist. Wir konnten jedoch nicht dorthin fahren, da der Lkw der Mission Probleme hatte.

Wir blieben daher in Bangassou, wo sich einige hundert Jugendliche zu vier Tagen der Besinnung, des Gebets und der Freude versammelt hatten.

Das Allerheiligenfest am 1. November, an dem wir alle Heiligen feiern, hat uns geholfen, die Jungen und Mädchen für das Wunder der Berufung zur Heiligkeit zu begeistern. Gott liebt uns und macht unser Leben zu einem Wunder, wenn wir es zulassen!

Am Samstag, d. 31. Oktober, erlebten wir die Freude des Heiligen Jahres: Es war eine Zeit, um Gott um Vergebung zu bitten - mit Beichten und einer kurzen Wallfahrt zur Kathedrale, in die wir durch die Heilige Pforte eintraten, die ein Symbol für Christus ist, der uns in das Herz Gottes führt.

In diesen Tagen setzt Daniela, die Hebamme, die als Freiwillige hier ist, ihre Arbeit in der Entbindungsstation unseres Krankenhauses fort. Sie hat viel Arbeit und bildet zudem das Personal der Einrichtung weiter.

Am Montag, d. 3. November, bin ich für eine Woche nach Bangui gereist

Ich kam im Karmel an, wo ich die Freude hatte, alle Karmeliter, die in der Zentralafrikanischen Republik tätig sind, zusammen mit dem Provinzial (P. Federico) und den Patres des Provinzrates anzutreffen, die seit fast zwei Wochen zu Besuch sind.

Am Montagabend beteten wir gemeinsam bei einer schönen Feier in der Kapelle des neuen Klosters. Es gibt noch viel zu tun, aber einige Mitbrüder schlafen bereits hier und wollten, wie die heilige Teresa von Jesus, alles damit beginnen, dass sie Jesus in der Eucharistie in den Tabernakel einsetzten.

Auch ich schlief in diesem neuen Kloster! Das war nach so viel Mühe schön!

Am Mittwochmorgen kamen Bischof Aguirre und Miguel (sein Bruder) und Rafael, zwei Ehrenamtliche der Stiftung Bangassou, aus Spanien an.

Sie sind hier, weil endlich zwei Container angekommen sind, die sich vor einem Jahr von Spanien aus auf den Weg gemacht hatten. Sie steckten neun Monate lang im Hafen von Douala (Kamerun) fest!

Die Straßen nach Bangassou sind in einem katastrophalen Zustand, und wir müssen noch bis Januar warten, um den Container verschicken zu können. Aus diesem Grund müssen wir die beiden Container leeren, das Material sortieren, einen Container neu beladen und den Rest mit einem anderen Lkw transportieren.

Es handelt sich um wertvolles Material! Darunter befinden sich Medikamente, Instrumente für das Krankenhaus, Schulmaterial, Lebensmittel für Waisenkinder und Schulen, Sonnenkollektoren... Hinter jedem Paket und jeder Kiste steht viel Arbeit, viel Engagement und viel Liebe.

Vielen Dank, Stiftung Bangassou!



Pellegrinaggio giubilare dei giovani
Pélerinage jubilaire des jeunes





Riunione dei Carmelitani del Centrafrica
Réunion des Carmes de Centrafrique


La produzione dell'olio di palma
la fabrication de l'huile de palme