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Freitag, 30. August 2019

Lehrer in der Fortbildung (2)




Lehrer in der Fortbildung (2) 


Die beiden Fortbildungen für die Grundschullehrer sind zu Ende. Zwischen Bozoum und Bouar haben mehr als 250 Lehrer zusammen mit 13 Ehrenamtlichen der Nichtregierungsorganisation SIRIRI aus Prag eine Woche lang jeden Vormittag und Nachmittag gearbeitet. Es waren sechs Tage intensiver Arbeit, an denen 24 Ausbilder aus der Zentralafrikanischen Republik den Lehrern geholfen haben, die Methode „Spielend lernen“ zu verstehen und sie haben sich mit ihnen mit Lesen, Schreiben und Rechnen beschäftigt.
Es ist interessant zu sehen, wie der Staffelstab unter den Ausbildern weitergegeben wird: Zu Beginn vor fünf Jahren kamen alle Ausbilder aus dem Ausland, während jetzt alle aus der Zentralafrikanischen Republik stammen.  Die Ehrenamtlichen von SIRIRI aus der tschechischen Republik und aus Frankreich konnten sie an allen Tagen motivieren, ermutigen und unterstützen.
Die Fortbildung endete am Samstag. Daher konnten die fünf Ehrenamtlichen von SIRIRI, die in Bouar gearbeitet hatten, nach Bozoum kommen.
Am Sonntag haben wir während der hl. Messe gebetet und gedankt und am Nachmittag durfte der Besuch auf den Reisfeldern nicht fehlen.
Säen, arbeiten, Geduld haben und auf Früchte hoffen…












Freitag, 23. August 2019

Ein Spinnennetz, ein Regenbogen und Orchideen

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Ein Spinnennetz, ein Regenbogen und Orchideen
Am Montagmorgen habe ich auf dem Weg in Richtung der Schulen ein Spinnennetz gesehen: ein Wunderwerk der Intelligenz, eine Mischung aus Chemie, Physik und vielem anderen.
Ich war auf dem Weg zu der Lehrerfortbildung im Rahmen des Projektes „Spielend lernen“. Es ist ein Projekt, das in der Tschechischen Republik entstanden ist und das von unseren Freunden von der Hilfsorganisation SIRIRI seit fünf Jahren vorangetrieben wird. Es handelt sich dabei um eine pädagogische Methode, die für Grundschüler entwickelt wurde, um eine ziemlich schwierige Situation zu verändern: Die Kinder lernen das wenige, was sie können, auswendig, ohne dass die Lehrer sich große Mühe geben würden, es die Kinder verstehen zu lassen und ein Nachdenken zu entwickeln, das die Kinder dazu bringen würde, wirklich zu lernen. Außerdem wird der Schulunterricht auf Französisch abgehalten, das die Kinder zuhause und in ihrem Stadtviertel nicht sprechen und nicht können, so dass die Schwierigkeiten enorm sind. Diese Methode versucht den Kindern dabei zu helfen, spielend zu lernen, und sie sieht den Unterricht in der Nationalsprache Sango vor. Es ist eine einfachere Sprache, die jeden Tag gesprochen und verwendet wird. Dank dieser Methode sind die Kinder schon in den ersten Monaten der ersten Grundschulklasse in der Lage, zu lesen und zu schreiben. Der Unterschied zur traditionellen Methode ist sehr groß, bei der es zwei bis drei Jahre dauert, bis die Kinder ein bisschen Französisch radebrechen, ohne wirklich die Regeln und den Mechanismus zu verstehen.
In diesen Tagen hält eine Gruppe Freiwilliger aus der Tschechischen Republik und aus Frankreich eine Weiterbildung für mehr als 250 Lehrer ab (160 hier in Bozoum und 90 in Bouar) ab. Die Weiterbildung wird vor allem von zentralafrikanischen Lehrern durchgeführt, denen die tschechischen Freiwilligen Unterstützung und eine sichere Führung gewähren.
Und das ist, warum das Spinnennetz mich beeindruckt hat: mit Ruhe, Methode und Geduld findet eine kleine Revolution im Erziehungswesen der Zentralafrikanischen Republik statt.
Der Regenbogen von gestern (ein doppelter Regenbogen) ruft zum Frieden auf, für den die Schule und der Unterricht eins der Fundamente ist.
Und als Krönung von allem blühen gerade in diesen Tagen die Orchideen an den Mangobäumen der Mission.

















Freitag, 16. August 2019

Arbeit und Feiertage






Arbeit und Feiertage

Es ist August, und es regnet.
In der Zentralafrikanischen Republik ist der Monat August der Höhepunkt der Regenzeit. Und auch dieses Jahr lässt sich das nicht leugnen.
In der vergangenen Woche haben wir von der Caritas Haushaltsmaterialien (Eimer, Seife etc.) an 400 Familien in Bozoum verteilt. Im Rahmen desselben Projektes haben wir mit Hilfe von Misereor (einem Hilfswerk der deutschen Bischöfe) und Cordaid (der niederländischen Caritas) Betten, Matratzen und Küchenutensilien an 38 sehr arme Familien verteilt. Und dank der Hilfe des Lutherischen Weltbundes bauen wir elf Häuser für ebenso viele Familien.
Am Sonntag bin ich, nachdem ich zwei Messen gefeiert hatte, nach Bangui gefahren. Das Ziel der Reise war im Prinzip die Teilnahme an Sitzungen mit unserem Provinzial, Pater Saverio, der auf der Durchreise durch die Zentralafrikanische Republik ist. Wir haben uns mit anderen Karmeliten, die in der Zentralafrikanischen Republik in den Gemeinschaften in Baoro, Bouar (Yolé und St. Elias), Bozoum und Bangui tätig sind, versammelt.
Am Dienstagnachmittag sind zwölf Personen von SIRIRI, der Hilfsorganisation aus Prag, eingetroffen, die zwei Woche in der Zentralafrikanischen Republik verbringen, um mit den Lehrern Weiterbildungen in der Unterrichtsmethode „Spielend lernen“ durchzuführen. Einige kommen aus Tschechien, andere aus Frankreich. Mit ihnen sind wir am Mittwochmorgen in Richtung Bozoum aufgebrochen.
Und nun sind wir also heute, am 15. August, dem Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel, hier. Wie es schon Tradition ist, haben wir die Messe in Doussa, einem vier Kilometer von Bozoum entfernt am Ufer des Flusses Ouham gelegenen Dorf gefeiert, nur ein paar hundert Meter entfernt von den Schürfstellen der chinesischen Gesellschaften, die Gold gewinnen. Auch einige Christen aus anderen benachbarten Dörfern waren gekommen.
Leider hat sich trotz der Veröffentlichung der Ergebnisse der Analysen des Flusswassers, die einen besorgniserregenden Quecksilbergehalt ergeben haben, NIEMAND bewegt, NIEMAND hat dafür gesorgt, die Bevölkerung über das Risiko beim Kontakt mit dem Wasser und seinem Gebrauch zu informieren, NIEMAND hat reagiert.  
Und also haben wir am Ende der Messe eine kleine Wallfahrt bis zur Brücke (die 1943 von italienischen Soldaten erbaut wurde, die von den Engländern in Äthiopien gefangen genommen worden waren!) am Fluss Ouham unternommen.
Wir trugen die Statue der Muttergottes: In unserem einfachen Glauben wissen wir, dass, wenn NIEMAND auf der Erde uns anhört, noch SIE da ist, die Mutter, die ihre schwächsten und verlassensten Kinder nicht vergisst. Und als wir an der Brücke angekommen waren, haben wir Ihr und Ihrem Sohn die leidenden und gefährdeten Menschen, das Geschaffene, das uns anvertraut ist, und das Wasser, was im Fluss fließt, anempfohlen.



Distribuzioni
Distributions

Concelebrazione della Messa al Carmel con p.Saverio
Concélébration au Carmel avec le p.Saverio


Messa a Doussa
Messe à Doussa




Benedizione del fiume Ouham
Bénédiction du fleuve Ouham

Formazione dei formatori
Formation des formmateurs

Freitag, 9. August 2019

“Aus Liebe zu meinem Volk werde ich nicht schweigen” (Jesaja 62,1)





“Aus Liebe zu meinem Volk werde ich nicht schweigen” (Jesaja 62,1)

Das Leben in Bozoum geht weiter. Mit den verschiedenen Baustellen (Schulen, Radio), der Vorbereitung der Weiterbildungen für 250 Lehrer und der Arbeit auf den Feldern vergeht die Zeit wie im Flug.
Aber einige Probleme bleiben. Leider!
In der vergangenen Woche wurden die Ergebnisse der Analysen des Wassers aus dem Fluss Ouham hier in Bozoum veröffentlicht. Die Proben, die nahe der Stellen entnommen wurden, wo die chinesischen Firmen Gold gewinnen, haben überaus besorgniserregende Ergebnisse gezeigt: Abgesehen von dem sehr hohen Trübungsgrad gibt es Eisen und leider auch viel Quecksilber, wie wir es befürchtet hatten.
Das Quecksilber wird verwendet, um das Gold zu „konzentrieren“. Sobald es extrahiert ist, wird das Ganze erhitzt, um das Gold von dem Quecksilber zu trennen. Es ist eine sehr gefährliche Methode, und die Verschmutzung durch das Quecksilber verbreitet sich im Wasser, in der Luft, in den Pflanzen und verseucht auf diese Weise die ganze Nahrungskette.
Obwohl die Ergebnisse veröffentlicht worden sind, gab es seitens der Behörden keine Reaktion. Es gab keine Vorkehrungen, und die Leute wurden nicht informiert.
Am Sonntag habe ich nach der Messe die Anwesenden über das Problem informiert und habe alle gebeten, vorsichtig zu sein und nicht zum Fluss zu gehen, um die Kleidung zu waschen oder Gold in Handarbeit zu gewinnen. Und das gilt besonders für Frauen und Kinder.
Leider habe ich am Montagmorgen mit Sorge Dutzende Frauen und Kinder gesehen, die zum Fluss gingen, um Gold zu suchen (einige der Frauen waren schwanger).
Was kann man tun?


Il rapporto sull'analisi delle acque del fiume Ouham a Bozoum
Le rapport de l'analyse des eaux de l'Ouham à Bozoum







 



Le risaie di Bozoum
les rizières de Bozoum



Freitag, 2. August 2019

Bozoum, ein gastfreundlicher Ort





Bozoum, ein gastfreundlicher Ort

Mit dem Ende des Schuljahres lebt die Missionsstation in einem Rhythmus, der eigentlich ruhiger sein müsste. Müsste. Gerade in diesen Tagen beginnen wir dank einer finanziellen Hilfe von UNICEF mit dem Bau von fünf Klassenräumen.
Auch die Bauarbeiten am Sitz von Radio Koyale sind fast beendet.
Und Gott sei Dank bekommen wir in Bozoum auch viel Besuch. Heute ist der großartige Mario Mazzali abgereist, unser SuperMario, ein unermüdlicher und überaus effektiver Arbeiter. Er verbringt seit einigen Jahren einige Monate mit der Installation von elektrischen Anlagen, der Reparatur von Schäden und dem Erfinden von Lösungen für die verschiedenen technischen Probleme, die das Leben in der Mission mit sich bringt.
Und gestern ist Maria Cottone eingetroffen, die aus Catalania so viel Lust darauf mitbringt, die Freude der Mission zu teilen. Sie ist zusammen mit Veronika angekommen, die einige Monate lang die Bildungsprojekte der Hilfsorganisation SIRIRI betreuen wird. Und demnächst reist Nathalie wieder ab, die im Februar hergekommen war.
In diesen Tagen wurden endlich die Ergebnisse der Abiturprüfungen veröffentlicht. Auf nationaler Ebene haben nur 10 Prozent der Kadidaten bestanden. Für unser Lyzeum St. Augustin sind die Ergebnisse hingegen wesentlich besser: von 26 Kandidaten haben 19 bestanden, und sieben können eine Nachprüfung in bestimmten Fächern ablegen.
Eine letzte Nachricht: Pater Norberto, der letzte Woche aus gesundheitlichen Gründen aus Bozoum weggefahren ist, ist gut in Italien angekommen und ist jetzt im Krankenhaus von Negrar (Verona). Es geht ihm besser, und er erholt sich.



Scuola in costruzione
école en construction

Nathalie

Radio Bozoum

Maria

Mario, superMario