Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Mittwoch, 28. November 2018

Die Zentralafrikanische Republik ist in Trauer




Die Zentralafrikanische Republik ist in Trauer

In diesen Wochen haben wir große Probleme mit der Internetverbindung. Unser System, das über einen Satelliten funktioniert, ist ausgefallen, und die Verbindung über die Telefonanbieter funktioniert nur tröpfchenweise.
In diesen Wochen bin ich aufgrund verschiedener Aufgaben weiterhin viel unterwegs. Am Freitag bin ich nach Bangui gefahren, um am darauffolgenden Tag zusammen mit Pater Saverio, unserem Provinzoberen, und Pater Paolo Arosio, der das erste Mal unsere Missionen besucht, nach Bozoum zurückzukehren. Aber als wir in Bossemptele ankamen, das 300 km von Bangui entfernt gelegen ist, blieb das Auto stehen und wollte nicht weiterfahren, weil das Getriebe kaputtgegangen war. Unsere Mitbrüder aus Bouar sind uns zu Hilfe gekommen, und wir konnten die Fahrt fortsetzen. Am Sonntag haben wir die Messe anlässlich des Christkönigsfestes auf dem Berg Binon über Bozoum gefeiert.
Jetzt schreibe ich aus Bocaranga, wo ich nach einem Besuch in Bouar, Bocaranga, Ndim und Ngaoundaye auf der Durchreise bin. Ich habe Pierre und seine Frau, die hier die Katechetenschule besuchen, um Katechisten zu werden, nach Bocaranga begleitet. Ich bin hier, weil uns die deutsche Caritas hilft, die Schulen des Gebietes mit monatlich ca. 22,50 Euro pro Lehrer zu unterstützen (65 Schulen und 250 Lehrer).
Das Gebiet ist schwer zu erreichen, aber das große Problem sind die Rebellenbanden, denen ich entlang der Straße begegne. Gott sei Dank haben sie mich nicht angehalten, aber die Fahrt war ziemlich angespannt. Gerade in diesen Tagen haben die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik eine historische Entscheidung gefällt: Sie haben die Christen und alle Menschen guten Willens aufgefordert, nicht an den Feierlichkeiten zum 1. Dezember (dem Nationalfeiertag) teilzunehmen. Diese Entscheidung ist ernst, denn das Land ist in Trauer (in Alindao gab es letzte Woche aufgrund der andauernden Angriffe mindestens 72 Opfer, darunter zwei Priester), und es ist nicht richtig zu feiern, während 80 Prozent des Landes von Rebellen kontrolliert werden.








Ngaoundaye

I Caschi blu - MINUSCA




RIBELLI vicino a Nagoundaye
les Selekas près de Ngaoundaye




Freitag, 23. November 2018

Die Diözese wird vierzig



Missionari Cappuccini a Ngaundaye, anni 60: sotto, da sinistra P.Cipriano, ??, P.Agostino Delfino,e sopra P.Mansueto, p.Armando Gianni e p.Massimiliano




Die Diözese wird vierzig

Am 19. November vor 40 Jahren wurde die neue Diözese von Bouar mit der Weihe des neuen Bischofs, des Kapuzinerpaters Armando Gianni, geboren.
Die Diözese Bouar entstand aus der riesigen Diözese von Berberati. Pater Armando Gianni war 1964 mit 25 Jahren in die Zentralafrikanischen Republik gekommen. Er war Pfarrer von Bozoum, als wir Karmeliten ankamen, und danach wurde er weiter in den Norden, nach Ngaoundaye, versetzt.
Die Schaffung einer Diözese ist eine sehr anspruchsvolle Mission, und der Bischof machte sich ans Werk, indem er einige neue Pfarreien, eine Schule für Katecheten und das Seminar gründete, die neue Kathedrale baute und die Missionare sehr dazu ermutigte, Schulen und Krankenstationen zu eröffnen.
Nachdem er die Diözese 38 Jahre lang geleitet hatte, zog sich Bischof Armando Gianni nach Italien zurück, und seit dem 11. Februar dieses Jahres haben wir einen neuen Bischof, den Polen Mirek Gucwa. Als Volk, als Familie, als Person müssen wir uns alle an unsere Wurzeln erinnern. Daher wollten wir den 40. Jahrestag unserer Diözese feierlich begehen. Aus Bozoum brachen am Mittwoch 52 Personen im LKW auf: Katecheten und Vertreter der verschiedenen Bewegungen, um an der großen “Conférence” teilzunehmen. Auch die anderen zwölf Pfarreien der Diözese waren zu den drei Tagen der Besinnung, des Gebetes und der Katechese gekommen, die auch Tage der Erinnerung waren. Viele „alte“ Missionare und Missionarinnen gaben gemeinsam mit einigen Ehepaaren und Katecheten Zeugnis. Es war schön, diesen Schatz der Treue zu Gott, zu den Brüdern und zu so vielen Menschen zu sehen. Es gibt Missionare, die seit 58 Jahren hier sind!
Ich bin am Donnerstagnachmittag nach Bouar gefahren, und Freitagfrüh habe ich in der Kathedrale die Messe gefeiert. Aus Bouar bin ich dann in Richtung Norden, nach Bocaranga gefahren. In diesem stark vom Krieg betroffenen Gebiet beginnen wir als Caritas mit einem Projekt. In der Region sind viele Rebellen und sehr viele Fulani, nomadische Viehzüchter, die zu Spielsteinen in einem Kriegsspiel werden, das größer ist als sie. Gottlob erreichte ich Bocaranga ohne unliebsame Begegnungen. Das Projekt wird den Menschen helfen, die am meisten in Not sind, ihre Häuser wiederaufzubauen, eine Viehzucht einzurichten und Arbeit zu schaffen. Am Abend habe ich Bozoum nach ca. 400 km erreicht.
Am Sonntag habe ich die Messe in der Pfarrei gefeiert, aber am Nachmittag bin ich nach Baoro gefahren, wo wir am nächsten Tag eine Sitzung über die Finanzen unserer fünf Häuser in der Zentralafrikanischen Republik (Bouar St.Elie, Yolé, Baoro, Bozoum und Bangui) hatten.
Wir leben praktisch dank der Hilfen, die uns oft von vielen einfachen Menschen zukommen, die großzügig sind und ein offenes Herz haben.
Partenza da Bozoum
le départ de la délégation de Bozoum


Catechesi, Parrocchia di Fatima, Bouar

P.Valentino, P.Cipriano, P.Pio, P.Matteo


Offertorio
Offertoire


P.Valentino, in Centrafrica dal 1962


Bocaanga, Scuola dei Catechisti, con Flavio Queller (a sin), verso il 1980
Bocaranga, école des Catéchistes, avec Flavio Qoeller (à gauche) vers 1980

Arrivo delle suore Clarisse a Bouar, maggio 1961
Arrivée des Soeurs Clarisses à Bouar, vers 1961

Mgr Armando Gianni e don Adriano, Wantigera, verso il 1998
Mgr Armando Gianni et l'abbé Adriano, Wantigera, vers 1998

Bozoum, matrimonio di Thomas Gbanou, verso il 1980
Bozoum, mariage de Thomas Gbanou, vers 1980

P.Carlo e sr Biagina, Baoro, verso il 1975-77
P.Charles et sr Biagina, Baoro, vers 1975-77


Freitag, 16. November 2018

Madagaskar 3





Madagaskar 3

Nun bin ich also wieder zu Hause in Bouzum. Letzte Woche war ich noch in Madagaskar. Die Sitzung mit den Verantwortlichen des Karmels in den französischsprachigen Ländern Afrikas ging am vergangenen Freitagvormittag zu Ende. Am Nachmittag habe ich Schwester Erneste besucht, eine Karmelitin, die lange in der Zentralafrikanischen Republik gearbeitet hat. Sie ist seit Jahren krank, und ich habe sie auf Sango begrüßt, der Sprache der Zentralafrikanischen Republik, und sie hat lächelnd geantwortet. Wir haben ein bisschen Zeit miteinander verbracht und haben von der Mission und von der Pfarrei von Baoro gesprochen, wo sie lange als Krankenschwester tätig war. Die Tage, die ich in Madagaskar verbracht habe, haben es mir gestattet, weitere Turiner Karmelitinnen zu treffen, die in der Zentralafrikanischen Republik viel gearbeitet haben. Es ist schön, einander wiederzusehen, und es gefällt mir, an die Arbeit, die sie errichtet haben, als an einen großen Schatz zu denken.
Am Samstagmorgen sind wir mit einigen Schwestern in den Osten der Insel 160 Km von Antananario entfernt gefahren. Die Straße steigt bis auf 1600 Meter auf und führt durch eine hügelige Landschaft. Es ist beeindruckend zu sehen, dass auf jedem verfügbaren Fleckchen Erde etwas angebaut wird. Kaum gibt es ein Stückchen ebener Erde, wird vor allem Reis angebaut. In Madagaskar ist eine Technik des Reisanbaus entstanden, die wir auch in Bozoum eingeführt haben. In den 60er Jahren hat der Jesuitenpater Henri de Laulanie diese Technik entwickelt, die vorsieht, dass die Reispflänzchen einige Tage nach dem Auskeimen und nicht erst nach einigen Wochen umgepflanzt werden, wobei jeweils nur ein Pflänzchen in ein Erdloch gesetzt wird und die Abstände sehr exakt eingehalten werden. Dies bewirkt, dass der Reisertrag viel höher ist als bei den traditionellen Anbautechniken. Mit dieser Technik gelingt es in Bozoum einigen Bauern, elf Tonnen Reis pro Hektar zu produzieren (während der Durchschnitt sonst bei 2-3 Tonnen und in Italien bei 5,6 Tonnen liegt).
Gegen elf Uhr erreichten wir Andasibe, das mitten im Urwald liegt. Obwohl wir wenig Zeit hatten, konnten wir einen Teil des Parks besuchen. Die Vegetation ist beindruckend, und auch die Tiere. Wir konnten besonders die Krokodile sehen – aus einer gewissen Distanz… Und dann waren da noch die berühmten Lemuren, eine Art kleiner Äffchen, die ausschließlich in Madagaskar leben. Kaum hatten wir das Flüsschen überquert und die Zone erreicht, in der sie leben, kamen sie uns entgegengelaufen. Während ich damit beschäftigt war, einen von ihnen zu fotografieren, ist ein anderer an mir hochgeklettert und hat sich auf meine Schulter gesetzt!
Nach dem Besuch im Park sind wir zu den Turiner Karmelitinnen gegangen, die uns sehr geschwisterlich aufgenommen haben. Wir haben Schwester Michelle getroffen, die ebenfalls viele Jahre in der Zentralafrikanischen Republik war. Wir haben zusammen zu Mittag gegessen, und es war eine Freude, Erinnerungen auszutauschen, aber auch darüber zu sprechen, was in der Zentralafrikanischen Republik vor sich geht, und gemeinsam zu leiden und uns zu freuen.
Abends sind wir nach Antananarivo zurückgekehrt, und am Sonntagnachmittag habe ich mich auf die Rückreise gemacht, um am nächsten Tag in Bangui einzutreffen. In Nairobi traf ich Marta Scarzella, eine junge Freiwillige aus Genua, die im vergangenen Jahr drei Monate in Bozoum verbracht hatte. Jetzt arbeitet sie in Tansania (sie ist Hebamme) und kommt für ein paar Wochen in das Paradies von Bozoum.

























Freitag, 9. November 2018

Madagaskar 2


Madagaskar 2

Die Woche geht weiter, und ich bin noch hier in Madagaskar.
Es haben sich rund ein Dutzend Karmelitenpatres aus verschiedenen französischsprachigen afrikanischen Ländern (aus Burkina Faso, der Elfenbeinküste, Togo, Kamerun, der Zentralafrikanischen Republik, Madagaskar und Senegal) sowie ein Pater aus Malawi und ein nigerianischer Pater aus unserem Generalat versammelt.
So gut wie alle Tage sind langen, aber interessanten Sitzungen gewidmet. Die Kirche und der Karmel wachsen in vielen Ländern Afrikas. Viele Jugendliche klopfen an unsere Pforten, und wir bemühen uns, den Reichtum und die Schönheit des Evangeliums, der Gotteserfahrung und des Gebetes unserer Heiligen in Länder mit sehr unterschiedlichen Kulturen zu bringen.
Der Mittwochmorgen ist ein wichtiger Tag für das Land gewesen: Es fanden die Präsidentschaftswahlen statt. Wir haben diesen Tag für Treffen und Erholung genutzt. Am Morgen haben wir die kontemplativen Karmelitinnen von Amposanimalo, einem Kloster in Antananarivo, besucht. Es sind ungefähr 15 Schwestern, die sehr fröhlich und lebhaft sind. Wir haben eine gute Stunde mit ihnen verbracht und haben Informationen über unsere Gemeinschaften und unsere Länder ausgetauscht. Am Nachmittag haben wir die Kathedrale und das Grab der seligen Victoire Rasoamanarivo, der ersten madagassischen Frau, die seliggesprochen wurde (von Johannes Paul II.) besucht. Und am Abend waren wir bei einer kleinen Gemeinschaft von Missionskarmelitinnen, mit denen wir das Fest ihres Gründers begangen haben. Wir haben die Messe gefeiert und gemeinsam zu Abend gegessen (und die Teller abgewaschen) und haben den Abend mit einer schönen Rekreation mit Liedern und Tänzen abgeschlossen. Am morgigen Freitag werden wir die Arbeit beenden, und am Sonntag fliege ich in die Zentralafrikanische Republik, wo ich am Montagnachmittag eintreffen werde.  













le Monache Carmelitane
les carmélites de Antananarivo


Cathédrale de Antananarivo