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Freitag, 26. Oktober 2018

Bauen





Bauen


Diese Woche war eine Mischung aus Malaria, Rebellen und Bauarbeiten.
Die Malaria kommt immer mal wieder. Sie ist eine Krankheit, die auch sehr schwer sein kann. Im Dezember 2016 hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) erklärt, dass „rund die Hälfte der Weltbevölkerung dem Risiko ausgesetzt ist, sich mit Malaria zu infizieren“. 2015 sind 212 Millionen Malariafälle und davon 429.000 Todesfälle registriert worden. Schwarzafrika ist bei der Malaria überrepräsentiert. Im Jahr 2015 wurden hier 90 Prozent der Erkrankten und 92 Prozent der Todesfälle weltweit erfasst. Und so passiert es ebenfalls den Missionaren, dass sie sich auch körperlich „inkulturieren“, indem sie sich die Malaria zuziehen. Normalerweise kommt man mit ein paar Tabletten aus, aber manchmal braucht man auch Spritzen oder einen Tropf – und ein bisschen Geduld.
Für diese Woche hatte ich vorgehabt, in das 125 Km entfernt gelegene Bocaranga zu fahren, um ein Projekt der Caritas vorzubereiten, das der Bevölkerung beim Wiederaufbau der Häuser, der Viehbestände und der Straßen helfen soll. Aber die Region wurde von Dutzenden Rebellen eingenommen, die Montag und Dienstag die Dörfer Tolle und Tataley besetzt haben (60 und 48 Km von Bozoum entfernt). Ich musste also auf die Fahrt verzichten und habe leichte Verbitterung gegenüber den Rebellen empfunden, die gerade erst am Montag das x-te Friedensabkommen unterzeichnet hatten…
In der Zwischenzeit gehen die Bauarbeiten an den zwei Klassenzimmern des Lyzeums St. Augustin weiter. Wir haben gerade das Dach gedeckt. Langsam aber sicher (oder yeke yeke, wie man auf Sango sagt) kommen wir ans Ende der Arbeiten, die zu einem großen Teil von der Botschaft der Tschechischen Republik finanziert werden.
Ich schließe mit einer schlimmen Nachricht: Am 22. September wurde ich gerufen, um Alphonsine, ein schwerkrankes Mädchen, zu taufen. Nach langer Krankheit ist sie trotz der Behandlung gestern gestorben. Ich empfehle sie Gott an, der sie sicherlich mit großer Zuneigung und Barmherzigkeit aufnimmt.














Donnerstag, 18. Oktober 2018

Oktober





Oktober
Für uns Karmeliten ist der Monat Oktober sehr reich. Außer dass er Maria und dem Rosenkranz gewidmet ist, wird er mit dem Fest der heiligen Thérèse von Lisieux eröffnet und setzt sich am 15. mit dem Fest der heiligen Teresa von Avila fort, die wir „unsere Mutter“ nennen (weil sie den Karmel reformiert und gegründet hat).
In Bozoum ist eine der drei Gebietskapellen der heiligen Teresa geweiht, und das Ende der vergangenen Woche war geprägt von einigen Tagen der Besinnung und der Vorbereitung. Am Sonntag haben wir dann in dieser Kapelle das Fest gefeiert. Es war eine Gelegenheit um zu beten und um Teresa als eine Person zu betrachten, die uns durch unser christliches Leben führen kann.
Am späten Vormittag bin ich nach Bangui aufgebrochen. Die Straße ist noch schlechter geworden. Für die ersten 80 Kilometer habe ich drei Stunden gebraucht. Die Arbeiten, die vor eineinhalb Monaten begonnen haben, gehen nicht weiter: nur zehn Kilometer sind mehr oder weniger in Ordnung gebracht worden, aber ohne den Boden zu planieren oder Material hinzuzufügen.
Am Montag war das liturgische Fest der heiligen Teresa, das wir mit der Karmelgemeinschaft in Bangui gefeiert haben. Die heilige Teresa hat viele Klöster gegründet, und jedes Mal, wenn sie ein neues Kloster eröffnet hatte, war sie glücklich, Gott ein Haus zu schenken, das Ordensbrüder oder
-schwestern mit ihrem Gebet und dem geschwisterlichen Leben erfüllen würden. Dienstag bis Donnerstag habe ich drei Tage in Bangui verbracht, um mit der Caritas der anderen Diözesen zu arbeiten und um über die Arbeit nachzudenken, die gemacht wurde und die noch zu tun ist. Es sind einige Bischöfe, Priester, Ordensschwestern und Laien da, die sich ganz dafür einsetzen, die „Hände des Herzens der Kirche“ zu sein, wie es Papst Paul VI. sagte.















Freitag, 12. Oktober 2018

Eine lebendige Kirche






Eine lebendige Kirche

Letzten Donnerstag und Freitag haben wir uns aus allen zwölf Pfarreien der Diözese in Bouar zur Pastoralsitzung eingefunden. Es war ein Augenblick der Begegnung und des Nachdenkens, an dem die Pfarrer, Ordensschwestern und Ordensmänner und engagierte Laien aus den verschiedenen Pfarreien teilgenommen haben. Wir waren rund 80 Personen: vom jungen Pater, der gerade erst eingetroffen ist, bis hin zu den „alten“ Missionaren (von denen einige in den 50er Jahren in die Zentralafrikanische Republik gekommen sind und deren Begeisterung immer noch dieselbe ist!), von den Seminaristen bis hin zu den zentralafrikanischen Priestern und Ordensleuten, von den Katecheten bis zu den jungen Leuten. Um den neuen Bischof Mirek Gucwa versammelt, haben wir gebetet und darüber nachgedacht und diskutiert, wie wir die großartige und frohe Botschaft Jesu bringen können. Ein Teil der Pfarreien (sechs von zwölf) lebt unter der Anwesenheit und der Bedrohung verschiedener Rebellengruppierungen.
Jedoch besteht statt einer Atmosphäre der Entmutigung eine außerordentliche Vitalität und der Willen, nicht auf die Angst zu vertrauen, sondern Schulen zu eröffnen, Krankenhäuser und Ambulanzen geöffnet zu halten, Christus zu verkünden und die Moral der Menschen, mit denen wir zusammenleben, hochzuhalten.
Obgleich die Krise schon fünfeinhalb Jahre dauert, ist die Liebe zu Gott und zu den Menschen nicht geringer geworden. Im Gegenteil!
Am Samstagmorgen bin ich bei Regen nach Bozoum zurückgekehrt, der die Straße sehr glitschig werden ließ.
Am Montagmorgen bin ich sehr früh nach Bocaranga aufgebrochen. Es sind nur 125 Km, aber man braucht fast vier Stunden, weil die Straßen immer schlechter werden.
In Bocaranga gab es am Sonntag, den 7. Oktober, ein großes Fest, weil zwei junge zentralafrikanische Männer zu Priestern geweiht wurden. Ich bin am Tag danach angekommen, um ein Projekt der Caritas zu organisieren, das zusammen mit der Caritas der USA (Catholic Relief Service) in dieser Region der Bevölkerung beim Bau von Häusern, der Instandsetzung der öffentlichen Infrastruktur und bei der Schaffung von Viehzucht helfen wird. Es ist ein Gebiet, das im vergangenen Jahr schwere Angriffe durch die Rebellen erlitten hat, die viele Tote und Tausende Flüchtlinge zur Folge hatten.
Heute bin ich hingegen nach Bouar gefahren. Auch hier sind wir dabei, ein Projekt zu starten, um 45 kleine Krankenstationen zu unterstützen, um die Arbeit zu verbessern und besonders die Kinder aus den isoliertesten Dörfern zu behandeln.
Frohes Schaffen!

Centro Oftalmologico in costruzione
le Centre Ophtalmologique en construction



Cattedrale di Bouar


Bocaranga


la chapelle de Tolle
la chiesetta a Tolle



la chiesetta di Boguera
la chapelle de Boguera



Donnerstag, 4. Oktober 2018

Der heilige Michael und anderes






Der heilige Michael und anderes
Das Patronatsfest der Pfarrei von Bozoum ist ein besonderer Augenblick für die christliche Gemeinde und für die Stadt.
Im Jahr 1927 kamen die Missionare nach Bozoum und gründeten die Missionsstation. Es war eine der ersten Pfarreien außerhalb der Hauptstadt Bangui. Die Patres erachteten es für gut, die im Entstehen begriffene christliche Gemeinde dem Schutz des Erzengels Michael anzuvertrauen. Und so wurde die Pfarrei Sankt Michael von Bozoum geboren.
Das liturgische Fest ist der 29. September (zusammen mit den Erzengeln Gabriel und Raphael). Hier in Bozoum ist der September der Monat, in dem die Aktivitäten der Pfarrei wieder aufgenommen werden, die Schulen wieder öffnen und der Katechismusunterricht beginnt. Und daher fällt das Fest auf einen für die Pfarrei und die Stadt interessanten Zeitpunkt.
Am Montag d. 24. September haben wir uns mit den Katecheten, den Beratern und den Verantwortlichen der verschiedenen Bewegungen der Pfarrei versammelt, um einen Vormittag lang zusammen nachzudenken und zu beten. Thema war der Aufruf zur Heiligkeit, der sich an jeden einzelnen Menschen richtet (wozu Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Gaudete et Exsultate“ auffordert), und er soll der Leitfaden für das Leben jedes einzelnen von uns sein.
Am Dienstagmorgen habe ich die Katecheten getroffen, mit denen wir das katechetische Jahr vorbereiten: Jedes Jahr nehmen mehr als 500 Kinder, Jugendliche und Erwachsene an den Kursen teil, die sie in das christliche Leben und die Sakramente einführen.
Mittwochnachmittag gab es hingegen ein Treffen mit den Beratern: In jedem Stadtviertel wählt die christliche Gemeinde einige Vertrauenspersonen, die die Aufgabe haben zu beraten, zu helfen, zu ermutigen. Sie sind es, die feststellen, wer in Not ist (geistlich oder materiell), und die Kranken und die Alten ausfindig machen..
Am Donnerstag begannen wir das Triduum, drei Tage des Gebetes und der Besinnung in Vorbereitung auf das Fest. Ich habe Pater Christo eingeladen, einen jungen Zentralafrikaner, der im Juni zum Priester geweiht wurde und am Sonntag seine erste Messe in Bozoum feiern sollte.
Ich habe es (dank Paolo Silvestro) auch geschafft, eine Ausgabe der Zeitung „Saint Michel“ von Bozoum fertigzustellen. Hier kann man sie sehen:
https://drive.google.com/open?id=0B8xHb5_hvSzRMDlHYVRUcHlUVThwRUtiZVludG5ueW5OVlNZ

Und am Freitag sind Evariste Constant und Benjamin angekommen, zwei Schauspieler vom Ensemble „Les Perroquets de Bangui” (die Papageien von Bangui). Sie sind sehr gut, und sie haben gerade in der Elfenbeinküste den ersten Preis einer berühmten Sendung zur Förderung der besten Komikertalente im französischsprachigen Afrika gewonnen.
Am Samstagmorgen haben sie eine kleine Vorführung in unserem Lyzeum gegeben, und dann haben sie mit einigen der lernwilligsten Schüler einen Workshop abgehalten.
Bereits am Abend haben die Schüler auf dem Kirchplatz einen sehr interessanten Sketch aufgeführt, der die Eheschwierigkeiten der Frauen in einem Dorf hervorhebt.
Am Samstagnachmittag gab es eine schöne Prozession durch die benachbarten Stadtviertel bis hin zur Kirche.
Und Sonntag war dann der Tag des Festes: Um 8:30 Uhr haben wir mit der Messe begonnen, die erst um kurz vor 12 endete. Sieben Kinder haben die Taufe empfangen, und rund 40 Erwachsene vom St. Vinzenz-Verein haben Gott versprochen, den Armen zu helfen.
Am Nachmittag gab es verschiedene Spiele, die von einem kurzen Regenschauer ein bisschen gestört wurden. Also fanden sich tausend Leute für eine letzte Aufführung der Perroquets wieder im Theater ein. Lachen tut gut, und in der Freude zu leben ist eine der Früchte des Heiligen Geistes und eines der Zeichen für die Ernsthaftigkeit unseres Glaubens.


I Perroquets de Bangui al Lycée st Augustin

 


I nuovi battezzati