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Donnerstag, 10. Oktober 2024

Zurück in Afrika

 

 

 


Zurück in Afrika

Ich bin jetzt am Flughafen von Addis Abeba und warte auf den Flug nach Bangui (Zentralafrikanische Republik).

Ich bin gestern Morgen in Cuneo aufgebrochen, nachdem ich mit den älteren Priestern der Diözese die Messe gefeiert hatte, und habe dann den Zug genommen, mit dem ich am Nachmittag in Rom ankam. Nach dem sechsstündigen Nachtflug fliege ich nun nach Bangui, wo ich in drei Stunden, also gegen 12 Uhr mittags, ankomme. Und morgen werde ich, wenn alles gut geht, nach Bangassou weiterreisen.

Ich kehre nach Bangassou zurück, nachdem ich fast einen Monat in Italien verbracht habe: zuerst bei der Fortbildung für die neuen Bischöfe und dann bei verschiedenen Treffen in Cuneo, Arenzano und Mailand.

Es war eine Gelegenheit, sehr viele Menschen zu treffen und über die Zentralafrikanische Republik und Bangassou zu sprechen, über die Hoffnungen und Träume, die Afrika in sich trägt und hütet wie ein großer Brutkasten.

Ich erlebe immer so viel Aufmerksamkeit und Verständnis.

In einer Welt wie der heutigen, die so angespannt und hoffnungslos ist, ist die Mission einer der schönsten Orte, an dem sich Gottes Liebe verkörpert und die Wüste zum Blühen bringt.

Und wenn die Wüste blüht, wird auch der Rest der Welt blühen!



Cuneo, Cuore Immacolato

Roma, Colosseo

Addis Abeba


 


Samstag, 21. September 2024

Rom

 

 

 


Rom

Ich schreibe aus Rom, wo ich am Sonntag, d. 15. September, angekommen bin.

Nur ein paar hundert Meter vom Petersplatz entfernt bin ich hier zusammen mit 114 anderen neuen Bischöfen aus 49 Ländern! Das ist eine großartige Erfahrung!


Wir haben ein sehr volles Programm mit Ansprachen von Kardinälen, Bischöfen und Leitern vatikanischer Dikasterien.

Diese Fortbildung ist sehr umfangreich, und wir brauchen sie. Aber es ist auch sehr lehrreich, so viele Bischöfe aus so vielen verschiedenen Ländern zu treffen, die unter ganz unterschiedlichen Umständen leben: aus Indien, Süd- und Mittelamerika, dem Irak, Syrien, Afrika, Madagaskar, Indonesien, Neuseeland...

Am Dienstag und Mittwoch gingen wir zur Urbaniana, der Universität, an der Seminaristen und Priester aus den Missionsländern studieren.
Und dorthin kamen auch die neuen Bischöfe aus anderen Ländern wie Europa, Nordamerika, Brasilien, China und Australien: Insgesamt waren wir 264 Personen!

Es ist schön, so viele zu treffen, die alle frisch geweiht und sehr schlicht sind und die wir alle von dem Wunsch erfüllt sind, uns in den Dienst an der Kirche und an dem uns anvertrauten Gottesvolk zu stellen.

Hier in der Urbaniana treffe ich auch Jospin und Sharaff, zwei Seminaristen aus Bangassou, die vor ein paar Monaten in Rom angekommen sind. In ein paar Wochen werden sie hier zusammen mit 162 anderen Seminaristen aus der ganzen Welt ihr Theologiestudium beginnen. Das ist eine einzigartige Erfahrung!

Der Morgen des heutigen Samstags war dem Papst und dem Heiligen Petrus gewidmet.

In voller Montur, also in der bischöflichen Kleidung, betraten wir um 8 Uhr den Vatikan, und um 9 Uhr waren wir in der Sala Clementina, einem wunderschönen Saal aus dem 16. Jahrhundert. 

Dorthin kam der Papst, der ganz einfach sagte, dass er keine Rede halten, sondern mit uns ins Gespräch kommen wolle. So begann eine Reihe von Fragen und Antworten zwischen vielen von uns und dem Papst.

Der Papst begann gleich damit, dass er uns dazu einlud, einen Sinn für Humor zu bewahren, zur Kreativität, die aus der Freiheit des Herzens kommt und zur Kraft, die ein Geschenk Gottes ist. Auf die Frage, wie wir mit der Last des Bischofsamtes umgehen sollen, erinnerte er uns daran, dass die Kraft ein Geschenk ist und wir sie erlangen, wenn wir beten.

Er ermahnte uns dazu, Gott, unseren bischöflichen Brüdern, unseren Priestern und den Menschen, die uns anvertraut sind, nahe zu sein.

Auch ich grüßte ihn und sprach mit ihm über die Zentralafrikanische Republik, die ihm sehr am Herzen liegt. Er erinnerte sich an seinen Besuch in Bangui und an die Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit im Jahr 2015.


Nach dem Treffen mit Papst Franziskus, das fast zwei Stunden dauerte, gingen wir in den Petersdom, wo wir um 12 Uhr eine Messe feierten, die von Kardinal Tagle geleitet wurde.

In ein paar Tagen werden wir abreisen, bereichert durch eine einzigartige Erfahrung, die uns von Gott, von Jesus, von der Schönheit und Frische der Kirche erzählt, die katholisch, also universal ist. Und das ist sie wirklich!











Sulla tomba di san Pietro
Sur le tombeau de St Pierre















Messa in San Pietro
La Messe à saint Pierre




 

 

Samstag, 7. September 2024

Auf Reisen

 

 

 Auf Reisen

Letzten Sonntag bin ich nach Bandoufou gefahren, ein Dorf, das 25 Kilometer von Bangassou entfernt gelegen ist. Die Straße ist recht gut: Wir haben die Fahrt in weniger als einer Stunde geschafft.

Hier trafen wir die christliche Gemeinde und andere Gläubige aus den umliegenden Dörfern. Und wir feierten die Messe in der schönen Kapelle. Schön ist sie wirklich, aber mittlerweile ist sie zu klein für die wachsende Gemeinde.

Während ich die Messe feierte, dachte ich darüber nach, was man tun könnte, um sie zu vergrößern und den Menschen eine große und schöne Kirche zu bieten.

Nach dem Gottesdienst trafen wir uns mit den Firmbewerbern, die wir zwischen Ende des Jahres und Anfang 2025 firmen werden.

Und dann trafen wir uns mit den Vertretern aller Kapellen der Gegend, mit denen wir eine Bestandsaufnahme der Situation machten. Es war interessant, die Rolle und die Arbeit der Katecheten und Gemeinderatsmitglieder kennenzulernen und zu sehen, wie sie versuchen, auf den Hunger der Menschen nach Gott zu reagieren.

Hier gibt es auch eine Schule mit mehr als 250 Kindern. Eine „Schule“ - das ist ein großes Wort. Sagen wir, es gibt Klassen, es gibt Schüler und Lehrer. Aber es fehlt völlig an Struktur. Die Kinder gehen unter drei Strohdächern zur Schule und sitzen auf einem Baumstamm.
Also nahm ich Maß und überlegte, wie und wo wir eine Schule bauen können.

Aber wann? Und mit welchem Geld?

Aber die Göttliche Vorsehung ist großartig!

Ich schreibe jetzt aus Bouar, wo ich heute angekommen bin. Gestern, am Donnerstag, d. 5. September, bin ich mit dem Flugzeug von Bangassou abgereist. Morgen werde ich hier die Messe zum Beginn des Schuljahres im Seminar von Yolé feiern, wo ich zwischen 1992 und 2003 tätig war.

Nächsten Mittwoch fliege ich nach Rom, wo ich vom 15. bis 23. September an einer Fortbildung teilnehmen werde, die für alle Bischöfe stattfindet, die in diesem Jahr ernannt worden sind.

Ich werde Euch davon berichten!

 

 

 

 


La scuola di Bandoufou


Messa a Bandoufou





Tomounga

La strada...
La route...



 

 

 

Donnerstag, 29. August 2024

Ein Faden der Verbindung...

 


Ein Faden der Verbindung...

Langsam kehrt ein kleines bisschen Internetverbindung zurück, und ich versuche, Texte und Fotos zu posten.
Seit dem 15. August habe ich nicht mehr geschrieben. Wir befinden uns mitten in der Regenzeit. Ich mag den Regen sehr, und er bringt gute Laune. Aber die Straßen sind nicht derselben Meinung!


Am Donnerstag, d. 22. August, brachen wir gegen 10.30 Uhr nach Gambo auf. Dies ist eine Mission, die 75 Kilometer entfernt an der Nationalstraße Nr. 1 gelegen ist, die Bangassou theoretisch mit der Hauptstadt verbindet. Theoretisch deshalb, weil der Zustand der Straße katastrophal ist. Der letzte Lastwagen, der uns Zement und anderes Material bringen sollte, verließ Bangui Mitte Juni und kam erst Ende Juli in Bangassou an - nach eineinhalb Monaten!
60 Kilometer vor Bangassou gibt es etwa 200 Meter einer überaus schlechten und furchtbaren Straße, Dort blieben wir eine Weile im Schlamm stecken.
Aber am Ende schafften wir es, nach vier Stunden Fahrt um 14.30 Uhr in Gambo anzukommen.
Hier gibt es eine Pfarrgemeinde, in der ein Priester und ein Diakon leben und arbeiten, und wir haben hier am Sonntag die Firmungen gefeiert.
Am Nachmittag trafen wir uns mit den Priestern und Firmlingen zur Katechese, die am Freitag und Samstag fortgesetzt wurde.
Wir trafen den Pastoralrat und dann die Verantwortlichen der Missionsschule, in der rund 300 Kinder eine gute Ausbildung erhalten. Die Räumlichkeiten sind prekär: Es werden zwei Räume der Pfarrei und zwei Überdachungen aus Stroh genutzt. Wir träumen davon, eine richtige Schule zu bauen, und wollen dieses Vorhaben in die Tat umsetzen. In den kommenden Monaten werden wir damit beginnen. Wir hoffen, dass wir auch die finanziellen Mittel dafür auftreiben können!


Am Sonntagmorgen war alles bereit, und die Messe war feierlich und gut besucht: Sogar die Kinder, die noch nicht laufen können, schaffen es, (rechtzeitig!) zu tanzen oder zumindest in die Hände zu klatschen!
Wir machen uns gegen 12.30 Uhr auf den Weg, in der Hoffnung, dass die Straße nicht so schrecklich sein würde wie auf dem Hinweg. Tatsächlich hatte es in der Nacht nicht geregnet, so dass wir ohne Probleme durchkamen. Gegen 16 Uhr kamen wir so in Bangassou an.


Am Dienstag machte ich mich wieder auf den Weg, um einen Priester nach Ouango, eine 75 Kilometer entfernt gelegene Pfarrei, zu begleiten. Die Straße war fast gut, und nach zwei Stunden waren wir am Ziel.
Am Mittwochmorgen fuhr ich weiter nach Bema, der Mission am Fluss, wo ich bereits im April gewesen war. Der Fluss ist angeschwollen, und der Pegel ist um mindestens zwei Meter angestiegen. Die Straße im Dorf besteht aus einer 20 cm dicken Schlammschicht, und die Leute müssen barfuß gehen, um dort laufen zu können.

 

 

 

Mercoledì mattina proseguo per Bema, la missione sul fiume dove ero stato in aprile. Il fiume è gonfio di acque, ed il livello è salito di almeno 2 metri. La strada, nel villaggio, è uno strato di fango di 20 cm, e la gente deve andare scalza, per poter camminare!

 

 

 

 

La chapelle de Gambo

 

 

 

 






La scuola provvisoria, molto provvisoria
Les salles de classe, très très provisoires






 

 

Sonntag, 18. August 2024

Schweigen im Internet und Zeiten der Stille

 

Schweigen im Internet und Zeiten der Stille

 

Seit ein paar Wochen ist die Internetverbindung, die ohnehin schon schwach war, fast auf Null.

Hier in Bangassou gibt es zwei Telefonanbieter: Telecel, das einen ziemlich guten Internetdienst hat, ist seit mehr als zehn Tagen nicht mehr erreichbar, während Orange ein paar Stunden am Tag arbeitet, aber die Internetverbindung ist sehr schlecht und tröpfelt nur dahin.

Letzte Woche habe ich es mit viel Mühe geschafft, den Blogbeitrag zu veröffentlichen, aber nicht die Fotos. Ich fürchte, dass es heute genauso sein wird.

Am Montag, d. 5. August, begannen die Exerzitien, eine Woche der Stille und des Gebets, an der alle Priester der Diözese Bangassou teilnahmen. Geleitet wurden sie von Pater Cyriaque, einem Karmeliten, der aus Bangui angereist war.

Wir haben über das Geschenk des Priestertums, das zugleich Mysterium und Dienst ist, nachgedacht und gebetet.

Am Sonntag, d. 11. August, feierten wir die Abschlussmesse, während der auch die verschiedenen Versetzungen von Priestern bekannt gegeben wurden.

Am Montag, Dienstag und Mittwoch fand das diözesane Pastoraltreffen statt, bei dem Priester und Laien aus allen Pfarreien zusammenkamen, um nacheinander für jede Pfarrgemeinde eine Bilanz der geleisteten pastoralen Arbeit zu ziehen und das Programm für das Jahr 2024-25 vorzubereiten, in dem wir uns dem Thema Familie und dem Jubiläum widmen werden.

Heute, am Fest Mariä Himmelfahrt, machen wir eine kleine Pause, und morgen nehmen wir die Arbeit mit der Präsentation der neuen Katechismen wieder auf.

Die heutige Messe habe ich in Pande gefeiert, einem kleinen Wallfahrtsort, der sieben Kilometer von Bangassou entfernt gelegen ist, wo etwa 600 Menschen versammelt waren, um zu beten und das Fest der Jungfrau Maria zu feiern.