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Freitag, 26. August 2022

Eine kleine rote Lampe

 

Giocare
Jouer...

Eine kleine rote Lampe

 Vor einigen Jahren besaß ein Kapuzinermissionar ein altes Auto vom Typ Renault R4. Eines Tages sah er ein seltsames rotes Licht. Das störte ihn, und er klebte es mit Klebeband ab. Es war die Ölwarnleuchte... und nach ein paar Kilometern blieb das Auto stehen, denn der Motor war ausgebrannt...

Darüber habe ich in den letzten Tagen nachgedacht. Und ich werde erklären, warum.

Von Freitag, d. 19. August, bis Sonntag, d. 21. August, besuchte ich die am weitesten abgelegenen Dörfer: Sinaforo, Yoro und Bayanga Didi.

Ich fuhr früh los und kam in knapp zweieinhalb Stunden in Yoro an, das 75 km von Baoro entfernt ist. Gegen 8.30 Uhr machte ich mich zu Fuß auf den Weg nach Sinaforo: Die Straße ist schon in der Trockenzeit kaum passierbar, und jetzt, mitten in der Regenzeit, ist sie nur zu Fuß begehbar. Die sieben Kilometer legte ich in etwas mehr als einer Stunde zurück, und hier traf ich die Gläubigen und den Katecheten (der eine Infektion am Fuß hatte). Wir feierten die Messe, und ich kehrte am frühen Nachmittag nach Yoro zurück.

Sowohl in Sinaforo als auch in Yoro herrschte große Vorfreude auf ein kleines, aber großes Ereignis: die Aufstellung des Tabernakels in Bayanga Didi. Wir haben diese Neuheit seit einem Jahr vorbereitet. Die Kapelle ohne Tabernakel ist zwar schön, aber es fehlt etwas: die Gegenwart Jesu in der Eucharistie. Am Nachmittag fuhr ich nach Bayanga Didi, um alles vorzubereiten.

Am Samstagmorgen hörte ich drei Stunden lang Beichte, und dann begannen wir mit der Feier der Messe, bei der fünf kleine Kinder das Sakrament der Taufe empfingen.

Am Ende der Messe legte ich die Hostien in den Tabernakel und zündete ein kleines rotes Licht an, das Tag und Nacht leuchtet und ein stilles Zeugnis für die Gegenwart Jesu in diesem fernen Dorf ist.

Ich versuchte, den Gläubigen die Bedeutung des Tabernakels zu erklären: Ich sagte, dass die Kapelle wie ein Getreidespeicher (GOGORO, in Sango, der Landessprache) ist. Der Kornspeicher ist immer ein Kornspeicher, sowohl wenn er leer ist als auch wenn er voll ist mit den Früchten der Arbeit der Erde. Aber wenn er voll ist, gewinnt der Kornspeicher enorm an Bedeutung. So ist es auch mit der Kapelle: Auch wenn es keinen Tabernakel gibt, kann man feiern und beten. Aber mit der Gegenwart der Eucharistie bekommt die Kapelle eine andere Bedeutung und einen anderen Stellenwert.

Am Sonntag feierte ich die Messe in Yoro und traf mich anschließend mit dem Katecheten und den Gemeinderäten. Sie erzählten mir davon, was sie sich für die Kirche und das Dorf erträumen: einen Brunnen, ein Haus für den Katecheten, einen Kindergarten...

Wir werden sehen!

Bayanga Didi

 



Sinaforo

A piedi, da Sinaforo a Yoro
En marchant, de Sinaforo à Yoro



Battesimi a Bayanga Didi
Baptemes à Bayanga Didi



Yoro


Riunione della Cassa di Risparmio di Bozoum
Réunion de la Caisse d'épargne de Bozoum

 

 

Donnerstag, 18. August 2022

Die Baustelle der Unabhängigkeit

 



Baoro
 

Die Baustelle der Unabhängigkeit
 
Am 13. August 1960 wurde die Zentralafrikanische Republik von Frankreich unabhängig. Es waren Jahre großer Hoffnungen, großer Kämpfe und großer Träume: ein historischer Moment für Millionen von Menschen.
 
Heute ist die Zentralafrikanische Republik 62 Jahre alt. Es sind zugleich wenige und viele Jahre:
 
Wenige, weil es ein junges Land ist.
 
Viele, weil es an der Zeit ist, Bilanz zu ziehen und zu verstehen, warum viele der Träume aus den Anfangsjahren nicht in Erfüllung gegangen sind. Der erste Präsident, Barthélémy Boganda, träumte von einem Land, das auf den Wahlspruch "Unité, Dignité, Travail" (Einheit, Würde, Arbeit) gegründet sein sollte, und wählte fünf Verben aus, die auf alle möglichen und unmöglichen Arten konjugiert werden sollten: "Loger, éduquer, vêtir, soigner, nourrir" (beherbergen, erziehen, kleiden, pflegen und ernähren).
 
Es ist noch ein weiter Weg, aber es wird immer dringender, den grundlegenden Bedürfnissen der vier bis fünf Millionen Einwohner gerecht zu werden.
 
Am Freitag, dem Vorabend des Unabhängigkeitstages, luden die Behörden zu einer Gebetszeit in unsere Pfarrei (und in die Kirchen und Moscheen der Stadt) ein.
 
Der Samstag war ein Tag, der festlicher begangen wurde, obwohl der große Feiertag eher der 1. Dezember ist (der Jahrestag der Ausrufung der Republik).
 
Ich bin praktisch wieder genesen und nehme meine Arbeit und die Reisen wieder auf.
 
Am Sonntag war ich in Bawi, um die Messe zu feiern. Und Montagmorgen fuhr ich nach Bouar. Mit mir fuhren einige Schüler unserer Landwirtschaftsschule in Bangui, die hier und in Bouar ein zweiwöchiges Praktikum absolviert haben. Und dies ist eine der (vielen) Hoffnungen des Landes.
 
In Bangui gehen die Arbeiten an dem neuen Kloster weiter. Am Dienstag goss das Unternehmen den zweiten Teil der Decke zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Stockwerk.
 
Dienstagnachmittag ist die Zeit des Abschiednehmens. In den nächsten Tagen wird der Apostolische Nuntius Santiago de Wit Guzmán seine Mission beenden. Er ist der Botschafter des Papstes in der Zentralafrikanischen Republik, und seine Aufgabe besteht auch (oder vor allem) darin, die Einheit der Weltkirche in der Kirche dieses Landes zu vertreten.
 
Wir kennen uns seit Jahren, denn er war zwischen 1998 und 2001 als Sekretär der Nuntiatur in der Zentralafrikanischen Republik. Er hatte mich zusammen mit einem Dutzend Freunden zu der Zeremonie eingeladen, bei der der Präsident der Republik ihn offiziell verabschiedete und ihm eine Auszeichnung überreichte.
 
Und so waren wir um 15 Uhr im Palais de la Renaissance (im Präsidentenpalast), wo die Zeremonie stattfand. Sie war einfach, aber herzlich. Die Kirche spielt in der Zentralafrikanischen Republik mit der Verkündigung des Wortes Gottes, die in Hunderten von Schulen, Krankenhäusern, Krankenstationen, Kapellen und kleinen Kirchen selbst in den entlegensten Orten konkrete Formen annimmt, eine wertvolle Rolle für alle Einwohner.
 
Es ist eine Baustelle, die voranschreitet, und wir hoffen und beten, dass sie der Zentralafrikanischen Republik auf der großen Baustelle der Unabhängigkeit helfen kann.
 


Alunni della Scuola Agricola e una delle nostre oche
Les élèves de l'école d'Agriculture et une des nos oies

 

 

 

 

Bangui

Il Presidente della Rep.Centrafricana
Le président de la Rép.Centrafricaine



Cantiere del nuovo convento di Bangui
Le chantier du nouveau couvent de Bangui






 

Freitag, 12. August 2022

Ein bisschen Ruhe - erzwungenermaßen!

 

Strade e incidenti
Routes et accidents
 
Ein bisschen Ruhe - erzwungenermaßen!
 
Die Arbeiten am neuen Kloster in Bangui haben mich bis Freitag beschäftigt. Bevor die Firma Leprevost, die die Bauarbeiten ausführt, die Platte zwischen Erdgeschoss und erstem Stockwerk gießt, müssen die Kunststoffrohre für die elektrischen Leitungen (für Lampen und Schalter) verlegt werden.
 
Am Samstagmorgen machte ich mich zur üblichen Zeit (5 Uhr) wieder auf den Rückweg. Die Fahrt verlief normal. Doch der Zustand der Straße verschlechtert sich vor allem durch den starken Regen immer weiter, und ich traf auf zahlreiche umgekippte und von der Fahrbahn abgekommene Lastwagen.
 
Kurz nach 11 Uhr kam ich in Baoro an, aber am frühen Nachmittag machte ich mich auf den Weg ins 50 km entfernte Balembe, wo ich schon lange eine Messe feiern wollte. Es ist ein kleines Dorf, in dem die christliche Gemeinde in einer strohgedeckten Kapelle betet. Aber es war der 6. August, das Fest der Verklärung Jesu. Bevor Jesus nach Jerusalem geht, wo er verurteilt wird und die Passion und den Tod erlebt, möchte er, dass wenigstens seine engsten Freunde (Petrus, Jakobus und Johannes) seine Herrlichkeit und Schönheit sehen. Und selbst hier, heute, in Balembe, sehen wir Seine Herrlichkeit!
 
Am Sonntagmorgen fuhr ich in ein anderes kleines Dorf, nach Zoungbe, das 40 km entfernt gelegen ist.  Einige Kinder traten in die die verschiedenen Phasen des Katechumenats ein. Und der Sohn des Katecheten empfing seine Erste Heilige Kommunion.
 
Ich kehrte anschließend sofort nach Baoro zurück, auch weil ich mich nicht sehr wohl fühlte. Müdigkeit, Malaria und verschiedene Viren zwangen mich, für ein paar Tage das Tempo zu drosseln.
 
Doch am Mittwoch, d. 10. August, war endlich der Tag der Fahrschulprüfungen gekommen. Die Schüler unserer Mechanikerschule nahmen sie sehr ernst (Theorie und Praxis) und haben sie ohne große Schwierigkeiten bestanden.


Messa a Zoungbe
Messe à Zoungbe

Esame di scuola guida
Les examens pour le permis de conduire


Donnerstag, 11. August 2022

Ein bisschen verspätet!

 

 

Santuario di Gesù Bambino a Baoro
Le sanctuaire de l'Enfant Jésus à Baoro

 

Ein bisschen verspätet!
 
Hier bin ich - diesmal etwas später als sonst!
 
Trotz der Regenzeit gehen die Arbeiten und Aktivitäten weiter.
 
Am Sonntag habe ich die Messe in Barka Bongo gefeiert, einem 40 km entfernten Dorf an der Straße nach Bangui.
 
Am Dienstag kamen Pater Davide Sollami und acht italienische Freiwillige in Baoro an und besuchten die Mission zum ersten Mal. Pater Davide ist für die Missionsprokura in Arenzano sowie dafür zuständig, Menschen für die Missionsarbeit zu gewinnen. Gemeinsam mit der Gruppe von Freiwilligen besuchten sie die verschiedenen Missionsstationen und arbeiteten vor allem in Bozoum, wo sie die Schule in Sambay anstrichen.
 
Am Mittwochmorgen brachen wir früh (um 5 Uhr) nach Bangui auf. Die Straße wird nicht besser (im Gegenteil!), aber wir kamen nach 400 Kilometern Fahrt um 10.30 Uhr an.
 
Als wir im Karmel, unserem Kloster in Bangui, ankamen, waren die jungen Leute der Gemeinschaft gerade dabei, den soeben aus Italien eingetroffenen Container mit Fliesen und Material für die Elektro- und Sanitärinstallationen für den Bau des neuen Klosters auszuladen.
 
Die Bauarbeiten gehen weiter. Am Donnerstagmorgen hielt mich der Regen für ein paar Stunden auf, aber gegen 9.30 Uhr gelang es mir, mit der Verlegung der Elektroleitungen in der Decke zu beginnen, die gerade fertiggestellt wird. Nach dem Regen schien die Sonne wieder - fast zu sehr!
 
Ich beendete meine Arbeit um 17 Uhr, um sie am Freitagmorgen wieder aufzunehmen und zu beenden.
 
Deshalb bin ich ein bisschen spät dran!



Giochi fatti a mano (dai bambini!)
Des jouets maison (construits par les enfants)



P.Davide Sollami evolontari in visita
Le p.Davide Sollami et les volontaires en visite

Arrivo del container
Arrivée et dechargement du contenair

Cantiere del nuovo convento di Bangui
Le chanitier du nouveau couvent de Bangui