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Freitag, 26. Juni 2020

Verschobene Ostern





 

Verschobene Ostern

 

 “E sala Pâque awe!” (“Wir haben Ostern gefeiert!”) – dies ist der spontane Ausruf vieler Menschen in Bozoum, weil wir (endlich) die Taufen gefeiert haben.

Der Weg der Vorbereitung auf die Taufe ist ziemlich lang. Für die Jungen und Mädchen erstreckt sich der Unterricht über vier Jahre, während es für die Erwachsenen zwei Jahre sind, die aber intensiver sind.

Die Feier der Taufen findet normalerweise in der Osternacht statt. Dieses Jahr mussten wir wegen Covid-19 die Feiern absagen und nehmen sie in diesen Tagen wieder auf.

In der Kirche haben wir die Bänke markiert, um einen Abstand von einem Meter zwischen den Leuten einzuhalten. Die Messdiener tragen schon Masken, während wir noch dabei sind, Masken für die Gläubigen anfertigen zu lassen.

So haben wir am Samstagnachmittag (20. Juni) um 16:30 Uhr die Eucharistiefeier begonnen, bei der wir die Gnade von 70 Taufen, neun Erstkommunionen und neun Trauungen erleben durften. 

Am nächsten Morgen, am Sonntag (21. Juni) waren die weißgekleideten Neugetauften anwesend, und der Rest der Gemeinde konnte sie (mit der gebotenen Distanz) mit ihrer Zuneigung und ihrem Gebet einhüllen. Und wie immer füllte sich die Stadt nach der Messe mit Gesängen, die die neuen Christen begleiteten. 

Heute, am Donnerstag, d. 25. Juni, haben wir die Chrisam-Messe gefeiert. Normalerweise wird sie am Gründonnerstag gefeiert, wurde in diesem Jahr aber verschoben. Und heute haben wir uns zu ca. 40 Priestern mit dem Bischof und der christlichen Gemeinde von Bouar versammelt. In der Messe haben die Priester ihr Weiheversprechen erneuert, und dann hat der Bischof die Öle geweiht, die für die verschiedenen Sakramente verwendet werden: das Öl für die Krankensalbung, das Katechumenenöl und das Chrisam.  Es ist Ostern! Und auch wenn das Coronavirus sich ausbreitet (wir haben die Hürde von 3.000 Fällen überschritten), bleibt Christus das Leben der Welt und jedes einzelnen Menschen.

 

Chierichetti e maschere
Servants et masques






Bozoum: misure Covid19
Bozoum: les distances pour la Covid19

Bouar

L'olio per l'Unzione dei malati, l'olio dei catecumeni e il Crisma
L'uile pour l'Onction des malades, l'huile pour les cathécumènes et le St.Chrème


Freitag, 19. Juni 2020

Coronavirus und Schulen



 

Coronavirus und Schulen

In diesen Tagen wäre das Schuljahr eigentlich zu Ende. Theoretisch.

Wenn da nicht das Coronavirus wäre!

Aber es ist auch hier in der Zentralafrikanischen Republik und man muss mit ihm rechnen. Wir warten auf die Entscheidungen der Regierung, die etwas spät kommen, und haben zunächst beschlossen, das Schuljahr zu beenden und die ersten beiden Trimester zu berücksichtigen. Am Monatsende werden wir die Zeugnisse überreichen und in den ersten Septembertagen die Schulen, wenn es das Coronavirus zulässt, wieder öffnen, um die verlorene Zeit nachzuholen.

Die Anzahl der Personen, die positiv auf das Virus getestet wurden, wird größer: Heute gibt es 2.606 positiv Getestete, 417 Geheilte und 19 Todesfälle. Eine besorgniserregende Tatsache bezüglich der Tests ist, dass auf etwa 20.000 Tests 2.606 positive Ergebnisse kommen. Das ist ein sehr hoher Prozentsatz von 13%. Wir fahren wie die Diözesen und die Caritas mit der Arbeit im Kampf gegen das Virus fort. In diesen Tagen fahren Lastwagen mit Eimern und Handwaschmitteln los. Und die lokale Herstellung von Masken geht weiter.

Und zum Glück heben die Kinder unsere Stimmung ein wenig. Wie Jonas, der sich eine Maske aus Papier gebastelt hat.




Pseudo mascherina da gioco
Masque à jouer


Materiale per la lotta al covid19
Materiel pour la lutte au covid19

Maschere
Masques

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Freitag, 12. Juni 2020

Von 1.288 auf 2.044 gestiegen



Von 1.288 auf 2.044 gestiegen

Leider ist die Chronik dieser Woche weiterhin geprägt von einem Anstieg der Corona-Fallzahlen. In einer Woche ist die Zahl um 800 Fälle gestiegen – von 1.288 auf 2.088.

Unser Einsatz dafür, dem etwas entgegenzusetzen, geht weiter! Wir haben gerade die Fortbildungen für 50 Gruppenleiter abgeschlossen, die in dem Projekt in Zusammenarbeit mit der Caritas der USA (dem CRS) vorgesehen sind. Freitag und Samstag nahmen die Gruppenleiter aus Bozoum und Bossemptele an der Fortbildung in Bozoum teil, während Dienstag und Mittwoch diejenigen aus Bohong, Bocaranga, Ndim und Ngaundaye an der Reihe waren.

Um diese letzte Weiterbildung zu organisieren, bin ich am Montagnachmittag nach Bocaranga gefahren. Der Zustand der Straßen wird immer schlechter: Man braucht fast vier Stunden für 125 Kilometer. Und hinter Bocaranga ist die Straße noch schlimmer!

Am Dienstag bin ich kurz nach Ngaundaye (80 Km von Bocaranga entfernt) und dann nach Ndim gefahren, um abends zurückzukehren. Diese Besuche ermöglichen es mir, eine Vorstellung von der Situation zu bekommen und zu versuchen, Lösungen zu finden. Zum Beispiel hat Ngaundaye, ein Dorf an der Grenze, nur 25 Covid-19-Schnelltests erhalten, obwohl es ein Durchgangsgebiet für den Verkehr nach Kamerun ist (dem Nachbarland, das fast 9.000 Coronafälle hat).

Am Mittwochvormittag haben wir die Fortbildung beendet, und ich bin nach Bouar gefahren.

Aber die Lage war sehr, sehr angespannt, denn eine der (so vielen) Rebellenbewegungen, die sich 3R nennt, hatte in der Nacht von Montag auf Dienstag ein Militärcamp in Bouar angegriffen. Seltsamerweise habe ich entlang der 600 Kilometer, die ich in diesen Tagen zurückgelegt habe, nur weniger als ein halbes Dutzend Bewaffneter gesehen… 

In Bouar konnte ich einen Teil des Materials sehen, das wir mit der Hilfe der Italienischen Bischofskonferenz und der italienischen Caritas für einige Krankenhäuser kaufen konnten. Leider hat die Schließung der Grenzen und der Flughäfen die Ankunft von Schutz- und Behandlungsmaterial sehr schwierig gemacht. Aber mit Gottes Hilfe schaffen wir es!




Bozoum



Ngaoundaye


Formazione a Bocaranga
Formation à Bocaranga



Sapone e materiale per la lotta al Covid19
Savon et materiel de protection pour la lutte contre le Covid19


Freitag, 5. Juni 2020

Fortbildung, Fortbildung, Fortbildung



Andando al lavoro nei campi
Depart vers les champs pour le travail



 

Fortbildung, Fortbildung, Fortbildung

Die Regenzeit schreitet voran, und für die Leute ist es die Zeit der Arbeit, von so viel Arbeit auf den Feldern: der Aussaat von Erdnüssen, Mais, Bohnen und verschiedenen Knollen und der Erneuerung des Maniokanbaus. Jeden Tag gehen im Morgengrauen viele Leute los, um die Felder zu erreichen, die ein paar Kilometer von ihren Häusern entfernt liegen. Die Arbeit zieht sich über den ganzen Tag hin. Und die Leute kehren abends mit ein paar Feldfrüchten und einem bisschen Holz zurück.

Die Zahl der Coronafälle steigt in der Zentralafrikanischen Republik exorbitant: Heute Abend sind wir bei 1.288 vom Virus betroffenen Personen angelangt. Es sind auch die ersten vier Toten zu verzeichnen.  Um der Pandemie etwas entgegensetzen zu können, sind wir alle ein bisschen aktiv. Diese Woche war ich in Bouar, wo wir die Fortbildung für die Caritas begonnen haben. Am Mittwoch und Donnerstag wurde das Personal geschult, und am Freitag und Samstag beginnen wir die Fortbildung für die 50 Gruppenleiter der 12 Pfarreien der Diözese. Sie werden es sein, die in die Stadtviertel und die Dörfer gehen werden, um die Einwohner hinsichtlich der Risiken durch das Virus und die Schutzmaßnahmen zu schulen, zu informieren und zu sensibilisieren. In den nächsten Tagen werden auch Eimer und Seife eintreffen, um Punkte zu schaffen, um sich die Hände zu waschen (in einem Land, in dem fließendes Wasser mit einem Wasserhahn fast eine Utopie ist). Dies ist möglich dank der Hilfsbereitschaft und der Großzügigkeit so vieler Menschen und Institutionen, insbesondere des CRS, eines der Caritasverbände der USA.

Ebenfalls dank der Großzügigkeit der Kirche in Italien (mit der italienischen Bischofskonferenz und der Caritas in Italien) haben wir Schutzmaterial und medizinischen Bedarf für vier Krankenhäuser bestellt. Wir warten trotz der blockierten Flughäfen und der geschlossenen Grenzen auf das Eintreffen der Sachen.

Aber die Solidarität und das gute Herz werden durch Details wie diese nicht aufgehalten.




Formazione personale Caritas a Bouar, progetto Covid19 con CRS
Formation du personnel Caritas à Bouar, projet Covid19 avec CRS



Seminario Yolé Bouar
Séminaire Yolé - Bouar