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Donnerstag, 31. Januar 2019

Die Landwirtschaftsmesse – Teil 2




Die Landwirtschaftsmesse – Teil 2

Das Ende der letzten Woche war überaus intensiv. Die Landwirtschaftsmesse, die im ganzen Land (und in den Nachbarländern!) einzigartig ist, hat die ganze Stadt und die Region mit einbezogen. Das Herz von Bozoum hat sich in diesen drei Tagen in Richtung des Geländes verschoben, auf dem die Messe stattfand. Ringsum etwa vierzig Stände (an jedem von ihnen waren drei bis vier Kooperativen vertreten) entstanden kleine Restaurants und Bars, und auch die Händler haben ihre Verkaufsstände aufgestellt. Es fehlte nur der italienische Torrone-Nougat!
Nach der Eröffnung am Freitagnachmittag begannen der Verkauf und der Tausch der Produkte. Erst lief es langsam an, aber dann ging es los und lief immer schneller. Sonntagabend waren fast keine Produkte mehr zum Verkauf übrig!
Der Samstag war den Besichtigungen gewidmet, während die Messe weiterging. Wir nutzten die Anwesenheit der Beamten aus dem Ministerium für landwirtschaftliche Entwicklung, um sie zusammen mit den Autoritäten zu den Reisfeldern und den Gemüsegärten zu bringen.
Am Vormittag sind wir zusammen nach Bohoro gefahren, einem Zentrum für Reisanbau, das in den 1970er Jahren von den Chinesen geschaffen wurde und das bis heute die Speerspitze eines Netzwerks von rund einem Dutzend Reisfeldern ist.
Am Nachmittag haben wir hingegen einen Teil der Gemüsegärten von Bozoum besucht: Es sind 18 mit einer Gesamtfläche von mindestens zehn Hektar, die an Orten verstreut liegen, die reich an Wasser sind. Einer ist schöner als der andere, und es ist ein Wunderwerk an Ordnung, Farben und Vielfalt.
Viele der Gärten wurden von Frauen angelegt und werden von ihnen gepflegt. Für sie ist es eine gute Art und Weise, den heimischen Tisch und auch das Familienbudget anzureichern.
Samstagabend war der Moment, um die Stimmzettel einzusammeln, mit denen die Gäste und die Eingeladenen die Stände und die Gärten bewertet haben. Alle Gäste der Missionsstation – die Tschechen, Italiener und Franzosen – waren daran beteiligt. Ich ließ auch Paolo und Cristina, den Präsidenten und die Vizepräsidentin des Vereins „Amici per il Centrafrica“, der die Landwirtschaftsmesse finanziert, an die Arbeit.
Am Sonntagmorgen feierten wir die Heilige Messe mit dem Generalsekretär der Caritas der Zentralafrikanischen Republik, Abbé Alain.
Am Nachmittag fand die Preisverleihung statt. Alles war bereit! Und dann wurden die Namen der Sieger der beiden Wettbewerbe in der Kategorie des besten Ausstellungsstandes und des schönsten Gartens verkündet. Es gab eine Medaille, ein Diplom, ein paar Arbeitsgeräte, aber vor allem so viel Stolz!
Und hinter all diesem – hinter den mehr als 180 teilnehmenden Genossenschaften -, stand eine gewaltige Arbeit. Die Mitarbeiter der Caritas haben tadellos gearbeitet, aber  ein Großteil der Sekretariatsarbeit, des Empfangs und der Sammlung der Daten wurde von den Schülern unseres Lyzeums St. Augustin geleistet, die sehr tüchtig waren. 
Und so ging die Messe zu Ende, und am Montag machten sich die Leute von den Genossenschaften auf den Heimweg (manche von ihnen mussten mehr als 220 Kilometer auf sehr schlechten Straßen zurücklegen). Sie brachen auf mit einem Umsatz von 40 Millionen Zentralafrikanischen Francs (ca. 61.000 Euro) und mit großem Stolz! Dem Stolz der Bauern!








Maman Suzanne, vincittrice del concorso deli ORTI
Maman Suzanne, première dans le councours des jardins potagers



Terzi classificati




Samstag, 26. Januar 2019

Die 15. Landwirtschaftsmesse von Bozoum





Die 15. Landwirtschaftsmesse von Bozoum
Endlich ist der große Tag gekommen: Heute, am 25. Januar, hat die große Landwirtschaftsmesse von Bozoum begonnen.
Nach einer langen Vorbereitung, die vor einigen Monaten begonnen hat, ist alles fertig: Ungefähr 40 Stände sind unter den auf beiden Straßen stehenden Bäumen einer Mangoallee aufgebaut. Dort stellen ca. 250 Genossenschaften aus der ganzen Region Tonnen von landwirtschaftlichen Erzeugnissen aus und verkaufen sie. Es ist ein Triumph von Farben, Düften, Formen und lächelnden Gesichtern! In einem Land, das zu 85 Prozent von bewaffneten Rebellen besetzt ist, stellt die Landwirtschaftsmesse von Bozoum einen Augenblick des Friedens und der Freude dar, in dem die Leute herkommen, ihre eigenen Produkte ausstellen und verkaufen können.
Eine lange Vorbereitung, so viel Arbeit, der Einsatz so vieler Menschen: Die Messe ist die Frucht eines Weges, der viele Monate dauert. Die Arbeit auf den Feldern unter wegen der Rebellen oft kritischen und gefährlichen Umständen erfordert starke und geduldige Leute. 
Seit Jahren lautet der Titel der Landwirtschaftsmesse „Orgeuil paysan“ („Stolz des Bauern“). Wir wollen zeigen, dass die Landwirtschaft die Lebensgrundlage von 90 Prozent der Bevölkerung ist. Als Caritas haben wir im Jahr 2004 zum Abschluss eines Projektes nach dem Krieg von 2002-2003 die Messe geschaffen. Dank der Unterstützung durch Organisationen und Vereine (besonders der „Amici per il Centrafrica“) ist die Messe langsam, aber stetig gewachsen. Im vergangenen Jahr nahmen 195 Genossenschaften daran teil, und der Umsatz lag bei mehr als 91.000 Euro (in einem Land, in dem die jährlichen Pro-Kopf-Einnahmen bei 300 Euro liegen!).
Es ist für das Land selbst und auch für die Nachbarländer ein einzigartiges Ereignis, und in 15 Jahren hat die Messe schon einen hohen Bekanntheitsgrad erreicht, so dass sie die Aufmerksamkeit von Medien, Organisationen und der Regierung erregt.
Heute waren zur Eröffnung der Premierminister, der Minister für Bergwerke und Geologie, unser Bischof und Beamte aus verschiedenen Ministerien anwesend.
Die Eröffnungszeremonie begann um kurz vor 11 Uhr. Nach der Ansprache des Vertreters der Genossenschaften hat der Premierminister das Wort ergriffen und der Caritas und der Kirche für ihre großartige Arbeit gedankt. Und nach den Ansprachen war der Moment gekommen, der am meisten Begeisterung auslöst: Die Parade der Kooperativen mit ihren typischsten Produkten zum Rhythmus der Musik. 
Am Ende haben wir mit dem Premierminister, dem Bischof und den Behördenvertretern die Stände besucht.





Gli alunni del nostro Liceo St.Augustin al lavoro per accogliere le cooperative
Les élèves de notre Lycée st.Augustin au travail











Lo stand della nostra Cassa di risparmio
Le stand de notre Caisse d'épargne










Freitag, 18. Januar 2019

Bangui – Bozoum

Fiori di mango
Fleurs de mangue

Bangui – Bozoum
Nach meiner Rückkehr aus Kamerun am vergangenen Mittwoch, d. 9. Januar, habe ich zusammen mit unseren Freunden von Siriri, einer Hilfsorganisation aus Tschechien, mit der wir seit Jahren zusammenarbeiten, einige Tage in Bangui verbracht. Donnerstag und Freitag gab es Treffen und Sitzungen mit Ministerien und verschiedenen Organisationen.
Am Samstagmorgen sind auch Paolo Silvestro und Giuseppe Occelli aus Cuneo eingetroffen. Ihre Reise war sehr lang, weil ein Air-France-Flug annulliert worden war, so dass sie gezwungen waren, über Paris, Casablanca in Marokko und Douala in Kamerun zu fliegen, um endlich Bangui zu erreichen.
Nachdem wir die Autos beladen hatten, brachen wir alle – drei Tschechen und zwei Italiener – in Richtung Bozoum auf. Die Straße ist weiterhin sehr schlecht. Auch die Bauarbeiten auf der Strecke Bossemptele - Bozoum, die im August feierlich eingeweiht wurden, kommen nicht voran: innerhalb von 5 Monaten wurden 13 Kilometer (schlecht) instandgesetzt.
Wir sind am Samstagabend in Bozoum eingetroffen, und am Sonntagmorgen habe ich nach den Messen Gauthier den Rollstuhl überreicht, den ich in Kamerun gekauft hatte. Er war sehr glücklich!
Mit den Gästen aus der Tschechischen Republik kümmern wir uns um die Schulen. Gerade in diesen Tagen kam die Nummer zwei des Kultusministeriums (der Generaldirektor für den Unterricht) vorbei. Er besuchte unser Lyzeum und die Grundschulen und brachte seine Wertschätzung zum Ausdruck.
Auch die Vorbereitungen auf die Landwirtschaftsmesse, die nächste Woche stattfindet, werden intensiver. Aber es intensivieren sich auch die Probleme. Seit ein paar Wochen wird auch unser Gebiet von Bewaffneten gestört. Auf den Straßen ringsum Bozoum sind Fulani (auch Peuls oder Mbororo genannt, ein nomadisches Volk von Viehhirten) auf der Flucht vor ihren „Beschützern“, den Rebellen von der Bewegung der 3R. Bisweilen beteiligt sich auch die lokale Bevölkerung zusammen mit einigen Antibalaka, die vom Vieh angezogen werden, und greifen die Peul-Dörfer an. Dies entfesselt die Reaktion der Rebellen, und es kommt zu weiteren Morden und Verwüstungen.
Am Mittwochnachmittag wurde ich gerufen, um in ein Dorf zu fahren, das 10 Kilometer von Bozoum entfernt gelegen ist. Dort fand ich eine Peul-Familie vor, die auf der Flucht war: Eine (schwangere) Mutter, ein junges Mädchen und drei kleine Kinder. Sie haben alles verloren und waren sehr verängstigt. Ich habe sie nach Bozoum gebracht und sie in Räumen der Missionstation untergebracht. Heute, am Donnerstag, habe ich sie ins Krankenhaus gefahren, damit der Arzt sie untersuchen konnte, und habe ihnen die notwendigen Medikamente gekauft. Zum Glück kann eine Schwester die Sprache Foufouldè, so dass wir ein bisschen mit ihnen sprechen konnten.
Wie lange noch wird der Frieden in diesem Land so brüchig sein?


Presentazione del Programma "Imparare giocando" ai Vescovi del Centrafrica
Présentation du programme "Apprendre en jouant" aux éveques de Centrafrique

Intervista al disegnatore Didier Kassai


Gauthier


George, Ludmila et Veronika di SIRIRI.ORG

gli alunni di 3a Liceo nelle nuove aule
Les élèves de Terminale devant les nouvelles salles de classe


Issa, con la sua capretta
Issa, avec sa chèvre

Giuseppe Occelli

Donnerstag, 10. Januar 2019

Baoro-Yaoundé



Baoro-Yaoundé

Am Freitag, d. 4. Januar, bin ich am Nachmittag nach Bouar und am Abend nach Baoro gefahren. Gerade an diesem Tag kamen die „Schüler“ der Katechetenschule an: Es sind zehn erwachsene Männer mit ihren Familien, die an einer sechsmonatigen Schulung teilnehmen, um Katecheten zu werden. In Afrika hat der Katechet eine sehr große Verantwortung. In den Dörfern, in die der Priester aufgrund der Entfernung und der hohen Anzahl der Dörfer nur einige Male im Jahr kommen kann, ist es der Katechet, der die Gemeinde führt, das Gebet leitet und den Katechismus lehrt. Die zehn Familien vertiefen sich ganz in die Ausbildung: Die Katecheten absolvieren eine Reihe von Kursen über das Wort Gottes, die Leitung des Gebetes und über die Sakramente. Die Kinder besuchen die Schule der Stadt, und die Ehefrauen werden mit der Hilfe von Schwester Biagina und anderen Frauen in Säuglingspflege und Nähen ausgebildet.
Am Samstagvormittag habe ich zwei Baustellen besucht: Wir sind dabei, in den Dörfern Dayanga und Dobere zwei Grundschulen zu bauen. Es ist ein großes Unterfangen, aber wir glauben daran, dass Bildung eine „Waffe“ ist, um die Massen nicht zu vernichten, sondern aufzubauen.
Am Nachmittag bin ich in Bangui eingetroffen, von wo aus ich am Sonntagvormittag nach Kamerun geflogen bin, um unsere Mitbrüder zu besuchen, die dort tätig sind, und besonders die beiden zentralafrikanischen Theologiestudenten, die dort untergebracht sind.
Ich fliege mit dem Flugzeug nach Douala, der Wirtschaftshauptstadt des Landes, und setze meine Reise mit dem Bus in Richtung der Hauptstadt Yaoundé fort. Die Straßen sind asphaltiert, es gab nur wenig Verkehr (weil Sonntag war), und nachdem wir ca. 250 km zurückgelegt hatten, kamen wir nach fast fünf Stunden an. Abgesehen davon, dass ich meine Mitbrüder besucht und mit ihnen diskutiert habe, vergnügte ich mich auch ein bisschen damit, durch das Autofenster die verschiedenen Geschäfte und Gewerbetreibenden anzuschauen. Es gelang mir auch, einen schönen Rollstuhl für unseren Gauthier, einen behinderten Jugendlichen in Bozoum, zu kaufen, der sich sehr darüber freuen wird.
Am Mittwoch bin ich um drei Uhr morgens vom Kloster aufgebrochen, und der Bus, der um vier Uhr losfuhr, brachte mich in die Nähe des Flughafens von Douala, von wo aus ich nach Bangui geflogen bin.
Dies ist eine Woche der Ankünfte: Am Dienstag sind Ludmila Böhmová, Veronika Boháčová und Jiří Pasz eingetroffen, die für das Projekt „Spielend lernen“ nach Bozoum kommen. Am Freitag kommen Paolo Silvestro und Giuseppe an, die mir bei den Vorbereitungen auf die Landwirtschaftsmesse helfen werden, die vom 25. bis zum 27. Januar stattfinden wird, und am Samstag trifft Enrico Massone ein, der für den Bau einer kleinen Kirche im Dorf Kpari nach Bozoum kommt. Frohes Schaffen!
Famiglia alla scuola dei Catechisti a Baoro
une fmille de l'école des Catéchistes de Baoro

La scuola in costruzione a Dayanga
L'école en construction à Dayanga

I mattoni per la scuola, prima della cottura
les briques pour l'école, avant la cuisson

la scuola in costruzione a Dobere
l'école en construction à Dobere