Zurück in Bangassou
Nach einem kurzen Aufenthalt in Kamerun, wo ich wegen der Weihen war, bin ich schnell in die Zentralafrikanische Republik zurückgekehrt.
Am Montag, d. 30. Juni, kam ich in Bangui an (der Flug hatte zwei Stunden Verspätung), und am nächsten Tag, dem Dienstag, bin ich mit dem Flugzeug nach Bangassou weitergereist, wo ich gegen 10 Uhr eintraf.
In Bangassou anzukommen bedeutet, nach Hause zu kommen und die verschiedenen Aktivitäten wieder aufzunehmen (vom Transport der Stromaggregate über den Besuch bei den Waisenkindern bis hin zur Vorbereitung der nächsten Treffen mit Seminaristen und Priestern...).
Heute, am Sonntag, d. 6. Juli, begehen wir in unserer Diözese die Heilig-Jahr-Feier der Familien.
Ich habe es in Tokoyo, der zweiten Pfarrei von Bangassou, gefeiert.
Hier haben sich einige Familien aus verschiedenen Pfarreien versammelt, und hier habe ich um 7.30 Uhr die Messe gefeiert.
Heute haben drei Paare geheiratet: Chantal und Jerome, Marie Solange und Christophe, Alphonsine und Justin. Sie sind nicht mehr ganz jung, aber dennoch sehr ernsthaft in ihrer Entscheidung. Es ist eine Hochzeit, die auch ein Zeugnis ist, insbesondere für die Jüngeren.
Auch in der Zentralafrikanischen Republik wird das Sakrament der Ehe nur schwer angenommen. Hier kommen zu den Veränderungen und dem Mangel an Verantwortung noch die Last der Mitgift hinzu: Der Mann muss die Familie seiner Frau mit Stoffen, Kleidung, Bier, Essen „entschädigen“... Die Höhe dieser Mitgift übersteigt bei weitem die Möglichkeiten des Bräutigams (sie reicht von 300 Euro bis zu über 5.000 Euro in einem Land, in dem das Einkommen derjenigen, die überhaupt Arbeit haben, unter 400 Euro pro Jahr liegt). Dies führt dazu, dass sie zusammenleben und mit jedem Kind, das geboren wird, Drohungen seitens der Braut und ihrer Familie erhoben werden, damit der Ehemann zumindest einen Teil der Mitgift bezahlt. Und das zieht sich über Jahre hin...
Die Feier heute Morgen soll daher eine Einladung sein, das Abenteuer der Ehe kennenzulernen und zu leben, in der Mann und Frau sich lieben, wie der heilige Paulus sagt, „wie Christus die Kirche liebt”!
Gli sposi Les mariés |