Der 31. Mai und die Tage danach
Der 31. Mai ist traditionsgemäß am Ende “ihres” Monats der Jungfrau Maria geweiht.
Am Sonntag haben wir uns auf dem Berg Talo getroffen, einem Hügel,
der Bozoum überragt. Dort wacht eine Marienstatue über die Stadt.
Wir sind sehr zahlreich, und die vorherrschende Farbe ist rot! Es
ist nämlich der Tag der „Legio Mariens“, einer Bewegung, die ihren
Schwerpunkt in der Marienverehrung hat.
Wir steigen auf den Berg, und sogleich eröffnet sich uns der Blick
auf Bozoum. Zusammen beten wir darum, dass die Jungfrau weiterhin diese
Stadt beschützen möge. Am Ende der Messe geben etwa 100 Personen vor der
Madonna ihr Versprechen ab, zu Maria zu beten und sie auf dem eigenen
Lebensweg als Vorbild zu nehmen.
Die Situation in Bozoum ist ziemlich stabil, auch wenn es immer
wieder Augenblicke der Spannung gibt. Die Schulen sind im Begriff zu
schließen; man sieht jedoch überhaupt keine Anwesenheit und auch kein
ernsthaftes Bemühen von Seiten der zivilen Autoritäten und der Blauhelme
der MINUSCA.
Am Donnerstag und Freitag war ich im Norden. Das bedeutete 400 km
ziemlich schlechte Straßen, etwa 50 Brücken, die in Ordnung gebracht
werden müssen; ein Lastwagen war zu sehen, der vor einigen Wochen von
Banditen in Brand gesteckt worden war, aber kein einziger Blauhelm in
Sicht! Es stimmt, es sind „nur“ 10.000, es stimmt, dass die UNO allein
für die Gehälter der Soldaten pro Tag eine Summe von 600.000 € ausgibt,
es ist wahr, dass sie woanders beschäftigt sind (aber wo???), es wäre
aber schön, wenn sich die Menschen ein bisschen beschützter fühlen
könnten.
In Ngaundaye nehme ich an einer Versammlung der Kommission Iustitia
et Pax der Pfarrei und der Caritas teil, deren Verantwortlicher ich auf
Diözesanebene bin. Es ist bitter festzustellen, dass es viel Spannung
zwischen den Menschen und viele Vorfälle von Gewalt gibt. Menschen
werden aus völlig unbedeutenden Gründen getötet. Das Wirtschaftssystem
ist zerstört und mit dem sozialen Netzwerk steht es noch schlimmer!
Die jungen Leute lassen sich oft von Gewalt und der Gier nach Geld
mitreißen und begehen Diebstähle und Gewalttaten aller Art. Und es
scheint nichts und niemanden zu geben, der etwas sagt oder etwas macht.
Aus diesem Grund höre ich diesen jungen Leuten und den Erwachsenen von
Iustitia und Pax und von der Caritas zu. Ich ermutige sie, nicht
aufzugeben, sondern immer zu reagieren. Auch ein kleiner Widerstand kann
grundlegend sein, um etwas zu verändern!
Le "danseus": la danza liturgica |
le acconciature... les coiffes.... |
Scendendo verso Bozoum en descendant vers Bozoum |
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