Der Zahnarzt ist eingetroffen!
Vor einigen Jahren haben wir dank
der Hilfe des Vereins „Amici per il Centrafrica“ in Bozoum eine
Zahnarztpraxis eröffnet. Mehrere Zahnärzte haben sich jeweils eine
Zeitlang abgewechselt, und dann haben wir uns entschieden, in einen
jungen Krankenpfleger zu investieren, der aus der Hauptstadt Bangui
stammte. Wir haben ihn studieren lassen, und er hat bis Oktober 2013 in
Bozoum gearbeitet. Dann hat er sich entschlossen wegzugehen, weil er
Angst hatte, dass sich die Situation des Landes verschlechtern werde.
Von da an blieb die Zahnarztpraxis
geschlossen. Aber in diesen Tagen konnten wir sie wiedereröffnen. Im
250 km entfernt gelegenen Bouar gibt es einen italienischen
Freiwilligen, Alberto Fariselli, der in einer anderen Missionsstation
arbeitet. Wir haben ihn eingeladen, und die ganze Woche lang war er
damit beschäftigt, Zähne zu ziehen, Füllungen zu machen, Prothesen
herzustellen. Viele Leute sind gekommen und waren sehr glücklich, auch
weil der nächste Zahnarzt 400 Km entfernt in Bangui ist.
In diesen Tagen gehen die
Bauarbeiten an der Kirche weiter. Wir haben den großen Dachträger für
den Altarraum vorbereitet: Er ist über 31 Meter lang! Bislang ist ein
Teil fertig, und wir hoffen, es nächste Woche an seinem Platz anbringen
zu können.
Ich denke, Ihr erinnert Euch an Hyppolite, einen Jungen aus Bozoum, der durch einen Unfall in der Schule von der Taille abwärts gelähmt ist. Seit circa einem Jahr ist er in Italien, in Savona, wo er behandelt und betreut wird. Hier zwei Nachrichten von Emanuela, der Mutter aus Savona, die unseren Hyppolite aufgenommen hat:
Hier bin ich. Ich warte darauf,
zur Messe in der Kirche San Pietro, und ich möchte Dir zwei Dinge
schreiben: Hyppolite macht sich sehr gut, und aus diesem Grund haben ihn
alle gern. Er hat das Training im Fechtsport auch im Juni fortgesetzt,
und jetzt hat er es wegen der Sommerferien unterbrochen. In der Schule
geht es gut. Er hat den Sprachtest im Italienischen mit 100 Punkten von
100 bestanden, und er wird aufgrund seiner guten Erziehung, seiner
Ernsthaftigkeit und Intelligenz geschätzt. Die Lehrer haben um einige
Unterlagen über seine Schullaufbahn gebeten, damit sie sehen, wie er
seine Schulausbildung im nächsten Schuljahr fortsetzen kann, in dem er
die Abendschule besuchen wird, da er nun volljährig ist und nicht mehr
die normale Mittelschule besuchen kann. Im Sommer unterrichtet eine
Freundin von mir ihn ein bisschen in Mathematik, und mit Alessandra wird
er die italienische Grammatik vertiefen.
Gesundheitlich geht es ihm sehr
gut: Seit Oktober hat er kein Fieber mehr gehabt, und er ist viel
kräftiger geworden. Heute Morgen wurde im Krankenhaus Santa Corona
festgelegt, dass er in einigen Monaten 15 Tage in der Klinik verbringen
soll, um genauere Untersuchungen der Harnwege, der Körperhaltung und der
Hilfen, die er benötigt, durchzuführen. Insbesondere braucht er einen
neuen Rollstuhl, weil seiner definitiv zu klein ist.
Heute hat er sein erstes Bad im
Meer unternommen. Er hat dabei festgestellt, dass das Wasser salzig ist.
Ich würde sagen, er hat sich perfekt eingelebt. Er bräuchte ein paar
gleichaltrige Freunde, aber da er nicht die Schule besucht, ist es etwas
schwierig, wenngleich wir hoffen, dass es ihm beim Fechten, am Strand
oder anderen Gelegenheiten gelingen wird, Freundschaften außerhalb der
Familie zu schließen. Bis bald, Emanuela.
Der
ganzen italienischen Familie von Hyppolite (Papa Fiorenzo, Mama
Emanuela und den Kindern Alessandra und Daniele) vielen Dank!
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