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Freitag, 12. April 2019

Zuviel Reichtum?



Zuviel Reichtum?

Wie es im Leben zu sein pflegt, gab es in dieser Woche schmerzliche Momente und andere, die hoffnungsfroh waren. Am vergangenen Freitag ist in Bangui der Lehrer Yves Woko verstorben. Er war 73 Jahre alt und war sein ganzes Leben lang Lehrer (erst im Staatsdienst und dann die letzten 20 Jahre in unserer Schule in Bozoum). Ein aufrechter Mann  mit starkem Glauben, der dankbar für alles war, obwohl das Leben ihm ziemlich hart mitgespielt hat.
Am Samstagmorgen bin ich zum Fluss Ouham gefahren, um herauszufinden, ob die Entscheidung des Ministeriums, alle Goldschürfaktivitäten der chinesischen Firma zu stoppen, respektiert wird oder eher nicht… Als ich einen halben Kilometer vom Fluss entfernt war, hörte ich schon den Lärm der Maschinen. Ich bin am Fluss entlanggelaufen, davon eineinhalb Kilometer entlang der Schürfstätte. Es war erschütternd! Sie haben das Wasser des Flusses mit einem vier Kilometer langen Kanal umgeleitet, und vier Schaufelbagger laden den ganzen Kies und Sand des Grundes auf eine Maschine, die ihn durchsiebt und das Gold daraus gewinnt. Die Bodenschätze des Landes, die seiner Entwicklung dienen könnten, werden schamlos geraubt und hinterlassen tiefe Narben – nicht nur im Flussbett.
Ich frage mich (und kenne leider schon die Antwort), ob die Entscheidung des Ministeriums ernstgemeint war oder ob es sich lediglich um eine Farce gehandelt hat.
Am Montag bin ich (über Bouar) nach Bocaranga gefahren. Der Bischof hatte mich gebeten, am Dienstag mit ihm zusammen in die Gegend von Koui zu fahren, wo die Rebellen der Bewegung der 3R sich seit vier Jahren niedergelassen haben. Es ist ein Gebiet, das reich an Wasser und Vegetation ist, und aus diesem Grund ist es auch reich an Weiden und Vieh. Vielleicht zu reich: Hier sind Hunderte Kühe konzentriert, und  das führt zu Spannungen zwischen den Viehzüchtern und den Ackerbauern, aber auch zwischen den verschiedenen Ethnien.
In den letzten Jahren kam es zu vielen Gewaltausbrüchen, und oft mussten die Menschen fliehen. Wir haben in dem Dorf Lobaye, das an der Straße zwischen Bouar und Bocaranga liegt, ca. 500 Menschen vorgefunden, die aus Koui stammen.
Am Mittwochmorgen sind wir zu einem Moment der Begegnung, des Gebetes und der Versöhnung nach Boyay Wantonou gefahren, einem Dorf, das rund zehn Kilometer von Koui entfernt gelegen ist. Außer dem Bischof waren auch die Imame und die protestantischen Pastoren anwesend (der Bürgermeister war auch dabei, und es fehlte auch nicht Sidiki, der Anführer der Rebellen). Es war ein Augenblick des intensiven Gebetes und des Teilens, der sich langsam in ein schönes Fest verwandelte.
Am Nachmittag haben wir etwas Ähnliches in Koui erlebt, einen Dorf, in dem sich typische Bauten mit anderen, die eher wie im Tschad oder im Sudan aussehen, mischen, und wo es eine schöne kleine Moschee gibt. Genau als wir beteten, kam wie ein Segen der Regen.
Ich war dort für die Caritas, um zu versuchen, die Nöte zu verstehen und um zu sehen, was sich tun lässt. Die Nöte sind sehr zahlreich in einem Teil des Landes, der fast verlassen ist (es gibt nur einen Lehrer im Staatsdienst für zwanzig Schulen. Die anderen 42 Lehrer sind alle „maîtres-parents”: Jugendliche und Erwachsene, die die Aufgabe übernommen haben, den Kindern etwas beizubringen.



Rifugiati nel villaggio di Lobaye
Déplacés dans le village de Lobaye
 







P.Robert, ecc
P.Robert, etc


Preghiera per la pace
Prière pour la piax
Prayer for peace




Yves Woko

6 aprile 2019: un cantiere per l'oro
6 avril 2019: un des chaniters pour l'extraction de l'or

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