 |
Partenza da Nizza Au depart de Nice
|
Nicht gerade weich gelandet!
Hier bin ich nun wieder zurück in Bozoum.
Die
letzten Tage vor der Abreise aus Italien waren voll von Freundschaft,
Zuneigung und so vielen Abschieden. Ich konnte ein bisschen Zeit mit
meinen Angehörigen verbringen, aber der Abschied von Freunden und vor
allem von meiner Mutter und meiner Familie ist immer schwierig (obwohl
ich seit 1974 immer wieder aufbreche: erst ins Seminar und dann nach
Afrika).
Am
Montagmorgen habe ich die Pfarrei vom Unbefleckten Herzen Mariens in
Cuneo begrüßt, die immer viel Zuneigung und Gebet für mich bereithält.
Und am Nachmittag bin ich zusammen mit meiner lieben Schwester und ihrem
Ehemann Flavio nach Arenzano und dann nach Nizza gefahren. In
Anbetracht der Tatsache, dass das Flugzeug nach Paris erst am
Dienstagmorgen um 6:20 Uhr abfliegen sollte, haben wir uns zusammen noch
ein bisschen Zeit gegönnt.
Am
Dienstag dann die Abreise. Die Flüge gehen wieder regelmäßig und
erreichen Bangui von Paris aus nachmittags um 15:20 Uhr. Im Flugzeug
waren viele Leute, und in Bangui am Flughafen gab es trotz des Problems
des Coronavirus große Verwirrung.
Nachdem
ich im Karmel von Bangui bei meinen Mitbrüdern übernachtet habe, bin
ich am Mittwoch in Richtung Bozoum aufgebrochen. Leider habe ich nach
250 Kilometern die Kontrolle über das Auto verloren, das von der Straße
abkam und sich überschlug. Die Schäden am Wagen sind beträchtlich, aber
Gott sei Dank sind wir unverletzt und haben auch sonst niemanden
verletzt. Wir gelangten durch die Fenster des Autos, das auf die eine
Seite gekippt war, nach draußen, und wir konnten nicht anders, als Gott
dafür zu danken, dass wir heil und ganz waren. Anders als das Auto!
Es
gelang mir, unsere Gemeinschaft im 140 Kilometer entfernten Baoro
anzurufen. Sie haben dort eine Mechanikerschule, und sie schickten mir
Mechaniker und einen Wagen. In der Zwischenzeit gelang es uns dank eines
zufällig vorbeifahrenden Lastwagens, das Auto wieder auf die Räder zu
stellen und es auf die Straße zu bringen. Der Mechaniker traf nach drei
Stunden ein und schaffte es, das Auto wieder zum Fahren zu bringen (der
einzige Bereich an ihm, der relativ unbeschädigt geblieben war, ist der
des Motors). Wir fuhren wieder los und ich schaffte es, um 23 Uhr in
Bozoum einzutreffen.
Die
Nachricht von dem Unfall verbreitete sich hier in Afrika wie ein
Lauffeuer: Schon am Abend und am nächsten Tag riefen mich sehr viele
Menschen an und fragten mich, wie es mir geht, und machten sich Sorgen.
Donnerstag,
d. 13., war der 60. Jahrestag der Unabhängigkeit der
Zentralafrikanischen Republik: ein bedeutendes Datum. Einerseits
empfindet man eine gewisse Verbitterung über ein reiches und gesegnetes
Land, das in extremer Armut lebt. Andererseits braucht es Liebe und
Hoffnung, damit dieses Land sich verändert und durchstartet. Und das
morgige Fest, der 15. August (Aufnahme Mariens in den Himmel), erinnert
uns daran, dass jeder Mensch größerer Dinge würdig ist. Weil Gott uns
liebt. Und weil wir fähig sind zu lieben.
 |
Cuneo, Viale Angeli
|
 |
Bozoum
|