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Freitag, 8. Januar 2021

Das fängt ja gut an!

 

Ribelli a Bozoum
Les rebelles de 3R à Bozoum

Das fängt ja gut an!

Das Jahr 2021 hat hier in Baoro ziemlich lautlos begonnen. Wegen der Rebellen gab es keine Musik und keine Tänze. Hier in der Pfarrei haben wir am Nachmittag des 31. Dezembers eine Dankmesse abgehalten und haben gehofft und gebetet! Die Nacht verlief ruhig, aber am Morgen verbreitete sich die Nachricht, dass die Rebellen die Stadt verlassen hatten.

Die Pfarrei von Baoro ist dem Jesuskind geweiht, und das Patronatsfest wird am Fest der Erscheinung des Herrn gefeiert. Am Samstagnachmittag gab es eine schöne Prozession, die mehrere Stadtviertel durchquerte, und zum Abschluss wurden die Kinder in der Kirche gesegnet. Dieses Jahr kam überraschend der Bischof von Bouar zu uns.

Während die Feierlichkeiten in der Stadt weitergingen, setzte ich mich am Sonntagmorgen in der Hoffnung, dass es keine schlimmen Begegnungen geben werde, ins Auto und fuhr in das Dorf Balembe, das 48 Kilometer entfernt gelegen ist. Hier feierte ich die Messe in einer kleinen Kapelle, die mit Palmblättern gedeckt ist.

Am Nachmittag fanden in der Pfarrei ein paar Spiele statt. 

Es lag viel Anspannung in der Luft, auch weil die vorläufigen Ergebnisse der Präsidentschafts- und der Parlamentswahlen erwartet wurden, die am 27. Dezember stattfanden.

Die Wahlen sind nicht sehr gut verlaufen. In vielen Städten konnte man gar nicht wählen, weil Rebellen geschossen haben, um die Bevölkerung einzuschüchtern. In anderen Städten wurden die Wahlzettel von anderen Rebellen verbrannt. In Wirklichkeit haben nur 38 Prozent der Wahlberechtigten gewählt.

Am Montagabend wurden die Ergebnisse verkündet, die, wie es vorauszusehen war, den derzeitigen Präsidenten trotz der überaus geringen Wahlbeteiligung als wiedergewählt betrachten.

Wir hatten für die Verkündigung dieser Ergebnisse schwere Unruhen befürchtet, aber bis jetzt ist zumindest hier in der Gegend alles ruhig (aber heute, am 7. Januar, gab es in Bouar Kämpfe zwischen Rebellen und der Armee, und von 10 bis 15 Uhr wurde geschossen).

Am Dienstag nutzte ich die ruhige Lage, um nach Bozoum zu fahren, das seit dem 18. Dezember von Rebellen der Gruppierung 3R besetzt wird. Ich fuhr in Bouar vorbei, von wo aus ich mich zusammen mit dem Bischof wieder auf den Weg machte. Gegen 9 Uhr waren wir in Bozoum.

Wir besuchten die Gemeinschaft der Patres und die der Schwestern, und dann gingen wir zu den Rebellen, die sich ausgerechnet am Eingang der Missionsstation ganz nahe bei der Schule niedergelassen hatten. Sie empfingen uns „herzlich“ mit ein paar Waffen… Sie waren ruhig und rauchten reihum aus einer Wasserpfeife. Wir diskutierten mit ihnen und baten sie, sich einen anderen Platz zu suchen, damit die Kinder und Jugendlichen in die Schule gehen können.

Während der Bischof die Blauhelme begrüßen ging (zu denen sich die Polizisten geflüchtet hatten…), bin ich in die Stadt gegangen. Ich war beeindruckt von der Herzlichkeit der Leute, die glücklich waren, mich zu sehen. Auf dem Markt empfingen sie mich mit Applaus, und dies gestattete es mir, alle zu ermutigen und sie dazu zu ermuntern, die Kinder in die Schule zu schicken.  Als wir am frühen Nachmittag wieder aufbrachen, kamen wir noch einmal bei den Rebellen vorbei, die sich in der Tat woanders hinbegeben hatten.

Hoffen wir!







Balembe


P.Stefano


Mercato: banco della carne
Marché, le boucher




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