Land der Menschen, Land Gottes
Das ganze Leben, die ganze Welt ist ein Raum der Auseinandersetzung zwischen Gut und Böse, zwischen Leben und Tod.
In dieser Woche hatte ich die Gelegenheit, diese Wirklichkeit in besonderer Weise wieder zu erleben: Am Freitag war ich in Niem, einem Landstrich, wo Krieg und Tod herrschen, während wir von Samstag bis Dienstag das Sakrament der Firmung und das Einbrechen des Heiligen Geistes in die Welt gefeiert haben.
Am Freitag, d. 12. Mai, fuhr ich nach Niem. Dort war einige Tage zuvor Pater Arialdo in die Luft gejagt worden, als sein Auto auf eine Mine traf. Er und ein Mitfahrer blieben unverletzt, aber ein anderer Mitfahrer starb.
Das Gebiet ist gefährlich: Die Rebellen wurden offiziell von der regulären Armee (russischen, ruandischen und zentralafrikanischen Soldaten) verjagt, aber dennoch sind sie in dem Gebiet präsent. Sie sind es, die auf einigen Straßen Minen gelegt haben. Und den vergangenen Tagen gab es weitere ähnliche Vorfälle, und es kam auch zu Angriffen auf Händler und Durchreisende.
Da es sich um ein Gebiet handelt, in dem die Menschen Not leiden, haben wir als Caritas uns dazu entschlossen, weiterzuarbeiten. Und am Freitag habe ich rund ein Dutzend Menschen begleitet, die sich einige Tage mit den Familien trafen und insbesondere mit denen sprachen, die besonders in Not sind. Bei diesem Projekt werden wir unterstützt durch den Catholic Relief Service, die Caritas der USA.
Ich traf Pater Arialdo. Er ist 82 Jahre alt und hat fünfzig Jahre in Thailand, an der Elfenbeinküste und in der Zentralafrikanischen Republik verbracht. Er ist sehr stark, aber der Schlag war sowohl physisch als auch psychologisch sehr schwer.
Und von Samstag bis Dienstag war Raum für den Heiligen Geist!
Der Bischof von Bouar, Mirek Gucwa, war zu uns gekommen, um das Sakrament der Firmung zu spenden. Es ist das Geschenk des Heiligen Geistes, der die Christen bestätigt und aus ihnen Zeugen Christi macht.
Wir hatten vier Feiern organisiert: am Samstag in Mbormo (an der Straße in Richtung Bossemptele) für die Dörfer Ngoumbou, Mbormo, Bawi, Barka Bongo, Zoungbe und Balembe. Am Sonntag waren wir in Baoro. Am Montag in Pate Bonambolo (25 km an der Straße von Carnot) für die Dörfer Samba Bougoulou, Pate und Bayanga Bode.
Am Montag ließ ich den Bischof nach der Firmung in Pate zurück und fuhr mit den Schreinern in die am weitesten entfernt gelegenen Dörfer. Gegen 14 Uhr kam ich in
Bayanga Didi, an, das ca. 90 Kilometer von Baoro entfernt gelegen ist. Dort versammelten sich die Kandidaten aus den Dörfern Yoro und Sinaforo.
Während die Schreiner die Kirchenbänke reparierten, hielt ich die letzten Prüfungen ab und hörte Beichte. Dienstagfrüh traf der Bischof gegen acht Uhr ein, und die Leute empfingen ihn feierlich.
Gegen 9:30 Uhr begannen wir die Messe, während derer ca. sechzig Jungen, Mädchen, Jugendliche und Erwachsene das Sakrament der Firmung empfingen. Die Feier war sehr intensiv, und wir spürten die Gegenwart Gottes und die Kraft des Heiligen Geistes. Und ich freue mich, denn unter den Firmlingen war Junior, ein taubstummes Kind! Es war glücklich!
Gegen 12:30 Uhr waren wir fertig. Es war Zeit, uns zu verabschieden und das Auto zu beladen, und wir brachen in Richtung Baoro auf. Die Straße ist ein Pfad im Wald, mit Löchern, Steinen, Bäumen… Und auch ein umgestürzter Baum zwang uns, anzuhalten und ihn zu zerkleinern, um weiterfahren zu können.
Gegen 16 Uhr waren wir endlich in Baoro.
Mbormo |
Baoro |
Pate Bonambolo |
Bayanga Didi |
P.Stefano |
Junior |
Bayanga Didi |
Imprevisti Imprévues |
Termitaio Termitière |
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