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Fiori in forest Fleurs en foret |
Hoffnungen und Ängste
Trotz der Entfernung und der Schwierigkeiten mit der Internetverbindung erleben wir alle die historischen Momente wie die Wahl des neuen Papstes mit, die bald beginnt.
Gleichzeitig wird die Zentralafrikanische Republik erneut von Angst und Gewalt erschüttert, vor allem in unserer Diözese, in Zemio und im gesamten Osten.
Aber alles der Reihe nach!
Auch in der Zentralafrikanischen Republik wird die Wahl des Nachfolgers des heiligen Petrus trotz der Entfernung und der Schwierigkeiten mit der Internetverbindung mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.
Für viele ist das etwas ganz Neues: Die Bevölkerung ist sehr jung (mehr als 50 % der Menschen sind unter 18 Jahre alt) und hat daher nur wenige Erinnerungen an frühere Päpste, auch weil es keine Zeitungen, kein Fernsehen und kein Radio gibt.
In den letzten Wochen habe ich damit begonnen, Firmungen zu spenden. Dabei nutzte ich die Gelegenheit, um über die Wahl des neuen Papstes zu sprechen: Es ist allen klar, dass es sich nicht um eine gewöhnliche Wahl handelt (mit Korruption, Absprachen und Strategien, wie es in der Zentralafrikanischen Republik oft der Fall ist), sondern um eine Handlung des Heiligen Geistes. Außerdem ist es diesmal einfach zu erklären, wer die Kardinäle sind, denn unter ihnen ist Kardinal Dieudonné Nzapalainga, ein Zentralafrikaner, der in Bangassou geboren wurde!
Die Tatsache, dass die Medien kaum zugänglich sind, hilft uns dabei, uns nicht zu sehr in Gerüchten und Meinungen zu verlieren. Und zusammen mit der ganzen Kirche beten wir ganz fest darum, dass der neue Papst derjenige sein möge, den der Heilige Geist dazu berufen hat, uns im Glauben zu stärken.
Am Samstag und Sonntag, d. 3. und 4. Mai, war ich in Mbalazime, einem 15 km von Bangassou entfernt gelegenen Dorf, wo ich die Firmung von 70 Jugendlichen aus vier Dörfern der Gegend vorbereitet und dann gefeiert habe.
Seit ein paar Tagen ist der Osten der Diözese wieder einmal von Gewalt und Angst erschüttert.
Einige Rebellen der Azande Anikpibe-Gruppierung, die durch die Armee und die Russen entwaffnet werden sollte, haben das Militär angegriffen und fünf Soldaten getötet. Die Reaktion ist heftig. Seit ein paar Tagen sind Verstärkung und Fahrzeuge (Hubschrauber, Drohnen, Truppen) eingetroffen, und die Leute sind in Panik. In Zemio haben mehr als 3.500 Menschen in der Mission Zuflucht gefunden, und in Mboki hat sich die Bevölkerung in der Kirche versammelt, die wir gerade erst wieder eingeweiht hatten!
Die Lage ist sehr angespannt, und es besteht die Befürchtung, dass unschuldige Zivilisten verhaftet, verletzt und getötet werden.
Die Rebellion hat ernsthafte Gründe: Die Region ist vom Staat fast aufgegeben worden: Es gibt keine Straßen, kaum Lehrer und fast keine Krankenhäuser. Und die Preise für Grundnahrungsmittel sind zwei- bis dreimal so hoch wie in der Hauptstadt.
Wir beten und hoffen, dass die Regierung gut über die Ursachen der Rebellion nachdenkt und sich endlich dazu entschließt, nicht mit Gewalt, sondern mit Entwicklungshilfe einzugreifen!
La cattedrale di Bangassou La cathédrale de Bangassou |
Mbalazime |
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