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Samstag, 19. Oktober 2013

Missionare, Schulen, Straßen









 
Man will es kaum glauben, aber die Wochen haben nur 7 Tage, auch wenn sie viel mehr Tage zu haben scheinen.
Am Montagmorgen  machte ich zusammen mit Vojtech (dem Ehrenamtlichen von Siriri aus Tschechien, dessen Regierung uns mit der Finanzierung der Schulen hilft) einen Rundgang durch die Stadt, um zu sehen, ob die staatlichen Schulen wirklich geöffnet sind. Und es gab die schöne Überraschung, die Lehrer an ihrem Platz zu finden, damit beschäftigt, die Kinder zu begrüßen und die Anmeldungen zu machen. In allen Schulen haben die Eltern sich dem Reinigen des Grundstücks und dem Schneiden des Grases  gewidmet. In einer Schule haben die Eltern sich mit Fernseher, Generator und Verstärker organisiert und haben die Kinder zum Schulanfang für ein paar Stunden  versammelt und sie mit Videos, Musik und Filmen unterhalten. Ein Fest!
Für die Flüchtlinge hatten wir einen Wettbewerb und wir entschieden uns für die ersten acht Lehrer, die in diesen Tagen eine intensive Ausbildung machen.
 Zum Ende der Woche  waren 1196 Schüler in den staatlichen Schulen von Bozoum.
Am Dienstagmorgen klingelte der Wecker um 4 Uhr früh. Nach der Feier der hl. Messe (es ist das Fest der heiligen Teresa von Avila, unserer Gründerin) brach ich auf,  fuhr nach Bossentele und Baoro und kam gegen 9.30 Uhr in Bouar an. An der Straßenkreuzung  standen die Soldaten der FOMAC (multinationale Truppe von Zentralafrika), die nach Bouar gekommen sind, um Stellung zu beziehen. Innerhalb von einigen Wochen sollen dort 500 Soldaten sein.
Wir hoffen, dass es dazu beitragen wird, Frieden und Sicherheit zu bringen! Unterdessen kam ich auf der langen Fahrt dieser Woche (600 km) unbeschadet an den 14 Straßensperren vorbei, die von den Rebellen  errichtet worden waren.
Am Dienstag und Mittwoch nahm ich an der pastoralen Versammlung der Diözese teil:
Es trafen sich  etwa 60 Personen beim Bischof, darunter Laien, Ordensschwestern und Priester, die in den Gemeinden in diesem Teil der Diözese arbeiten. Und wir machten uns Mut, trotz der Schwierigkeiten  in diesen Monaten mit Freude und Kraft dem Volk Gottes, das uns anvertraut ist, zu dienen.
Am Mittwochabend schlossen wir mit der Feier der Eucharistie und erinnerten  uns mit Dankbarkeit und Zuneigung an zwei  Freiwillige, die gestorben sind: Giorgio Grandicelli und Antonio Savietto.
Am Donnerstagmorgen brach ich zum restlichen Programm auf.
Um 10 Uhr waren wir in Bohong. Das ist das Dorf, in dem die Rebellen mindestens 1500 Häuser angezündet haben. Die Hilfsorganisation ACF ( Aktion gegen den Hunger) folgte uns mit drei Lastwagen, um Decken, Plastikplanen, Moskitonetze, Küchen-und Hygieneartikel  an 3350 Familien zu verteilen, deren Häuser verbrannt sind.
Wir trafen uns mit dem Imam und den übrigen örtlichen Autoritäten, einschließlich der Rebellen.
Die Atmosphäre war ein bisschen entspannter als vor einigen Wochen.  Die Verteilung sollte dem Dorf ein bisschen helfen, Mut und Hoffnung wiederzuerlangen. Wenn möglich, helfen wir auch, die Schulen zu öffnen.
Am Nachmittag brach ich nach Bocaranga auf, wo ich am Abend ankam.
Am Freitag war ich wieder auf der Straße.
Die Straßen sind in diesen Monaten durch den Regen sehr schlecht, und irgendwann blieb das Auto im Schlamm stecken:  Es gab keine Möglichkeit es herauszuziehen, auch nicht mit einer Doppelbrücke.
Mit der Hilfe von einigen jungen Leuten entfernten wir  Erde und Schlamm: Der Schlamm ging bis zum Knie!
Nach zwei Stunden konnte ich es wieder herausziehen!
Ich hielt noch in Herba an, einem Dorf mit 222 verbrannten Häusern. Ich traf den Direktor der Schule und ermutigte ihn zur Wiedereröffnung.  Sie haben noch viel Angst, aber auch Hoffnung.
Ich legte  einen  Jungen ins Auto, der von einer Kugel der Rebellen verletzt wurde, und ich brachte ihn in das Krankenhaus in Bozoum.
Seine Situation ist sehr  schlimm, weil das Geschoss wahrscheinlich den Hüftkopf  gebrochen hat; hier gibt es auch keine Möglichkeit ihn zu röntgen. Mal sehen, ob wir ihn in ein anderes Krankenhaus bringen können.
Bei den Fahrten in diesen Tagen habe ich mich neben meinen Überlegungen, wie man die Straßensperren der Rebellen passiert, ohne erschossen zu werden, ein wenig durch Musikhören abgelenkt .
Beethoven, Rossini, usw; da tauchte auch Jovanotti auf. Ein Lied hat mich getroffen. Er hat es seiner Frau gewidmet, aber ich habe es fast wie ein Gebet empfunden. Und wenn man weiß, dass wir im Monat der Mission sind, ist es noch wahrer:
An dich, die du da bist,
du bist einfach da.
Der Inhalt meines Tages.
Der Inhalt meines Tages.
An dich, die du meine große Liebe bist,
und meine größte Liebe.
An dich, die du mein Leben genommen,
und daraus sehr viel mehr gemacht hast.
An dich, die mich zu träumen gelehrt hat
und die Kunst, Abenteuer zu erleben.
An dich, die du das Beste bist,
was mir begegnet ist,
die einzige Liebe, die ich wollte
hätte ich dich nicht bei mir,
an dich, die du mein Leben zum Sterben schön gemacht hast und der es gelingt, die Mühe in grenzenlose Freude zu verwandeln.
An dich, die du mein Leben genommen hast und daraus viel mehr gemacht hast.
















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