Man will es kaum glauben, aber die Wochen haben nur 7 Tage, auch wenn sie viel mehr Tage zu haben scheinen.
Am Montagmorgen machte ich zusammen mit Vojtech (dem
Ehrenamtlichen von Siriri aus Tschechien, dessen Regierung uns mit der
Finanzierung der Schulen hilft) einen Rundgang durch die Stadt, um zu
sehen, ob die staatlichen Schulen wirklich geöffnet sind. Und es gab die
schöne Überraschung, die Lehrer an ihrem Platz zu finden, damit
beschäftigt, die Kinder zu begrüßen und die Anmeldungen zu machen. In
allen Schulen haben die Eltern sich dem Reinigen des Grundstücks und dem
Schneiden des Grases gewidmet. In einer Schule haben die Eltern sich
mit Fernseher, Generator und Verstärker organisiert und haben die Kinder
zum Schulanfang für ein paar Stunden versammelt und sie mit Videos,
Musik und Filmen unterhalten. Ein Fest!
Für die Flüchtlinge hatten wir einen Wettbewerb und wir entschieden
uns für die ersten acht Lehrer, die in diesen Tagen eine intensive
Ausbildung machen.
Zum Ende der Woche waren 1196 Schüler in den staatlichen Schulen von Bozoum.
Am Dienstagmorgen klingelte der Wecker um 4 Uhr früh. Nach der
Feier der hl. Messe (es ist das Fest der heiligen Teresa von Avila,
unserer Gründerin) brach ich auf, fuhr nach Bossentele und Baoro und
kam gegen 9.30 Uhr in Bouar an. An der Straßenkreuzung standen die
Soldaten der FOMAC (multinationale Truppe von Zentralafrika), die nach
Bouar gekommen sind, um Stellung zu beziehen. Innerhalb von einigen
Wochen sollen dort 500 Soldaten sein.
Wir hoffen, dass es dazu beitragen wird, Frieden und Sicherheit zu
bringen! Unterdessen kam ich auf der langen Fahrt dieser Woche (600 km)
unbeschadet an den 14 Straßensperren vorbei, die von den Rebellen
errichtet worden waren.
Am Dienstag und Mittwoch nahm ich an der pastoralen Versammlung der Diözese teil:
Es trafen sich etwa 60 Personen beim Bischof, darunter Laien,
Ordensschwestern und Priester, die in den Gemeinden in diesem Teil der
Diözese arbeiten. Und wir machten uns Mut, trotz der Schwierigkeiten in
diesen Monaten mit Freude und Kraft dem Volk Gottes, das uns anvertraut
ist, zu dienen.
Am Mittwochabend schlossen wir mit der Feier der Eucharistie und
erinnerten uns mit Dankbarkeit und Zuneigung an zwei Freiwillige, die
gestorben sind: Giorgio Grandicelli und Antonio Savietto.
Am Donnerstagmorgen brach ich zum restlichen Programm auf.
Um 10 Uhr waren wir in Bohong. Das ist das Dorf, in dem die
Rebellen mindestens 1500 Häuser angezündet haben. Die Hilfsorganisation
ACF ( Aktion gegen den Hunger) folgte uns mit drei Lastwagen, um Decken,
Plastikplanen, Moskitonetze, Küchen-und Hygieneartikel an 3350
Familien zu verteilen, deren Häuser verbrannt sind.
Wir trafen uns mit dem Imam und den übrigen örtlichen Autoritäten, einschließlich der Rebellen.
Die Atmosphäre war ein bisschen entspannter als vor einigen
Wochen. Die Verteilung sollte dem Dorf ein bisschen helfen, Mut und
Hoffnung wiederzuerlangen. Wenn möglich, helfen wir auch, die Schulen zu
öffnen.
Am Nachmittag brach ich nach Bocaranga auf, wo ich am Abend ankam.
Am Freitag war ich wieder auf der Straße.
Die Straßen sind in diesen Monaten durch den Regen sehr schlecht,
und irgendwann blieb das Auto im Schlamm stecken: Es gab keine
Möglichkeit es herauszuziehen, auch nicht mit einer Doppelbrücke.
Mit der Hilfe von einigen jungen Leuten entfernten wir Erde und Schlamm: Der Schlamm ging bis zum Knie!
Nach zwei Stunden konnte ich es wieder herausziehen!
Ich hielt noch in Herba an, einem Dorf mit 222 verbrannten Häusern.
Ich traf den Direktor der Schule und ermutigte ihn zur
Wiedereröffnung. Sie haben noch viel Angst, aber auch Hoffnung.
Ich legte einen Jungen ins Auto, der von einer Kugel der Rebellen
verletzt wurde, und ich brachte ihn in das Krankenhaus in Bozoum.
Seine Situation ist sehr schlimm, weil das Geschoss wahrscheinlich
den Hüftkopf gebrochen hat; hier gibt es auch keine Möglichkeit ihn zu
röntgen. Mal sehen, ob wir ihn in ein anderes Krankenhaus bringen
können.
Bei den Fahrten in diesen Tagen habe ich mich neben meinen
Überlegungen, wie man die Straßensperren der Rebellen passiert, ohne
erschossen zu werden, ein wenig durch Musikhören abgelenkt .
Beethoven, Rossini, usw; da tauchte auch Jovanotti auf. Ein Lied
hat mich getroffen. Er hat es seiner Frau gewidmet, aber ich habe es
fast wie ein Gebet empfunden. Und wenn man weiß, dass wir im Monat der
Mission sind, ist es noch wahrer:
An dich, die du da bist,
du bist einfach da.
Der Inhalt meines Tages.
Der Inhalt meines Tages.
An dich, die du meine große Liebe bist,
und meine größte Liebe.
An dich, die du mein Leben genommen,
und daraus sehr viel mehr gemacht hast.
An dich, die mich zu träumen gelehrt hat
und die Kunst, Abenteuer zu erleben.
An dich, die du das Beste bist,
was mir begegnet ist,
die einzige Liebe, die ich wollte
hätte ich dich nicht bei mir,
an dich, die du mein Leben zum Sterben schön gemacht hast und der es gelingt, die Mühe in grenzenlose Freude zu verwandeln.
An dich, die du mein Leben genommen hast und daraus viel mehr gemacht hast.
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