Frohes Schaffen!
Arbeit und Aktivitäten gibt es immer in Bozoum…und daran bin nicht nur ich schuld!
Am Montag hielt mich eine Versammlung den ganzen Vormittag auf.
Einige Jugendliche haben unter absurden Vorwänden den
Nicht-Regierungsorganisationen gedroht, die hier in Bozoum Hilfe
leisten. Die Nicht-Regierungsorganisationen, die sich hier aufhalten,
kommen in den Dörfern beim Wiederaufbau der Häuser und in den Städten
bei der Reparatur der Straßen zum Einsatz. Auf diese Weise hatten 2500
Menschen die Möglichkeit in Schicht zu arbeiten und Geld zu verdienen.
Das hat viel dazu beigetragen, die Spannungen abzubauen.
An dieser Versammlung haben die Nicht-Regierungsorganisation, der
Präfekt und Vertreter der Jugendlichen teilgenommen. So war die
Möglichkeit gegeben, einiges zu klären und auch zu versuchen, den
Jugendlichen zu klar zu machen, wie wichtig Arbeit und Bildung sind, und
nicht nur das schnelle Geld.
Es ist jedenfalls ein Zeichen dafür, wie schwierig es manchmal ist
zu helfen. Und wie wichtig es ist, die Würde des Menschen, der in Not
ist, wachsen zu lassen.
Am Montag wurden in Bangui zwei Personen, die bei der Caritas und
bei der Kommission für Gesundheit der Diözese Bangui arbeiten, von
einigen Anti-Balaka-Rebellen entführt. Es handelt sich um Bruder Gustave
Reosse aus Zentralafrika und um Claudia Priest aus Frankreich. Es ist
ein seltsamer Zufall: Als ich nach Zentralafrika zurückkehrte, saß er
neben mir im Flugzeug.
Die Entführung ist das Werk der Anti-Balaka-Rebellen. Sie hoffen,
auf diese Weise die Freilassung eines Kriminellen zu erreichen, der
einer ihrer Anführer ist. Er wurde vor einigen Tagen wegen Verbrechen
gegen die Menschlichkeit festgenommen.
Einen Tag später wurde auch eine Irakerin entführt, die für die
Vereinten Nationen arbeitet. Nach einigen Stunden wurde sie aber wieder
frei gelassen. Die zwei anderen dagegen blieben in der Hand der
Anti-Balaka-Rebellen. Der Erzbischof von Bangui hat sich sehr bemüht,
die Verhandlungen zu führen, aber es gab eine Menge Spannung. Am
Freitag, d. 23., wurden beide endlich frei gelassen.
Außerdem wurde gestern Vormittag ein Auto des Internationalen Roten
Kreuzes 26 km vor Bangui auf der Straße von der Anti-Balaka
angegriffen. Man drohte und stahl Telefone und Geld. Dem Roten Kreuz!
Und völlig unvorstellbar: Das alles geschah vor den Augen der Gendarmen,
die nichts taten, um es zu verhindern!
Das verheißt nichts Gutes!
Es bedeutet, dass es keine Sicherheit gibt.
Es bedeutet, dass der ganze Apparat der Blauhelme (noch) nicht funktioniert.
Übrigens, die Tatsache, dass Menschen, die ganz klar für eine
katholische Organisation arbeiten, entführt werden, müsste denen die
Augen dafür öffnen, die von der Anti-Balaka als „ christliche Milizen“
sprechen.
In Bozoum bereiten wir inzwischen die Landwirtschaftsmesse vor, die
am 31. Januar stattfindet. Wir krempeln die Lager um und erneuern das
Dach, auf dem wir im nächsten Monat Solarzellen anbringen. Das bedeutet
einen großen Schritt nach vorn. Wir werden Strom haben und brauchen dann
nicht mehr die Stromaggregaten.
Hier findet man einige Details:
“Die Anlage hat 11,2 kW. Das Projekt wurde von Seva mit der
technischen Unterstützung der Kad3-Gruppe finanziert und realisiert.
Vipiemme Solar hat die Batterien gespendet.
Die Fotovoltaikanlage würde also im März in Betrieb sein und etwa
2000 Menschen mit Strom versorgen. Darüberhinaus würden 96% des
Dieselkraftstoffes eingespart werden. Man plant eine jährliche
Stromproduktion von etwa 18.000kWh. Dadurch wäre eine Vermeidung von
ungefähr 9000 kg CO2-Ausstoß im Jahr möglich.
Und das alles mit der Arbeit von Enrico Massone, der seit fast 30
Jahren in die Zentralafrikanische Republik kommt, um zu helfen, von
Alessio Vada aus unserem Maurerteam, und von anderen vom Schlag des
Antonio und Guliano, die für einige Tage hier zu Besuch sind und gleich
den Pinsel zur Hand nehmen.
Frohes Schaffen!
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