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Montag, 16. März 2015

Das Leben ist eine lange Reise






Entschuldigt die Verspätung, aber ich bin seit einigen Tagen auf Reisen!
Die Woche hat ziemlich schlecht angefangen: Der 62-jährige Karmelit und Missionar Pater Renato, der in Baoro arbeitete, war vor drei Wochen nach Italien zurückgekehrt. In diesen Tagen hat sich sein Zustand verschlechtert. Er ist am Montagabend (9. März) plötzlich nach sehr kurzer Krankheit im Krankenhaus von Verona gestorben – wahrscheinlich an Leukämie.
Am Dienstagmorgen breche ich um 3.30 Uhr von Bozoum nach Bangui auf. Maurizio und Paolo fahren mit; sie haben ihre Arbeitszeit in Zentralafrika beendet. Gegen 18 Uhr fliegen wir nach Paris, wo wir am darauf folgenden Vormittag landen.
Am Mittwoch komme ich gegen 12 Uhr in Turin an und überrasche um 14 Uhr meine Schwester in Cuneo, die mich nicht erwartet hatte.
Am Donnerstag fahre ich nach Arenzano und bete vor dem Leichnam von Pater Renato. Ich kannte ihn seit 1974; sein unerwarteter Tod bringt einige Reflexionen über sein Leben und seine Person mit sich. Er war ein großartiger Arbeiter, hatte einen ziemlich spröden Charakter, hatte ganz besonders viel in den Dörfern um Bozoum und Baoro herum gearbeitet. Er war ein großartiger Konstrukteur und hat seine Spur in Bossemptele, Baoro, Bozoum, in St. Elia in Yolé und im Karmel von Bangui hinterlassen.
Vor der Messfeier treffen wir etwa 40 Priester uns in der Sakristei. Es sind viele Karmeliten, aber auch einige Kapuziner und Betharramiten, die in der Mission tätig sind. Auch Mons. Agostino Delfino, der emeritierte Bischof von Berberati, ist anwesend. Er hatte Pater Renato im Jahr 1979 in der Mission empfangen. An der Feier nimmt die gesamte Familie von Pater Renato teil: die Mutter mit 92 Jahren, die man in ihrem Glauben und in ihrer Würde nur bewundern kann, und auch seine Brüder und Schwestern. Es sind auch viele gekommen, die Pater Renato kannten und mit ihm in der Mission gearbeitet haben.
Die Feier ist sehr beeindruckend und ruhig. Bei der Kommunion singen wir ein Lied auf Sango, um Gott dafür zu danken, dass er Pater Renato der Zentralafrikanischen Republik geschenkt hat. Nach der Messfeier gehen wir zum Friedhof von Arenzano, wo Pater Renato zusammen mit den Mitbrüdern aus dem Karmelitenorden ruhen wird.
Um 16.30 Uhr breche ich nach Deutschland auf. Am Freitag bin ich in Würzburg, wo das internationale Hilfswerk „Kirche in Not“ sich zu einem Kongress trifft. Ich muss zusammen mit einem Bischof aus Nigeria, einer Dame aus Ägypten und einem Laien aus Pakistan an einem runden Tisch teilnehmen, um die oft gefährliche Lage für Christen in einigen Ländern, darunter Zentralafrika, darzustellen.
Am Samstag fliege ich nach Prag und treffe am Abend die Freunde von Siriri, die uns seit Jahren unterstützen und mit denen wir einige interessante Projekte für die Schüler des Gymnasiums beginnen werden: Es soll ein Hühnerstall gebaut werden und einige Starthilfen für Schulabgänger geben. Am Sonntagmorgen bin ich im Haus von Karol Böhm in Tuchomerice. Er ist Architekt und hat das Gymnasium St. Augustin in Bozoum entworfen. Pater Davide Sollami und Enrico Massone begleiten mich und wir beginnen über ein großes Projekt, über den Bau eines Konventes in Bangui,  zu sprechen. Es ist ein Projekt, das eine Präsenz und eine religiöse und soziale Aktivität an einem Ort gestalten will. Es könnte auch ein Modell für einen Bau und ein religiöses Haus sein.
Am Abend bin ich wieder in Prag und wir haben auch Zeit, den tschechischen Botschafter in Nigeria zu treffen, dessen Botschaft und Regierung uns sehr helfen, besonders was die Schulen und das Gesundheitswesen betrifft.
Am Montagmorgen sehe ich mir ein bisschen von dieser herrlichen Stadt an. Um 9 Uhr feiere ich die hl. Messe und bete zum Jesuskind für die Mission und für alle, die ich kenne.
Am späten Vormittag bin ich am Flughafen, um nach Paris zu fliegen. Am Dienstag geht es nach Bangui weiter.
Am Donnerstag werden wir mit dem Bischof von Bouar, mit den Missionaren und Christen in Baoro eine hl. Messe feiern, um im Glauben und in der „Wärme“ Zentralafrikas Pater Renatos zu gedenken.





p.Renato















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