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Mittwoch, 26. Oktober 2016

Eine schöne Kirche – und die KIRCHE ist schön!



Eine schöne Kirche – und die KIRCHE ist schön!
 
Am Sonntag haben wir einen großen Augenblick erlebt: die Einweihung der Kirche von Bozoum!
Nach rund zehn Monaten Arbeit ist die Kirche nun fertig! Und sie ist wunderschön!
Der neue Teil, der hell und gut belüftet ist, präsentiert sich voller Licht und Farben. Die Form (zwei Halbkreise mit einem Radius von 10 Metern seitlich des Altars) weist auf die Umarmung Gottes in den Sakramenten, im Wort, im Gebet und in der Begegnung hin. 
Zwei Künstler aus der Zentralafrikanischen Republik (Charlemagne und Alexis) haben den Altarraum mit einer originellen Version des Jüngsten Gerichtes bereichert: Auf der einen Seite sind die Verdammten ohne Gesicht (um gewissermaßen daran zu erinnern, dass wir auch unser Menschsein verlieren, wenn wir Gott verlassen), auf der anderen Seite die Heiligen, mit einem eben angedeuteten, aber leuchtenden Gesicht.
An den beiden Seiten sind die Apostel und die Inschrift  “UNAM, SANCTAM, CATHOLICAM ET APOSTOLICAM” ( die eine, heilige, katholische und apostolische) angebracht, die an die großartigen Eigenschaften der Kirche erinnert. Die 26 bunten Kirchenfenster sind eine Hymne an das Licht. Und sie erinnern daran, dass unser Leben, wenn es von Gott erleuchtet ist, Licht und Farbe annimmt. In der Mitte hängt ein Kreuz, das aus  Eisenteilen besteht, die wir in dem Fundament der Kirche gefunden haben. Damit erinnert es an diejenigen, die die Kirche vor 60 Jahren erbaut haben. Sie ersetzten den Stahlbeton und waren hergestellt worden, indem Eisenfässer in Streifen geschnitten wurden: Man sieht die Armut, die Einfachheit und die Fähigkeit, trotz allem Lösungen zu finden.  
Es waren Monate der Arbeit ohne auch nur einen einzigen Unfall, und das trotz der provisorischen Mittel. In der Tat hat uns die schützende Hand Gottes nicht einen Augenblick verlassen!
Es war eine große Arbeit, die durch die Solidarität und den Glauben so vieler Menschen in der ganzen Welt (mit Propaganda Fide, Kirche in Not und anderen Personen), aber auch dank der Arbeit und des Einsatzes der Christen in Bozoum ermöglicht wurde. Es war schön, in den vergangenen Monaten und besonders am letzten Sonntag den Stolz und die Freude der Leute zu sehen, dass sie eine schöne Kirche haben.
Wir wollten, dass sie schön sei, weil die Schönheit von Gott spricht. Sie ist einer seiner Namen und eine seiner Erscheinungsformen!
Wir wollten, dass sie schön sei, weil jeder Mensch es verdient, an einem schönen Ort zu leben, zu beten und zu feiern!
Wir wollten, dass sie schön sei, weil nichts für Gott schön genug ist! Und nichts ist schön genug für den Menschen!
Am Sonntag haben wir uns so zahlreich versammelt! Schon eine Stunde vorher war die Kirche voll. So viele waren aus den Dörfern und aus der Stadt gekommen: Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Kranke und Gesunde. Mütter und Väter. Arme, die geistlichen Bewegungen und überhaupt alle!
Da der Bischof alt und krank ist, hat er seinen Generalvikar, Abbé Mirek, geschickt, der der Messe vorstand. Es war auch der Sekretär der Nuntiatur gekommen (zur Zeit gibt es in der Zentralafrikanischen Republik keinen Nuntius, d.h. Vatikanbotschafter). Es waren auch viele Mitbrüder aus allen unseren Gemeinschaften da.
Die Feier war wunderschön: viele Lieder, Tänze, aber auch so viel Gebet! Sie dauerte drei Stunden. Allein die Gabenprozession dauerte 40 Minuten! Alle wollten etwas für die Kirche und die Armen bringen!
Es ist eine schöne Kirche, und die KIRCHE ist schön!
Am Montagmorgen bin ich um 4:30 Uhr nach Bouar aufgebrochen, wo ich einige Sitzungen hatte. Leider ist die Situation des Landes noch instabil. Im nördlichen Teil der Diözese sind Tausende Flüchtlinge, und am selben Tag gab es in Bangui Demonstrationen gegen die Blauhelme, die eskalierten, und nach einem Vormittag mit Schüssen und Gewalt gab es mindestens fünf Tote…
Am Dienstag habe ich mich schon um 4:30 auf den Weg gemacht, und wir hofften, in Bangui anzukommen, aber Gott sei Dank hatte sich die Situation beruhigt, und wir sind ohne Probleme angekommen.
Und nun befinde ich mich auf der Reise nach Italien, wo ich mich eine Zeitlang ausruhen werde, aber nicht nur das!
Und hier ist der Link zur Sonderausgabe der Zeitung von Bozoum:














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