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Freitag, 10. Mai 2019

Eine (etwas weniger) aufregende Woche



Firmlinge


Eine (etwas weniger) aufregende Woche

Am Sonntag, d. 5. Mai, haben wir in unserer Pfarrei in Bozoum ein Fest gefeiert: Rund fünfzig Jungen, Mädchen und Erwachsene empfingen das Sakrament der Firmung. Es ist das Sakrament der Reife, der Gabe des Heiligen Geistes und des Feuers des Zeugen Christi (und dies ist der Sinn der roten Kleidung der Firmlinge).
Am Montagvormittag bin ich nach Bangui aufgebrochen. Dieses Mal habe ich das Flugzeug genommen – auch aus Sicherheitsgründen nach den Problemen der vergangenen Woche mit den chinesischen Unternehmen, die Gold schürfen. Ich war während der Reise etwas besorgt, denn die Anschuldigungen, die der Premierminister gegen mich erhoben hat, waren sehr schwerwiegend (auch wenn sie lächerlich sind). Dennoch war ich innerlich heiter und ruhig in dem Bewusstsein, das Richtige getan zu haben. Und auch weil es so viele Menschen überall in der Welt gibt (in Bozoum, in Bangui, insgesamt in der Zentralafrikanischen Republik, in Europa und anderswo), die mich unterstützen und für mich beten.
Am Mittwoch hatten wir am frühen Nachmittag den Termin bei dem Premierminister. Ich wurde begleitet vom Erzbischof von Bangui, Kardinal Dieudonné Nzapalainga, und dem Bischof von Bouar. Der Kardinal hat eine beeindruckende Autorität und wird von allen respektiert. 
Der Premierminister empfing uns zusammen mit den drei Ministern, die in das Problem der Goldminen von Bozoum involviert sind: dem Bergbauminister, dem Umweltminister und demjenigen, der für die Wälder zuständig ist. Mit den vielen Tausend Menschen von Bozoum im Herzen und im Sinn,  die unter dem Unrecht dieser Goldgewinnungsindustrie leiden, haben wir ihren Problemen und Sorgen Gehör verschafft: der Umweltkatastrophe des umgeleiteten und verwüsteten Flussbettes, der Verschmutzung des Wassers und der Tatsache, dass die lokale Bevölkerung keinerlei wirtschaftlichen Vorteil hat. 
Trotz einiger Drohungen und Vorwürfe erkannte die Regierung an, dass Fehler gemacht wurden, und entschied, dass eine neue Kommission nach Bozoum geschickt wird und dass die chinesische Firma aufgefordert wird, die versprochenen Arbeiten (den Bau einer Schule, einer Krankenstation und einiger Brunnen) durchzuführen und das Flussbett wieder in Ordnung zu bringen.
Es sind Versprechungen, aber ich hoffe, dass etwas Konkretes folgen wird.
So wie wir ganz konkret die Bauarbeiten für ein Kommunalradio hier in Bozoum begonnen haben, das von der Minusca finanziert wird. Es ist eine Initiative, die es in einem Land, in dem das Radio viel gehört wird und eine große Rolle spielt, einen Beitrag zu Information und Erziehung der Leute leisten wird.













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