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Samstag, 16. Mai 2020

Offene Baustellen und Baustellen, die schließen




Offene Baustellen und Baustellen, die schließen

Das Leben geht aufgrund des Coronavirus in einem etwas anderen Rhythmus weiter. In der Zentralafrikanischen Republik sind die Fälle auf über 250 gestiegen (vor einer Woche waren es 119). Die Angst wird etwas spürbarer (auch wenn die Aktivitäten, die Fortbewegung von einem Ort zum anderen, die Feste und Versammlungen einander ablösen und oft den Regeln der Distanz und Hygiene trotzen).
In diesen Tagen ist es uns von der Caritas gelungen, Infrarotfiebermesser zu kaufen, die wir einigen Krankenhäusern und Krankenfürsorgeeinrichtungen zur Verfügung gestellt haben. Und morgen werden wir 6.000 Masken bestellen, die lokal produziert werden und Sicherheit und Arbeit geben.

Da wir in der Pfarrei die Feier der Taufen und der anderen Sakramente nicht stattfinden lassen konnten, setzen wir die Katechismusprüfungen fort.

Eine großartige Nachricht ist die vom Abzug der chinesischen Firmen aus Bozoum!

Seit einigen Tagen fahren mit verschiedenen Baggern beladene LKWs hier vorbei, die Bozoum vor allem in Richtung Süden verlassen (wahrscheinlich in Richtung Yaloke und Bambari).

Sie hinterlassen leider eine Katastrophe! Ja, sogar mehrere Katastrophen:

Die Verschmutzung des Flusses und des Grundwassers der Region durch Quecksilber, das jahrzehntelang im Wasser, in der Erde, in der Vegetation und der ganzen Nahrungskette bleibt.

  • Einen verwüsteten Fluss mit Haufen von Schutt und Erden und tiefen Wasserlöchern. In der vergangenen Woche sind sieben Menschen darin ertrunken!
  • Eine Reihe von Krankheiten und Missbildungen: Es gibt schon Fälle von Makrozephalie und offenem Rücken bei Neugeborenen.
  • Eine Serie von Gewalttaten und Übergriffen mit Verletzten, Toten und der Verachtung jeglicher Gerechtigkeit.
  • Ein Land, das noch ärmer geworden ist: Während die Firmen in einem Jahr mehr als sieben Millionen Euro (über  4.700.000 CFA-Franc) ausgegeben haben, haben sie angegeben, Gold für kaum mehr als 4.680.000 Euro (3.065.000.000 CFA-Franc) gewonnen zu haben! Es ist seltsam, dass die Firmen mit Verlust arbeiten! Und nach den offiziellen Bilanzen des Staates gibt es keinen Zuwachs der Einnahmen!
  • Eine noch ärmere Region: durch die Schuld der sehr korrupten Behörden haben die örtlichen Gemeinschaften keinerlei Gewinn gehabt (abgesehen von Quecksilber, verseuchtem Wasser, Missbildungen, Gewalt und Ungerechtigkeit). Die chinesischen Firmen hatten 36.000 Euro (24 Millionen CFA-Franc) versprochen, um Schulen und Einrichtungen zur Krankenversorgung zu bauen. Sie haben sie gegeben, aber nur ein Teil davon wurde verwendet (und nicht für Schulen und Gesundheitszentren, sondern für eine Tribüne für die Behördenvertreter für den Nationalfeiertag am 1. Dezember). Die Schule wurde nie gebaut. Von den beiden Krankenfürsorgeeinrichtungen ist etwas weniger als eine halbe errichtet (und nie fertiggestellt) worden.  Die Firma, die die Tribüne gebaut hat, hat 9,5 Millionen CFA-Francs erhalten (und 2,5 Millionen sind „verdunstet“).

Die Moral von der Geschichte ist: Einige örtliche Behördenvertreter haben mehr als 12 Millionen CFA-Francs (ca. 18.000 Euro) in die eigene Tasche gesteckt, die dafür bestimmt waren, zumindest teilweise die örtliche Bevölkerung zu entschädigen.

Nur nicht den Mut verlieren!







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