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Freitag, 1. Mai 2020

Und es ist angekommen!




Und es ist angekommen!

Langsam, aber sicher (yeke yeke, wie man in Sango sagt) breitet sich das Coronavirus aus, das im März in der Zentralafrikanischen Republik angekommen ist. Anfangs waren es wenige Fälle, die vor allem mit Personen in Verbindung standen, die aus Europa eingereist waren. Dann sind leider die ersten „lokalen“ Krankheitsfälle aufgetreten: Menschen, die sich hier im Land infiziert haben. Auch weil inzwischen der Flughafen in Bangui geschlossen wurde, die Grenzen mit Kamerun jedoch nicht geschlossen wurden. Oder besser gesagt: Sie wurden geschlossen, aber dieser Beschluss wurde nicht eingehalten. Und die ständigen Reisebewegungen zwischen den beiden Ländern (Kamerun hat inzwischen fast 2.000 positiv getestete Menschen) hat das Unvermeidbare entfesselt. Heute wurden die ersten Fälle außerhalb der Hauptstadt Bangui identifiziert, und zwar in Bouar, 110 Km von Bozoum entfernt!
Bis heute gibt es 64 Fälle. Im Vergleich mit Europa sind es wenige. Aber es sind sehr viele für ein Land mit einer überaus defizitären medizinischen Versorgung.
Am Mittwoch dieser Woche bin ich in Bouar gewesen. Am Vormittag bin ich bei unserem Seminar in Yolé vorbeigefahren. Dort betreiben die indischen Schwestern eine Einrichtung zur Krankenversorgung, und wir haben gemeinsam geschaut, was wir tun können, um die Kranken zu behandeln, ohne Risiken für sie und das Personal einzugehen.  In Bouar habe ich auch die Verantwortlichen der Gesundheitskommission der Diözese getroffen, mit denen wir ein Hilfsprogramm mit Material und Medikamenten vorbereitet haben, für das wir gerade in diesen Tagen der italienischen Caritas einen Antrag geschickt haben. Die Italienische Bischofskonferenz hat Nothilfen für COVID-19 in Afrika bereitgestellt, und wir hoffen, dass wir in unseren Krankenhäusern vielen Menschen helfen können.
Hier in Bozoum ist bis jetzt alles ruhig. Vielleicht zu ruhig.
Das Virusproblem wird nicht sehr ernstgenommen, und die Märkte, die Geschäfte und die Fortbewegung gehen ohne allzu viele Probleme weiter. Bis jetzt.
In diesen Tagen sind die chinesischen Firmen dabei, einen Teil der Geräte für die Goldgewinnung an andere Orte zu verlegen. Theoretisch wären sie dazu verpflichtet, das Flussbett wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen. In der Praxis lassen sie, nachdem sie den Fluss zerstört haben, einfach alles zurück – mit Bergen von Schutt und Löchern voller Wasser. Leider sind in den letzten zehn Tagen sieben Personen darin ertrunken!




Liquore in sacchetti...
Liqueur en sachet





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