500 km, 20 Stunden Fahrt, und Affen und Perlhühner in Hülle und Fülle!
Gestern bin ich aus Obo zurückgekehrt, einer mehr als 500 km von Bangassou entfernt gelegenen Pfarrei.
Wir
hatten geplant, mit dem Flugzeug zu fliegen, aber als wir am
Donnerstag, d. 13. Februar, dorthin kamen, sagten uns die Blauhelme (die
uns den Transfer versprochen und am Tag zuvor das Ticket ausgestellt
hatten), dass es keinen Platz im Flugzeug gäbe!
Wir
kehrten also zur Missionsstation zurück und ich entschied mich, das
Risiko einzugehen und mit dem Auto zu fahren: Für Sonntag waren die
Firmungen geplant, und es tat mir leid, die Priester und Gläubigen von
Obo zu enttäuschen!
Seit
einigen Jahren war wegen des Zustands der Straße, der Entfernung und
vor allem der Unsicherheit niemand mehr mit dem Auto nach Obo gefahren.
Ein
Mechaniker und ich brachen um 13.30 Uhr von Bangassou auf. Und nach 20
km hatten wir die erste Reifenpanne (die glücklicherweise auch die
letzte war!)
Die
Straße ist nicht allzu schlecht, und um 18.30 Uhr erreichten wir das
150 km entfernte Rafai. Hier verbrachten wir die Nacht bei den
Franziskanern, machten uns am Freitag um 5.15 Uhr auf den Weg, um die
restlichen 350 km auf schlechter Straße zurückzulegen. Wir kamen aber
gut voran. Um 10.20 Uhr waren wir in Zemio, das 150 km entfernt liegt,
wo wir einen Moment anhielten, um uns auszuruhen und die Priester der
Gemeinde zu begrüßen, und dann ging es weiter.
In
Kitessa, einem 50 km entfernt gelegenen Dorf, trafen wir auf eine
Gruppe bewaffneter Rebellen, die sich jedoch darauf beschränkten, uns
anzuhalten und zu begrüßen... Abgesehen von ihnen gab es keine Autos,
nur sehr wenige Motorräder und selten Fahrräder, aber viele Perlhühner
und viele Affen! Und einige schöne, seltsame Blumen!
Um
19.30 Uhr kamen wir unter den fast ungläubigen Blicken der Menschen,
die noch in der nahezu dunklen Stadt unterwegs waren, endlich in Obo an.
Der
Pfarrer, Abbé Gervais, und sein Vikar, Abbé Lucien, hießen uns herzlich
willkommen. Es hätte auch Abendessen gegeben, aber ich war zu müde und
ging schlafen, nachdem ich versucht hatte, mit einer Dusche etwas von
dem roten Staub abzuwaschen, mit dem ich bedeckt war.
Der
Samstagmorgen war den 70 Jugendlichen gewidmet, die am nächsten Tag
gefirmt werden sollten: Katechese, Treffen mit den Paten und Patinnen,
Proben ...
Am
Nachmittag stand hingegen die Beichte auf dem Programm, denn zusammen
mit den Firmungen wollten wir in feierlicher Form die Gnade des Heiligen
Jahres der Hoffnung feiern.
Am
Sonntagmorgen fand die Messe im Freien statt, weil die Kirche für so
viele Menschen zu klein war. Ich glaube, es waren über 2000 Teilnehmer!
Wir
begannen mit dem Jubiläumsmoment: Nach der Gewissenserforschung und der
Bitte um Vergebung vor Gott traten die Gläubigen langsam nach vorne,
machten mit Weihwasser das Kreuzzeichen (zur Erinnerung an die Taufe)
und gingen langsam in Richtung Kirche. Am Eingang standen Abbé Lucien
und ich und segneten jede Person, die kam: Es war das Zeichen der
Barmherzigkeit, die Gott immer und immer wieder jeder Person schenkt,
die sich ihm anvertraut.
Nach diesem schönen Moment ging es weiter mit der Messe und den Firmungen.
Die Gläubigen nahmen intensiv an der Liturgie teil: durch Gesang, Tanz, Gebet, Stille. Es war ein wahres Fest!
Nach der Messe kamen die Mitglieder der Legion Mariens, hauptsächlich Frauen, mit Geschenken für den Bischof.
In
den folgenden Tagen traf ich mich mit den Priestern und Gläubigen. Und
am Mittwoch reiste ich ab. Ich blieb in Mboki, der vor zwei Jahren
geschlossenen Pfarrei (der Pfarrer war von den Rebellen verletzt
worden). Die Soldaten, die die Kirche und das Pfarrhaus besetzt hatten,
sind an einen anderen Ort gezogen, und ich hoffe, dass ich zu Ostern
hierher nach Mboki kommen kann, um zu zelebrieren. Es wird viel Arbeit
zu tun geben, aber wir wollen die Menschen, die hier zu viel gelitten
haben, in der Hoffnung bestärken.
Und
sie leiden weiter! In diesen Tagen herrscht Anspannung, weil es vor
einigen Wochen neue Massaker gegeben hat (zehn Menschen wurden
getötet!).
Die
Grundschule funktioniert, und die Lehrer freuten sich, mich zu sehen,
und waren dankbar für die kleine monatliche Hilfe, die wir ihnen
schicken können!
Nach
einem Zwischenstopp in Mboki fuhr ich nach Zemio, wo ich am Nachmittag
ankam. Auch hier traf ich die Priester, und am nächsten Morgen feierte
ich die Messe um 5.45 Uhr (eine normale Zeit in der Zentralafrikanischen
Republik!). Und um 7.15 Uhr fuhren wir los.
Ein
paar Bäume waren am Vortag vom Wind und Regen umgestürzt worden, aber
wir schafften es, gegen 13.20 Uhr Rafai, das 150 km entfernt ist, zu
erreichen. Wir aßen einen Happen, und los ging es für den letzten Teil,
trotz des Hindernisses der bac (Fähre), das uns eine Stunde kostete.
Aber um 15 Uhr schafften wir es loszufahren und um 19.30 Uhr trafen wir
endlich in Bangassou ein.
Es war eine große Anstrengung, aber es hat sich gelohnt!
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