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Samstag, 28. September 2013

Brot, Schulen und Foltern








Brot, Schulen und Foltern
Am Montag, den 23 September, haben wir die Schulen vom Kindergarten bis zum Gymnasium wieder geöffnet. Ein Meer von Kindern - Mädchen und Jungen - hat die Missionsstation in Bozoum überschwemmt. Lehrer, Lehrerinnen, Eltern und Schüler, alle standen bereit, um das Abenteuer Schule aufzunehmen. Um außer lesen und rechnen auch leben zu lernen. Unsere Schulen werden von Kindern und Jugendlichen aller Ethnien und aller Religionen besucht. Und gerade jetzt, da in Zentralafrika die Spannungen zwischen Moslems und Christen zunehmen, wollen wir, dass unsere Schulen offen für das Zusammenleben und den gegenseitigen Respekt sind.
Am Mittwoch brechen wir nach einer Nacht, in der es heftig geregnet hatte, in die Dörfer Bossa, Bodalo 1 und Kemo auf, die an der Straße nach Bossangoa liegen, um dort die Nahrungsmittel des Welternährungsprogrammes an die Menschen zu verteilen, die sich auf den Feldern verstecken Es ist schön, die Freude und die Dankbarkeit dieser Leute zu sehen. Es sind mehr als 1300. Und noch schöner ist es, ein bisschen Hoffnung zu sehen. Die Lage ist etwas sicherer geworden, weil die Rebellen, die in Ouham Bac waren, von dort weggegangen sind und weil sie jedenfalls nicht den Fluss überqueren können, da die Fähre, die dazu dient, auf die andere Seite zu gelangen, blockiert wurde. Die Verteilung der Lebensmittel verläuft gut. Das einzig Unangenehme ist, dass der Lastwagen bis Mitternacht im Schlamm feststeckt…
In diesen Tagen wurde bei der Vollversammlung der UNO ein bisschen über Zentralafrika gesprochen. Wir hoffen, dass es konkrete Ergebnisse geben wird, denn die Situation verschlechtert sich weiterhin. Außer den Kämpfen, die in den vergangenen Wochen in Bossangoa stattfanden und die zur Folge hatten, dass 30.000 Menschen geflohen sind, haben die Rebellen der Séléka in der vergangenen Woche im Dorf Herba, das 70 Kilometer von der Straße nach Bocaranga entfernt liegt, zwei Menschen getötet und 206 Häuser niedergebrannt
Und als hätte das nicht genügt, wurde ich am Donnerstag von jemandem aus Europa angerufen, der etwas über ein Video auf Youtube in Erfahrung bringen wollte:
Ich lasse mir einige Fotos schicken und muss bestätigen, dass das Video in Bozoum im Stützpunkt der Séléka-Rebellen aufgenommen wurde und einige Folterungen wiedergibt. Hier ein Artikel, der das Thema vertieft:
Am Freitag gelingt es mir, den Anführer der Rebellen zu mir kommen zu lassen. Ich erkläre ihm das Problem und rate ihm dazu, den Verursacher der Foltern zu verhaften, die Gefängnisse zu schließen und die Gefangenen freizulassen. Ich spreche mit ihm auch über das Problem in Herba und bitte darum, die Rebellen, die an dieser Straße stationiert sind, abzuziehen. Hoffen wir, dass etwas Positives geschieht.
Am Sonntag, d. 29 September, feiern wir das Fest des heiligen Michaels, des Patrons der Pfarrei. Möge er diese Stadt segnen und beschützen und uns die Kraft schenken, jeden Tag zu kämpfen!






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