Heute,
am 13. September, hat der Präsident die Auflösung der Seleka, der Koalition der
Rebellen, bekanntgegeben.
Eine
schöne Nachricht. Wenn sie wahr wäre. Das heißt: Die Nachricht ist wahr, aber
es wurde keine ernsthafte Initiative verkündet, um sicherzustellen, dass die
25000 Rebellen die Waffen niederlegen.
Wir
hoffen es, aber in diesen Tagen war die Spannung sehr hoch, weil Zusammenstöße
zwischen den Rebellen und irgendwelchen bewaffneten Banden stattfanden ( Vom
Militär? Leute des Ex-Präsidenten? Andere Rebellen? Oder einfach Leute, die
nicht mehr wie Sklaven leben wollen?)
Das
Ergebnis war sehr bedrückend, mit mindestens 100 Toten.
Das
große Problem ist, dass es zuerst auch Repressalien gegen Moslems gab ( seitens
dieser Bande) und dann gegen Christen, seitens der Seleka, mit Zerstörung,
Brand und Morden.
Die
Zusammenstöße fanden in Bouca, Bossangoa und in der Nachbarschaft von Paoua
statt….weniger als 150 km von Bozoum entfernt.
Und
viele sind geflohen. Auch nach Bozoum. In Bozoum sind jetzt über 6400
Flüchtlinge!
In
der Woche werden wir Lebensmittel verteilen und unterdessen auch an die Schule
für die mehr als 3000 vertriebenen Kinder denken.
Und
wenn sich die Situation nicht bessert…..die Hoffnung stirbt nicht!
Hoffnung!
Gerade ist Vojtech, ein Junge von 20 Jahren, aus Pilsen (Tschechien) bei uns
eingetroffen, der mit uns ein Jahr als Lehrer verbringen will…und als Schüler!
Dadurch, dass er hier lebt, will er das Leben in diesem Teil der Welt
kennenlernen.
Hoffnung.
Wir sind dabei, den Bau des Zentrums für die Schüler zu beenden, das eines
Tages ungefähr 40 Jungen und Mädchen unserer Schule, die aus Ndim, Bosemptele
und anderen Orten kommen, aufnehmen
soll.
Hoffnung.
Ende August und Anfang September haben wir eine zweiwöchige Ausbildung für 80
Lehrer unserer Schule organisiert. Pädagogik, Verbesserung des Unterrichts,
aber auch Sensibilisierung für
politische Erziehung, die wir dringend benötigen.
Hoffnung.
In diesen Tagen sind 80 Katecheten für
ein paar Wochen in der Ausbildung über den Glauben, das Credo, die Sakramente
und die Ehe.
Hoffnung.
Gestern Nachmittag verbrachte ich eine Stunde mit einem Rebellen. Ich spielte
den Engel, der versuchte, ihn zu verleiten und ihm dabei zu helfen, zu reflektieren
und das Schöne und Gute, das er im
Innern hat, an die Oberfläche kommen zu lassen… …und seinen Weg zu ändern!
Hoffnung.
Morgen, am Samstag, d. 14., treffen wir uns mit den religiösen Führern: den
katholischen, den protestantischen, und den muslimischen, um zu beten, zu
reflektieren und unserem Volk zu helfen, sich nicht auf den Weg des Hasses, der
Angst und der Verachtung zu begeben.
Hoffnung,
die auf den Gesichtern von vielen leuchtet. Es ist der Glaube!
Aber die Hoffnung, sagt Gott, das ist es, was mich
erstaunt.
Das ist erstaunlich.
Dass diese armen Kinder sehen, wie die Dinge laufen,
und dass sie glauben, dass es morgen besser wird.
Dass sie sehen, wie die Dinge heute laufen und dass
sie glauben, dass es morgen besser wird.
Das ist erstaunlich und es ist wirklich das größte
Wunder unserer Gnade.
Und ich bin selbst darüber erstaunt.
Und es ist notwendig, dass meine Gnade tatsächlich
eine ungeheure Kraft sei.
Und dass sie sprudele aus einer Quelle und fließe wie
ein unerschöpflicher Fluss.
Seit diesem ersten Mal, als sie sprudelte, sprudelt
sie immer.
Der Grund sind meine 3 Tugenden, sagt Gott.
Die 3 Tugenden sind meine Schöpfung.
Sie sind wie meine anderen Schöpfungen.
Von der Art der Menschen.
Der Glaube ist ein treuer Ehepartner.
Die Liebe ist eine Mutter.
Die Hoffnung ist das kleine Mädchen von niemandem..
Sie kam im letzten Jahr am Weihnachtstag auf die Welt.
Sie spielt noch im Januar mit dem Vater.
Doch es ist dieses kleine Mädchen, das die Welt
durchquert.
Dieses kleine Mädchen von niemandem.
Dieses allein durchquert die vollendeten Welten, indem
es die Anderen trägt.
(Charles Péguy)
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