Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Sonntag, 1. Februar 2015

Den Frieden pflanzen!






Den Frieden pflanzen!
 
Die große Landwirtschaftsmesse von Bozoum findet wieder statt!    
Nachdem wir die letzte Landwirtschaftsmesse im Jahr 2013 gerade noch vor dem Staatsstreich der Seleka organisiert hatten, mussten wir zwei Jahre warten. Im Jahr 2014 mussten wir sie wegen der Kämpfe zwischen der Anti-Balaka und der Seleka ausfallen lassen.
Und heute, am 31. Januar, haben wir schließlich offiziell die 12. Landwirtschaftmesse von Bozoum eröffnet. Sie dauert bis morgen, d. 1. Februar.
Es ist ein Einsatz, der auf Hoffnung setzt, auf Frieden, auf das Schöne und Gute, auf Zukunft, auf das Land, auf Arbeit, auf das Selbstbewusstsein derer, die demütig auf den Feldern arbeiten, um sich selbst zu ernähren, aber auch, um der eigenen Würde als Mensch Nahrung zu geben.
Es sind 178 Genossenschaften anwesend. Sie kommen aus Bozoum, Bocaranga, Ndim, Ngaundaye, Bossemptele und Taley. Einige haben eine Anreise von 210 km hinter sich!
Wir von der Caritas arbeiten seit fast einem Monat zusammen mit Cordaid, einer katholischen Hilfsorganisation aus Holland.
Eingeladen wurden die Behörden, die Organisationen und die landwirtschaftlichen Genossenschaften. Von den letzteren betreuen wir mehr als 600 mit insgesamt über16.500 Mitgliedern.
Die größten Zentren mussten besucht werden, um alles zu koordinieren und zu organisieren. Und in diesen Tagen brachen die Lastwagen auf, um die Produkte und die Menschen aufzunehmen.
Bis gestern war ich sehr unsicher, ob es mit der Landwirtschaftsmesse klappen würde. Nun ist es geschafft, trotz der Anspannung, die bleibt, trotz der bewaffneten Männer rundherum, trotz des Krieges, der stattfand. Es war eine Zitterpartie.
Aber bislang klappt es!
Als ich die ersten Lastwagen ankommen sah, habe ich erleichtert aufgeatmet!
Gestern warteten schon viele Leute aus Bozoum, und es war eine schöne festliche Atmosphäre!
Die Landwirtschaftsmesse findet in einem bewaldeten Gebiet statt, wo einst Baumwolle verarbeitet wurde. Hier haben wir etwa 30 Stände aufgestellt, und schnell haben die Frauenvereine und Privatleute Zelte und Planen rundherum errichtet, wo die „Restaurants“ und die Bars untergebracht sind.
Heute morgen war ich um 7 Uhr vor Ort.
Eine halbe Stunde später kommen die jungen Männer, die im letzten Jahr unser Gymnasium St. Augustinus besucht haben. Sie sind für die Begrüßung zuständig, aber sie erheben auch die Daten über die Produkte und ihren Verkauf. Sie sind stolz in ihrer Uniform und fallen unter den Menschen auf. Sie helfen gern und gleichzeitig lernen sie auch etwas!
Um 9 Uhr  beginnen wir die Eröffnungszeremonie mit der Parade der Genossenschaften: Es ist ein festlicher Augenblick, der die Würde derer feiert, die auf den Feldern arbeiten. Danach gibt es verschiedene Ansprachen, das Fest ist eröffnet und wir machen einen Rundgang zwischen den Ständen. Der erste Stand ist von der Caritas, der zweite ist von „Cana“, unserem Zentrum für Frauenförderung . Gleich dahinter befindet sich der Stand von unseren Jungen und Mädchen aus dem Waisenzentrum „Arc en Ciel“. Sie stellen die Produkte ihrer Arbeit aus: Armbänder, Matten, Körbe und Sandalen.
Und dann kommen die Stände der verschiedenen Genossenschaften mit Reis, Erdnüssen, Mais, Hirse, Sesam, Bohnen und vielen anderen Erzeugnissen ihrer Arbeit.
Nach zwei Jahren Krieg ist es ein Fest der Farben und endlich auch der frohen Gesichter!
Am Nachmittag besuchen wir 13 Gemüsegärten. So werden die, die während der Trockenzeit arbeiten, angeregt und ermutigt. Unbewohnte Stadtgebiete sollen saniert und der Gartenbau soll gefördert werden.
Bei der Ankunft im „Tal der Gärten“ ist der Anblick umwerfend: Das Grün der Gemüsesorten auf der roten Erde, und alles so wohlgeordnet und sauber!
Ein dickes Lob für alle!   
Der Sonntag ist nach der heiligen Messe wieder dem Verkauf gewidmet. Am Nachmittag wird die Landwirtschaftsmesse mit der Preisverleihung für die besten Aussteller und die schönsten Gärten beendet.
Ein Fest kann ein Augenblick der Freude und des Friedens sein. Das Motto dieser Tage heißt „den Frieden pflanzen“. Das verlangt Zeit, Mühe und Demut. Es ist wie beim Ackerbau: Man muss auf das Wetter und den Regen warten, hart arbeiten, ohne den Mut sinken zu lassen, und sich demütig beugen. Aber dann kann man die Früchte sehen. 
Genauso ist es mit dem Frieden!








I nostri ragazzi del Liceo St.Augustin al lavoro!
Les élèves de notre Lycée St.Augustin au travail!


I ragazzi e ragazze del Centro Orfani Arc en Ciel con i loro lavoretti...
Les filles et les garçons de notre Centre pour Orphelins Arc en Ciel, avec leurs oeuvres














Keine Kommentare: