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Freitag, 3. April 2020

700 Kilometer schlimme Straßen, gute Menschen, Angst und Hoffnung, Gebet und Nächstenliebe

Riso
Riz
700 Kilometer schlimme Straßen, gute Menschen, Angst und Hoffnung, Gebet und Nächstenliebe

Auch die Zentralafrikanische Republik wird langsam von dem Coronavirus berührt. Heute sind der siebte und der achte Fall verkündet worden, beide einheimische Fälle (nicht importiert).
In der vergangenen Woche hat der Präsident der Republik die ersten Maßnahmen angekündigt (Einschränkungen der Reise- und Bewegungsfreiheit, die Schließung der Schulen, ein Verbot von Versammlungen und Feiern mit mehr als 15 Teilnehmern). Auch wir haben uns angepasst. Am Sonntag haben wir die Zahl der Gottesdienstbesucher beschränkt, aber es gelang uns, die Messe um 8:30 Uhr im Gemeinderadio von Bozoum “La voix de Koyale“ zu übertragen.

Am Montag habe ich mich dem Einkauf von Reis, Öl und Tomatenmark, Seife, Handschuhen und Chlorlauge gewidmet, um es in die Pfarreien zu bringen.

Am Dienstag habe ich früh am Morgen eine Rundreise durch zehn Pfarreien angetreten (Bossemptele, Baoro, in Bouar die Kathedralpfarrei Unserer Lieben Frau von Fatima und die Pfarrei von Wantigera, dann die Pfarreien von Bohong, Bocaranga, Ndim und Ngaoundaye).

In jeder Pfarrei haben wir eine Sitzung abgehalten (unter Einhaltung des Abstandes und der erlaubten Teilnehmerzahl), bei der ich die Krankheit vorgestellt habe (die Symptome, die Präventionsmaßnahmen, die Ansteckungswege und die Risiken), und habe die Leute dazu angehalten, das Problem ernst zu nehmen. Dann haben wir uns mit den Gläubigen und der Caritas organisiert, um den Schwächsten (den Alten, den Armen, den Kranken und Behinderten) Hilfe und Nahrungsmittel zu bringen.

Trotz der Angst gibt es immerhin viele Leute, die sich zur Verfügung stellen und die bereit sind, eine konkrete Antwort auf das Virus zu geben. Leider wird es nicht einfach sein, das Virus aufzuhalten: Das Leben hier findet weitgehend draußen statt, und es gibt keine finanziellen Ressourcen, um Vorräte anzulegen (weshalb es notwendig ist wegzugehen, um zu verkaufen und zu kaufen und um sich zu bemühen, etwas für die Familie aufzutreiben).

Die ergriffenen Maßnahmen werden nicht sehr ernst genommen: Obgleich die Zahl der Infizierten in Kamerun schnell ansteigt (284 Fälle mit Stand von heute) und trotz der Reiseeinschränkungen von Bangui in die anderen Regionen, fahren die Busse regelmäßig von Bangui zur kamerunischen Grenze und begünstigen dadurch die Ausbreitung der Krankheit.

Morgen, am Freitag, geht meine Rundreise nach einer Versammlung hier in Bocaranga zu Ende, von wo aus ich schreibe.






Bossemptele

Baoro

Bouar

Bohong


Bus Bangui - Bouar - frontiera con il Camerun, e ritorno, nonostante le restrizioni
le bus Bangui-Bouar- frontière avec le Cameroun (et retour) malgré les limitations

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