Am Sonntag, d. 24. November, haben wir den Abschluss des “Jahres des Glaubens” gefeiert.
Nach einer Woche Vorbereitung (mit der Katechese des
Glaubensbekenntnisses, der ungefähr 300 Personen beiwohnten)
versammelten wir uns in der Stadt, wo die Gläubigen der vier Gemeinden
Bozoums zu einer Prozession zusammenkamen. Um 8 Uhr gingen wir alle
zusammen zur Kirche. So viele Menschen und so viel Freude durch dieses
Jahr, das uns erlaubt hat, die Schönheit des Glaubens neu zu entdecken
und sich noch einmal daran zu erinnern, dass, „wer Jesus Christus, dem
vollkommenen Menschen, folgt, sich auch immer mehr zu einem Menschen
verwandelt“ wie das II. Vatikanische Konzil sagt. (GS41)
Am Montag erhielt ich die Nachricht, dass die italienische
Botschaft in Yaounde (Kamerun) das Visum für Hyppolite, den Jungen aus
Bozoum, der seit einem Unfall in seiner Klasse gelähmt ist, bereit
stellt.
Am Dienstagvormittag gehe ich in die Schule, um es ihm zu sagen…und er ist glücklich! Hier das Video der Ankündigung:
Am Dienstag fuhr eine Gesandtschaft der Vereinten Nationen ab, die
sich mit den Menschenrechten beschäftigt, und ich hatte dafür gesorgt,
dass sie sich mit einigen Opfern,die von der Seleka gefoltert worden
waren, trafen.
Am Mittwoch mache ich mich auf die Piste (und das ist der genaue
Begriff! 700 km halbe Straßen, mit Schlaglöchern, Steinen und Staub ohne
Ende!)
Mittwoch: Bozoum – Bocaranga – Ndim – Ngaundaye
Donnerstag: Ngaundaye – Bocaranga – Bohong – Bouar
Freitag: Bouar – Baoro – Bossemptele – Bozoum
Der Zweck der Reise war, die verschiedenen Gemeinden zu treffen, um
eine Vorstellung von der Situation zu bekommen und zu verstehen, was
die Menschen brauchen, um mit der Caritas für 2014 ein Programm
vorzubereiten. Überall ist die Situation sehr angespannt. Die
Seleka-Rebellen sind überall, und es gibt ziemlich große Hindernisse in
jedem Ort. Fast überall gibt es Plünderungen, Gewalttaten, Folterungen
und willkürliche Inhaftierung von Menschen.
In diesen Tagen ist die UNO dabei, wichtige Entscheidungen zu
treffen, und Frankreich und die Afrikanische Union bereiten eine
militärische Intervention vor. Wir hoffen, dass sie die Situation in den
Griff bekommen. Aber inzwischen gibt es viel Anspannung und Angst!
Während der Tour habe ich Treffen organisiert ( zu den
unmöglichsten Stunden wie 7.30 Uhr morgens, 13 Uhr oder 17 Uhr), aber es
ist schön, die Sorge der vielen Priester, Schwestern und Laien zu
sehen, die sich um alle kümmern, die in Schwierigkeiten sind, ohne
darauf zu achten, ob es Christen, Moslems, Menschen aus Zentralafrika
oder Ausländer sind.
Und das ist auch eine Lehre in dem Moment, in dem das Land in der Spannung unterzugehen scheint.
Am Freitagabend, nach 700 km, nach einer Menge Staub und
Schlaglöchern und einer Reifenpanne kehrte ich nach Bozoum zurück, „um
wieder die Sterne zu sehen“, wie Dante sagte.