Wir haben Ende November. Zentralafrika beginnt, ein wenig Aufmerksamkeit zu bekommen und endlich auch ein bisschen Interesse.
Acht Monate nach dem Putsch ist die Situation immer noch sehr
angespannt. Gewalttaten, Morde, Folterungen, Plünderungen und
Flüchtlinge kann man nicht mehr zählen.
Während wir auf die Beschlüsse der UNO, der Afrikanischen Union und
Frankreichs über eine militärische Intervention im Land warten, bemerkt
man überall große Anspannung und Angst.
Die Seleka-Rebellen fahren hier in Bozoum mit ihren Drohungen und Gewalttaten fort.
Am Montagmittag stellte sich ein Mann vor, der verhaftet, zwei
Wochen lang eingesperrt und auf schreckliche Weise gefoltert worden war:
Er hat Verbrennungen 3. Grades im Gesicht, auf der Brust und an den
Armen.
Am Mittwochmittag hörten wir einige Schüsse. Ich habe danach
erfahren, dass die Rebellen mitten im Viertel auf einen Jungen
geschossen haben, dessen einziges Vergehen es war, dass er seine
Großmutter beschützen wollte und sich einem Händler entgegenstellte, der
sie schlagen wollte, weil ein Dieb sich im Viertel versteckt hatte.
Glücklicherweise wurde er nur von einer einzigen Kugel getroffen, die
nicht viel Schaden angerichtet hat, und er schaffte es zu entkommen.
Die Schulen in Bozoum sind geöffnet, und jetzt besuchen mehr als
10000 Kinder die Grundschulen der Stadt. Auch die Kinder der Flüchtlinge
sind in der Schule. Dank der Hilfe aus der Tschechischen Republik
können wir weiterhin Kugelschreiber und Ordner bringen, um sie an die
Schüler zu verteilen. Auch ein französischer Fernsehsender, France 24,
zeigte sich interessiert und hat einen Artikel veröffentlicht, und bald
gibt es eine Sendung zu dieser Tatsache, die einzigartig in
Zentralafrika ist: Die Schulen sind offen!
Um die Eltern anzuspornen, ihre Kinder zur Schule zu schicken,
haben die Vereinten Nationen Lebensmittel geschickt, damit die Eltern
sich zusammentun, um zu kochen und das Essen während der Pause zu
verteilen.
In diesen Tagen feiern wir auch den Abschluss des Jahres des
Glaubens. An jedem Dienstagnachmittag kamen mehr als 300 Menschen
zusammen, um über den Glauben und über das Credo nachzudenken. Es ist
beeindruckend, sich vor Sätzen wiederzufinden, die seit Jahrhunderten
den Glauben der Kirche darstellen. Sie vereinen seit Jahrhunderten und
drücken aus, dass es im Leben eines Menschen nichts Schöneres geben kann
als den katholischen Glauben.
Chesterton sagte, dass der Glaube etwas sei, was zu schön sei, um wahr zu sein, aber er sei wahr!
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