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Sonntag, 13. Juli 2014

Krieg und Frieden, Frieden und Krieg











Krieg und Frieden, Frieden und Krieg
 
In Bozoum geht das Leben weiter; wie in ganz Zentralafrika wechseln sich Momente der Hoffnung  mit Momenten großer Besorgnis ab.
In diesen Tagen haben sich die Bischöfe des Landes versammelt und eine Botschaft verfasst, in der sie die anhaltende Gewalt auf jeder Seite verurteilen: Die Gewalttaten der Seleka, der Anti-Balaka und so manch anderer…
Die Probleme sind enorm, aber es muss etwas getan werden! Und man darf nicht die Hoffnung und den Glauben verlieren, sondern muss „jeden Tag Zeugnis für die Liebe Gottes geben“. Wer möchte, kann den Originaltext auf Französisch lesen: http://fr.radiovaticana.va/fr2/Articolo.asp?c=810400 )
In diesen Tagen beenden wir hier in Bozoum das Schuljahr. Obwohl das Jahr reich an Gefahren war, haben trotzdem Tausende von Kindern zur Schule gehen können! In unseren Schulen, in denen der Stadt und in etwa 60 Schulen der Region hatten etwa 15.000 Grundschüler die Möglichkeit zum Schulbesuch: Das war möglich durch zwei Projekte, von denen das eine von der Tschechischen Republik (über die Organisation Siriri) finanziert und das andere von UNICEF unterstützt wurde.
Am Sonntag, d. 6. Juli, haben die Mädchen und Frauen von „CANA“, dem Zentrum zur Förderung der Frauen, ihre Arbeiten der letzten Monate ausgestellt und verkauft: Kleidung, Babygarnituren, Süßigkeiten usw. 
Am Dienstag, d. 8., fand eine Konferenz der Lehrer unserer Mittelschule und des Gymnasiums St. Augustinus statt, und am Donnerstag gab es Zeugnisse.
Am Freitag, d. 12., feierten die Kinder des Kindergartens und der Grundschulen ein großes Fest: Insgesamt feierten mindestens 780 Kinder jeweils mit ihren Eltern, Brüdern, Schwestern und Freunden! Die Lehrer verteilten die Zeugnisse und einen kleinen Preis für die besten Schüler. Auch in diesem Jahr konnten wir dank einer Gebetsgruppe in Cuneo etwa 300 Obstbäume verschenken, die, so Gott will, in einigen Jahren Früchte tragen werden.
Aber in der letzten Woche gab es leider auch Probleme. Während im fernen Bambari einige Seleka-Rebellen die Kathedrale, in die mehrere tausend Menschen geflohen waren, angriffen und zwischen 20 und 30 Menschen getötet wurden, war auch hier in Bozoum die Lage äußerst angespannt. Am Dienstagnachmittag töteten kamerunische Soldaten der MISCA (der Truppen der Afrikanischen Union) während einer Patrouille einen jungen Mann, der gerade Karten spielte.
Die Bevölkerung war aufgebracht, und die Leute zogen mit dem Leichnam zum Militärlager. Die Soldaten schossen in die Luft, um die Menschen zu vertreiben. Als die Menschenmenge auf dem Rückweg war, traf ich sie und versuchte, sie zu beruhigen. Aber in der Zwischenzeit wurde ein Soldat aus Kamerun, der allein in der Stadt unterwegs war, gelyncht und getötet.
Gegen 22 Uhr am Abend begann das Schießen wieder. Es sind die Soldaten der MISCA, die gekommen sind, um den Leichnam ihres Gefährten zu bergen. Er war in einen Brunnen geworfen und dann mit Steinen und Ziegeln bedeckt worden.
Am Mittwochvormittag halten wir ein Notfalltreffen ab und versuchen zu verstehen, was vorgefallen ist. Wir besuchen die Familie des getöteten jungen Mannes und beten zusammen. Wir beten auch für den getöteten Soldaten und bitten alle, Ruhe zu bewahren.
Sehr langsam lässt die Spannung nach, aber nicht vollständig. Heute Nacht musste eine Familie, die von der Anti-Balaka bedroht worden war, ihr Haus verlassen. Sie kamen nachts hier in der Missionsstation an.
Möge die Muttergottes vom Karmel alle beschützen!











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