Maria (Myriam), Königin des Karmel
Eine neue Woche, wieder Reisen und Treffen.
Während ich die Mitglieder des Pfarrkomitees von Iustitia et Pax am
Sonntagnachmittag treffe, kommen viele Frauen mit den
charakteristischen Merkmalen und muslimischer Kleidung an.
Es sind wirklich einige Frauen der 250 muslimischen Familien, die
sich gerade in Bozoum aufhalten. Es gibt wenige Männer, weil viele im
vergangenen Jahr geflohen sind; die Frauen schlagen sich mit ihren
Kindern durch, so gut sie können. Wir versuchen, ihnen ein bisschen zu
helfen, und heute sind sie gekommen, um sich zu bedanken.
Wir sitzen ein bisschen zusammen und danken zum Schluss Gott für
seinen Schutz und seine Hilfe. Sie beenden gerade den Ramadan, die Zeit
des Gebets und des Fastens. In Anbetracht des Abschlussfestes für diesen
Monat der Buße bereiten wir für jede Familie ein bisschen Reis, ein
bisschen Zucker und etwas Seife vor und verteilen alles.
Es ist ein kleiner Schritt, um eine Atmosphäre des Friedens und der
Erneuerung zu schaffen – ein kleiner Schritt in der Hoffnung, dass die
friedliche Rückkehr wenigstens eines Teils derjenigen beschleunigt wird,
die im Januar und Februar 2014 fliehen mussten und alles verloren
haben.
Am Montagnachmittag fahre ich nach Bouar und am darauf folgenden
Vormittag nach Bangui: Am Abend hole ich Pater Anastasio, Pater Davide,
zwei indische Schwestern, die nach Yolé gehen werden, Carlo Polazzini,
einen langjährigen Freund der Mission der Karmeliten, und Giancarlo
Cencio vom Flughafen ab. Er kommt für einige Wochen wieder nach Bozoum,
um die Schüler unseres Gymnasiums St. Augustin auf das Abitur
vorzubereiten.
Den Mittwochvormittag verbringe ich auf der Plantage unseres
Karmel-Klosters in Bangui. Hier hat vor mehr als 15 Jahren Pater
Anastasio mit ungeheurem Mut ein Projekt begonnen, nämlich die
Anpflanzung von Ölpalmen. Auf mehr als 100 Hektar stehen Palmen, Bäume
des Waldes, Züchtungen, Kaffee- und Kakaopflanzen, Gemüsegärten und
Baumschulen. Wir versuchen, dem Land und dem Karmel in Zentralafrika die
Mittel zu geben, den Unterhalt selbst zu bestreiten und gemeinsam den
Menschen zu helfen, an die Arbeit in der Landwirtschaft zu glauben. Die
Schwierigkeiten sind riesig: Es gibt unzählige Diebstähle, Brände und
die Anwesenheit von Tausenden von Flüchtlingen.
Es besteht auch die Schwierigkeit, das ganze Projekt wirtschaftlich
interessant werden zu lassen. Im Moment lebt es vor allem von der
Unterstützung vieler großzügiger Menschen.
Der Donnerstag ist der große Feiertag der Muttergottes vom Karmel.
Um das Jahr 1100 kehrten einige Ritter von den Kreuzzügen zurück und
zogen sich zu einem Leben des Schweigens und Gebetes auf den Berg Karmel
in Israel zurück. Hier erkoren sie Maria, die Mutter Jesu, zu ihrer
Führerin, Mutter und Schwester.
Für uns Karmeliten ist es ein großes Fest. Ich feiere es in Bangui;
unser Konvent dort ist der Muttergottes vom Karmel geweiht. Am
Vormittag findet eine lange Prozession mit Rosenkranzgebet statt; sie
geht um die Plantage herum. Am Nachmittag feiert der Apostolische
Nuntius die Eucharistie. Sehr viele Menschen nehmen daran teil; es gibt
schöne Gesänge und Tänze. Die Atmosphäre ist von Anteilnahme und Gebet
erfüllt. Maria (Myriam für die Moslems) breite ihren Mantel über uns
alle aus!
l'albero del cacao, con un frutto ed i fiori l'arbre du Cacao, avec un fruits et des fleurs |
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