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Sonntag, 9. August 2015

Eine wichtige Woche hier in Bozoum





Eine wichtige Woche hier in Bozoum
 
Die Sicherheitslage bleibt weiterhin prekär. Die Autoritäten haben nicht den Mut, sich den Gewalttaten und Verbrechen entgegenzustellen. In den sehr seltenen Fällen, in denen sie es schaffen, einen Verbrecher festzunehmen, lassen sie ihn aus Angst binnen weniger Stunden wieder frei.
In der vergangenen Woche hat ein junger Mann die Räumlichkeiten eines Wahllokals, in dem die Wähler registriert werden, betreten und mit einem Messer das Personal bedroht und einen Fotoapparat geraubt! Er wurde festgenommen, aber nach einigen Stunden wieder freigelassen!
Dieses Klima dauert an. Am Dienstag haben ein paar junge Männer den Generalsekretär der Präfektur, den zweitwichtigsten Vertreter des Staates in Bozoum, niedergestochen. Auch in diesem Fall ist die offizielle Version, dass die Täter unbekannt sind, während alle sie kennen und wissen, wo sie wohnen und was sie machen.
Auch sonst bleibt die Lage im Land sehr kritisch. In der Hauptstadt Bangui fuhren die Blauhelme in einen Stadtteil, um die Warlords festzunehmen. Sie wurden ihrerseits angegriffen und verloren einen Soldaten. Ihnen wurde ein Panzer geraubt und drei weitere wurden in Brand gesteckt.
Am Donnerstag bin ich für einige Treffen nach Bangui gefahren, aber vor allem, um Schwester Paola von den „Schwestern der Barmherzigkeit“ in Empfang zu nehmen. Sie ist aus Kamerun gekommen und wird hier einige Wochen zusammen mit Schwester Adolphine aus dem Tschad verbringen.
Sie sind hier, weil die Franziskanerinnen, die in Bozoum seit 2004 sind, endgültig nach Italien  zurückkehren. Sie haben elf Jahre in Bozoum gelebt und gearbeitet und waren 28 Jahre in Zentralafrika.
Am Samstagvormittag kommen die Kinder vom Waisenhaus „Arc en ciel“ in großer Zahl und verabschieden die Schwestern. Am Sonntagvormittag geht der Dank mit der Messe weiter: Die Kirche ist voll, sehr voll! Es wird gesungen und getanzt.
Nach der Kommunion kommen die liturgischen Tänzerinnen, die awa-dodo, in einer Prozession und bringen einige kleine Geschenke für Schwester Graziana, Chiara, Solange und Sira. Trotz der Emotion und der Traurigkeit danken wir mit Freude für ihre mütterliche und schwesterliche Anwesenheit in diesen langen Jahren. Trotz der Schwierigkeiten, trotz des Krieges und der Krankheiten sind sie bei uns geblieben und haben uns das mütterliche Antlitz Gottes gezeigt, vor allem bei den Ärmsten, den Waisen und den Kranken.
Danke, Schwester Sira, für deine Arbeit in der Krankenstation, für die Fürsorge für die Kranken und für dein brummiges, aber sympathisches Wesen.
Danke, Schwester Graziana, für die Fürsorge für die Armen, die Freude, mit der du den Katechismus gelehrt hast, und dafür, dass du den Salat aus unserem Garten geklaut hast.
Danke, Schwester Chiara, für die Arbeit mit den Kindern und Waisen und weil in einer zerbrechlichen Gestalt eine Mutter Courage steckt.
Danke, Schwester Solange, für deine Arbeit und die Fürsorge für die Armen und für die Waisen. Uns wird dein Mategerät fehlen!
Und zum Schluss das Neueste von Alessandra aus Savona über Hyppolite!
Boooonjour! Hyppolite wurde am Montagmorgen mit Verdacht auf Knochenmarksentzündung ins Krankenhaus eingeliefert. Das Bein war geschwollen, vielleicht infiziert, da es sich um die Seite mit der Wunde handelt. Sie haben gleich Blutuntersuchungen und eine Tamponade gemacht und ihn an den Tropf für Hydration gelegt. Am Nachmittag begann die Behandlung mit dem Antibiotikum. Am Dienstag EKG und Ultraschalluntersuchung. Alles in Ordnung! Am Mittwochnachmittag Röntgen der Wirbelsäule und des Beckens und heute Nachmittag Echographie! Mit dem Antibiotikum ist die Schwellung deutlich zurückgegangen und es geht ihm viel besser! Er hat kein Fieber mehr und isst wie ein Wolf! Gestern kam auch die Diätassistentin und stellte eine kalorienreiche Diät zusammen. Er isst große Schinkenbrote. Außer dem Antibiotikum bekommt er auch einen Tropf mit Vitaminen.
Am Montagvormittag will der Anästhesist ihm einen Venenkatheter anlegen, so dass er die Behandlung auch zu Hause fortsetzen kann. Ich hoffe, dass sie uns dann gleich entlassen und wir direkt zum Meer gehen können.




inondazioni a Bangui
les pluies à Bangui









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