gli strilloni! |
Schwestern und Straßen
Am vergangenen Sonntag haben die Messdiener das Pfarrblatt „le Saint Michel“ verteilt.
Während der Messe forderte ich die Menschen auf, es zu lesen, und
ich erklärte, dass es darin einige wichtige Artikel gäbe, die sich mit
den nächsten Wahlen im Oktober / November 2015 befassen. Sie sollten
beginnen nachzudenken und sich nicht nur von jemandem überzeugen lassen,
weil er derselben Ethnie angehört oder weil er Geld, Bier oder
Textilien verschenkt.
Am Montag fand eine Versammlung mit den Freiwilligen der
Beratungsstelle statt: Es sind 30 Personen, die jede Woche bereit sind,
zuzuhören und denen zu helfen, die in Not sind. Der eine begleitet die
Kranken in das Krankenhaus, der andere zur Polizei oder zum Gericht,
damit ihm Gerechtigkeit widerfährt, wieder ein anderer benachrichtigt
die verschiedenen Gruppen, die helfen können, ein Dach zu reparieren,
eine Mahlzeit zuzubereiten, Holz oder Wasser zu holen.
Am Mittwoch besuchen uns die indischen Schwestern, die mit uns in
Bouar-Yolé arbeiten. Sie begleiten Schwester Rita, die Oberin der
afrikanischen Region: Ich hatte sie im November in Dar es Salaam in
Tansania getroffen. Hier in Zentralafrika arbeiten sie seit 1991 als
Lehrerinnen und Krankenschwestern. Die Schwestern bieten eine wertvolle
Hilfe mit ganz weiblicher Aufmerksamkeit, die auf großer Freude basiert.
Am Donnerstag fahre ich mit ihnen nach Bangui. Wir begleiten die
Oberin, die nach Tansania zurückkehrt. Auf der Straße stoßen wir auf
einen Konvoi von etwa 200 Lastwagen, die Richtung Hauptstadt fahren. Ich
überhole einen nach dem anderen, aber das nimmt viel Zeit in Anspruch,
weil die Straße eng und in schlechtem Zustand ist! Sie fahren im Konvoi,
weil es entlang der Straße Angriffe gibt und die Lastwagen von den
Blauhelmen eskortiert werden.
Gerade heute habe ich eine Nachricht von einem Schüler unseres
Gymnasiums erhalten, der sich auf den Weg nach Kamerun gemacht hat, um
die Universität zu besuchen. Er schreibt:
„Guten Tag, Pater! Ich möchte Sie über meine Rückreise nach Kamerun
informieren. In der Tat habe ich Bozoum, wie geplant, am Montag, d. 25.
8., verlassen. Ich musste zwei Nächte in Bouar verbringen, weil es kein
Verkehrsmittel gab. Also verließ ich Bouar am Mittwoch, um nach
Garoua-Boulay zu kommen. Auf der Fahrt wurde unser Auto 25 km hinter
Baboua von Rebellen angehalten. Sie führten uns 20 Meter in den Busch.
Wir mussten uns auf den Boden legen, und sie fingen an, Beutel und
Taschen zu untersuchen. Gottseidank wurden wir verschont, nachdem wir
einen Betrag von 2.250 € bezahlt hatten. Was mich betrifft, so hatte ich
noch den Betrag für die Einschreibung. Ich hatte ihn versteckt und sie
nahmen mein Telefon und einige Geldscheine zu 5000 CFA, die ich extra in
der Tasche behalten hatte.“
Das passiert auf dem einzigen Verbindungsweg mit Kamerun; es ist
die einzige Straße, um Waren zu erhalten. Und man kann verstehen, wie
instabil die Lage ist, und wie wenig gemacht wird, um wenigstens einige
strategische Punkte zu sichern.
Ich behaupte nicht, dass die Vereinten Nationen nichts tun, aber
vielleicht könnten sie uns wenigstens die Runden Tische und die
Pressekonferenzen ersparen, in denen sie dauernd behaupten, dass die
Lage sich bessere, dass alles unter Kontrolle sei.
Vielleicht gilt das für sie in ihren Büros mit Klimaanlage oder in
den Hunderten von Autos, die in Bangui herumfahren. Ich sage überhaupt
nichts…
In Bangui treffe ich unsere Gemeinschaft im Karmel, die immer
„erfreut“ wird von den mehr als 2500 Flüchtlingen (seit Dezember 2013).
Ich nehme Schwester Francine und Schwester Christine aus dem Kongo in
Empfang, zwei Schwestern aus dem Orden der Barmherzigkeit. Sie kommen
für die Franziskanerinnen. Schwester Francine wird nach Ndim
weiterfahren, das 160 km von Bozoum entfernt liegt. Schwester Christine
dagegen wird in Bozoum bleiben.
Am Sonntag fahren wir um 6 Uhr von Bangui ab und sind um 12 Uhr
endlich in Bozoum. Dort können sie Schwester Paola umarmen, die die
Mitschwestern erwartet, und so das Abenteuer der Barmherzigkeit in
Bozoum beginnen!
Camions sulla strada verso Bangui: tutto regolare e a norma! Des camions sur la route vers Bangui: tout selon les règles! |
Sr Payton, in Centrafrica dal 1991 Sr Payton, en Centrafrique depuis 1991 |
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