Fatima 2015
Nach der abenteuerlichen Abreise von Bouar konnte ich am
Freitagmorgen nach Kamerun fliegen. Bei mir war Ludmila von SIRIRI aus
Prag. In Douala begrüßten wir die „neuen“ Schwestern aus Bozoum, die uns
mit großer Freude empfingen. Sie gehören zur Kongregation „Unsere Liebe
Frau von der Barmherzigkeit“.
Um 23 Uhr flogen wir nach Paris. Von dort ging es für mich weiter nach Lissabon, wo ich am Samstagvormittag um 11 Uhr ankam.
Ich war dort, weil mich das Hilfswerk „Kirche in Not“ eingeladen
hatte, damit ich über die schwierige Lage in Zentralafrika berichte.
Zusammen mit mir waren Schwester Annie Demerjian, die in Syrien lebt und
arbeitet, ein Bischof aus Nigeria und Pater Andreas, der sich mit der
Situation der Christen im Mittleren Osten beschäftigt. Es war
beeindruckend, mit so außergewöhnlichen Menschen zusammen zu sein und
mit ihnen die Leidenschaft für die Kirche zu teilen und das Leiden
vieler Männer und Frauen mitzutragen, die wegen ihres Glaubens verfolgt
werden. Sie leben in Syrien unter Bomben, und bei diesem Meer der
Verwüstung schaffen es Schwester Annie und ihre Mitschwestern, mit
Freude und Respekt vor der Würde den Menschen in Not zu helfen.
In Nigeria lebt man in der beständigen Gefahr von terroristischen Anschlägen auf die Kirchen. An jedem Sonntag gibt es Massaker.
Es ist eine sehr schwierige und gefährliche Situation, die mich
tief berührt. Im Abendland denken wir oft, dass das Martyrium eine
Angelegenheit vergangener Jahrhunderte ist, aber es ist die Realität für
Tausende von Menschen, die weiterhin voller Freude die Schönheit des
christlichen Glaubens bekennen.
Mögen ihr Glaube und ihr Opfer unseren Glauben stärken!
Nach meiner Ankunft wurde ich von Catarina Martins und Felix Lungu
begrüßt. Sie arbeiten im portugiesischen Büro von „Kirche in Not“. Bei
Regen fuhren wir Richtung Norden. Nach 350 km kamen wir gegen 16.30 Uhr
in Braga an und befanden uns fast sofort auf der Bühne, um die Lage in
unseren Ländern, in Syrien, Nigeria und Zentralafrika, zu schildern. Am
nächsten Tag waren wir in einem Heiligtum, das dem heiligen Benedikt
geweiht ist: San Benito Puerta Aberta. Dort haben wir die Eucharistie im
Gedenken an die verfolgten Christen und zu ihrer Unterstützung
gefeiert. Wir haben dort auch eine kleine Gemeinschaft von
Zisterzienserinnen getroffen, mit denen wir uns zum Gebet versammelt
haben.
Am selben Abend fuhren wir nach Fatima, wo wir gegen 23 Uhr
ankamen. Es sind die Tage, in denen große feierliche Veranstaltungen
wegen des Jahrestages der letzten Marienerscheinungen am 13. Oktober
1917 stattfinden. Hier, in diesem kleinen Dorf, das nur wenig oder gar
keine Bedeutung hatte, erschien die Jungfrau drei Hirtenkindern und gab
ihnen eine sehr aktuelle Botschaft: Sie forderte alle zu Gebet und
Bekehrung auf.
Am 12. ging ich allein auf der großen Esplanade umher. Es waren nur
wenige Menschen da und ich hatte Zeit zu beichten, zu beten und drei
Kerzen anzuzünden: eine für Zentralafrika, eine für unsere
Karmelgemeinschaft und eine für die Familie und die Freunde. Um 12.30
Uhr feierte ich die hl. Messe auf Italienisch und traf einige sehr liebe
Freunde aus Italien. Am Abend fand das Rosenkranzgebet statt und danach
folgte die Prozession mit der Statue der Madonna. Es regnete, aber der
Platz war voll und es war sehr schön und beeindruckend, so großen
Glauben zu sehen.
Der 13. ist der Feiertag. Nach dem Rosenkranz begann die
Prozession. Es waren 500 Priester anwesend, etwa 20 Bischöfe und eine
riesige Menschenmenge. Die Sonne schien und die Eucharistiefeier war
feierlich und ruhig. Zum Schluss wurde die Statue der Madonna in einer
Prozession an ihren Platz zurückgebracht. Ich stand genau neben dem
Thron, auf den sie zurückgestellt wurde.
Am Nachmittag fuhren wir nach Lissabon zurück, wo wir noch einmal
in einem Saal der Geographischen Gesellschaft von Portugal unsere Länder
vorstellten.
Am 14. waren für uns verschiedene Interviews mit Fernsehen,
Zeitungen und Radio geplant, aber wir haben es geschafft, uns ein paar
Stunden zu nehmen, um Lissabon zu besichtigen: die Kirche des hl.
Antonius, sein Geburtshaus, die Kathedrale und das Hieronymitenkloster.
Und nun bin ich auf dem Weg nach Italien.
Von dort werde ich am 20. Oktober wieder nach Zentralafrika zurückfliegen.
La casa natale di Lucia, una dei 3 veggenti di Fatima la maison de Lucie, une des 3 voyants de Fatima |
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