Das Neue Jahr!
So ist nun also auch das alte Jahr 2016 dahingegangen, und wir
befinden uns in einem schönen ganz neuen Jahr! In Bozoum haben wir es
ruhig, aber mit Freude, begonnen. Am 31. Dezember haben wir um 17 Uhr
die Eucharistie gefeiert, um Gott für alles das zu danken, was wir
erlebt haben, und vor allem dafür, dass Er uns immer getragen hat! Wir
haben zusammen mit den Schwestern zu Abend gegessen, und nach einem
schönen Film sind wir gegen 22 Uhr zu Bett gegangen. Und es scheint so,
als habe das Neue Jahr auch ganz ohne unsere Unterstützung angefangen!
Hier in Bozoum haben die meisten Leute die Nacht tanzend, singend
und feiernd begonnen. Es fehlten auch nicht die Schüsse, die
glücklicherweise keine Schäden verursacht haben (und der Vorteil ist,
dass dabei Munition und anderes verschwendet wurde, was sonst für
gefährlichere Ziele genutzt werden könnte…)
Am Sonntag, den 1. Januar, haben wir uns wieder zur Feier der Messe
in der Kirche versammelt, und ein paar Tage lang hörte man überall den
Ruf „Buon Annéeeee“ (gutes Neues Jahr).
Am Montagmorgen bin ich in Richtung Norden aufgebrochen, um die
anderen Missionsstationen zu besuchen, wo vor allem die Kapuziner tätig
sind. Das ganze Gebiet wird von bewaffneten Banden heimgesucht, und es
gibt große Spannungen (zwei Tage nach unserer Durchreise ist 30 km von
Bocaranga entfernt ein Blauhelm getötet worden…). Als wir an der
Barriere von Bocaranga ankamen, fanden wir dort die Gendarmen zusammen
mit den Antibalaka-Rebellen vor… In Ndim sagten mir die Schwestern, dass
die Leute große Angst hätten und nicht einmal mehr ins Krankenhaus
gehen würden… Abends bin ich im 205 Kilometer von Bozoum entfernten
Ngaundaye eingetroffen. Dort habe ich Pater Piotr getroffen, der mir
sagte, dass die Aktivitäten wegen der Rebellen nahezu zum Stillstand
gekommen sind. Er selbst konnte nicht die Weihnachtsmesse in den Dörfern
feiern, weil die Rebellen es nicht erlaubt haben. Ich habe auch die
Schwestern getroffen, darunter eine Landsmännin, Schwester Renata Dutto
aus Vinadio: So wurde die Unterhaltung auf Französisch, Piemontesisch
und Polnisch gehalten… Ich habe auch die Landwirtschaft von Bruder
Francesci besucht, einem 84jährigen Kapuziner, der am Stock geht (aber
wenn er auf den Feldern ankommt, lässt er den Stock weg und rennt
fast!). Seit Jahren beschäftigt er sich, unter anderem, auch mit der
Veredlung von Obstbäumen und hat mehr als 30 Mangosorten selektioniert!
Am nächsten Morgen sind wir zurückgefahren und haben unterwegs Halt
in Ndim gemacht, wo gerade die Schulen wiedereröffnet wurden. Auch hier
sind die Lehrer im September von der Hilfsorganisation SIRIRI aus Prag
im Rahmen des Projektes „Spielend lernen“ weitergebildet worden. Ich
habe in den Grundschulklassen vorbeigeschaut und konnte feststellen,
dass die Kinder beginnen, in Sango zu lesen und zu schreiben.
Gegen 19:30 Uhr sind wir nach 410 Kilometern auf katastrophalen
Straßen und mit drei Reifenpannen in Bozoum eingetroffen. In diesen
Tagen habe ich es auch geschafft, die Zeitung von Bozoum „Le Saint
Michel“ fertigzustellen. Hier ist sie:
i manghi innestati di Fra Francesco les manguiers greffés du frère Francesco |
strade les routes... |
con l'aiuto del maestro avec l'aide du maitre |
e da solo et maintenant tout seul |
antibalaka all'opera un antibalaka à Bocaranga |
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