Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 10. März 2017

Fastenzeit, Schulen, Straßen, Waffen und Flüchtlinge…



 
Fastenzeit, Schulen, Straßen, Waffen und Flüchtlinge…
 
Die Fastenzeit entstand ursprünglich vor allem als eine Zeit der intensiven Vorbereitung auf die Taufe. Für die Katechumenen, die an Ostern die Taufe empfangen sollten, wurde eine intensive Zeit der Katechese, des Gebetes und der Buße vorgesehen, durch welche sie sich auf den Empfang des Sakramentes vorbereiten sollten.
In vielen Pfarreien in der ganzen Welt (und vor allem in Missionsländern) gibt es viele Menschen, die mit Freude den Weg der Fastenzeit als Vorbereitung auf die Taufe durchlaufen.
In Bozoum sind es jedes Jahr mehr als hundert Jungen und Mädchen, Jugendliche und Erwachsene, die sich nach einem dreijährigen Katechismusunterricht  darauf vorbereiten, durch die Taufe Christen zu werden. Jeden Sonntag treffen wir uns nach der Feier der Heiligen Messe zu einer Zeit des Nachdenkens und der intensiveren Vorbereitung.
Unterdessen bleibt die Situation im Land besorgniserregend. In der ganzen Präfektur von Ouham Pende (die so groß ist wie Piemont und die Lombardei zusammen und deren Hauptstadt Bozoum ist) steigt die Anspannung: Es gibt Bewegungen bewaffneter Rebellen (RJ, 3R etc.), die vor allem aus muslimischen Mitgliedern bestehen, und die anderen Bewegungen (Antibalaka) gegenüberstehen, die sich aus verzweifelten und skrupellosen Menschen zusammensetzen, die vor allem dem Viehdiebstahl und dem Banditentum frönen.
Samstagfrüh hat eine Gruppe dieser Antibalaka auf ein Auto und einen LKW der Minusca (=der Blauhelme) geschossen, und sie haben Mobiltelefone und einige Waffen gestohlen!
Am Sonntag sah ich auf dem Weg zur Feier der Heiligen Messe um 6:30 Uhr zwei bewaffnete Antibalaka mitten in der Stadt. Ich hielt an und stellte sie zur Rede: „Schämt ihr euch nicht, mit Kalaschnikows bewaffnet herumzulaufen? Ihr benutzt die Waffen zum Rauben und Töten, und ihr tötet das Land!“ Es wurde ein bisschen hin und her diskutiert, und während ich das Auto wieder startete, drohte einer damit, in die Reifen zu schießen! Ich bin umgekehrt und habe ihm gesagt, er solle das wiederholen. Wir haben uns ein bisschen gestritten, und dann bin ich gegangen (so dass in der Zwischenzeit eine muslimische Frau, die vorbeikam, die Gelegenheit hatte, unbemerkt zu verschwinden). Ich habe die Antibalaka ein bisschen provoziert, um den Leuten dabei zu helfen zu verstehen, dass sie keine Kompromisse mit denjenigen akzeptieren können, die alles tun, um das Land zu zerstören…
Dienstag bin ich mit Fabrice und Ludmilla von der Hilfsorganisation SIRIRI aufgebrochen. Das Ziel der Reise bestand darin, die Schulen zu besuchen, deren Lehrer im September an der Weiterbildung teilgenommen hatten, und das Niveau des Unterrichtens nach der Methode „Spielend lernen“ zu überprüfen. Vormittags waren wir in Bocaranga, und nachmittags fuhren wir weiter über Ndim bis nach Ngaundaye. Es war eine Zeit der Besuche, aber auch der Treffen und des Austauschs mit den Missionarinnen und Missionaren, die in diesen Missionsstationen arbeiten.
Am Mittwoch setzten wir die Reise in Richtung Ndim fort, nachdem wir die Schule in Ngaundaye besucht hatten. Hier sind im Noviziat der Kapuzinerpatres 70 geflüchtete Fulani untergekommen, die von der Antibalaka bedroht worden waren. Trotz der Traurigkeit über diese Situation ist es rührend, die Kinder zu sehen, die mit den Novizen spielen, die Mütter, die sich um die Kleinen kümmern, die alten Leute, die diskutieren oder Texte für die Koranschule auf Holztafeln schreiben. Als wir wieder durch Bocaranga kamen, veranstalteten wir ein Treffen mit ca. 60 Lehrern aus der Stadt: In diesem Augenblick der Anspannung möchten wir ihnen mit einem kleinen monatlichen Beitrag dabei helfen, dort zu bleiben und zu unterrichten.
Wir sind gegen 16 Uhr wieder aufgebrochen und kamen um 19 Uhr in Bozoum an, aber wir haben entlang der Straße weniger Bewaffnete wahrgenommen.
Und schließlich stand Bozoum am 8. März anlässlich des Internationalen Tages der Frau mit einem Video im Rampenlicht, das von Caritas Internationalis produziert worden war und das ein Interview mit Suzanne, der Mutter von Hyppolite, zeigt, die den Wettbewerb der Gemüsegärten 2017 gewonnen hat: http://iwd2017.caritas.org/the-mother/
pesca a Bozoum


Antibalaka alla barriera di Bocaranga


I Peuls sfollati nel noviziato dei Cappuccini a Ndim
les Peuls déplacés dans le noviciat des Capucins à Ndim



Aggiungi didascalia

école de Ngaundaye

Ndim



KONDO: la gallina
KONDO: le poulet



Keine Kommentare: