Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Freitag, 1. September 2017

50 Kilometer für ein Huhn!






50 Kilometer für ein Huhn!
Als ich am Sonntagnachmittag ins Pfarrbüro ging, näherte sich mir ein Kind, das von seiner Mutter dazu ermuntert wurde. Der Kleine war wohl so zwei oder drei Jahre alt, und er hielt ganz stolz ein Huhn in der Hand, das fast größer war als er selbst. Ich verstand zunächst nicht, ob das Kind das Huhn verkaufen oder was es sonst damit tun wollte, aber die Mutter erklärte es mir: Seit Monaten wollte das Kind Pater Aurelio sehen, und es begann knatschig zu werden, wenn man es nicht zu ihm bringen würde. Also hatte die Mutter die Gelegenheit genutzt, dass Pater Norberto für die Feier der Messe in ihr 50 Kilometer von hier entfernt gelegenes Dorf kam, und hatte ihn darum gebeten, sie im Auto mitzunehmen, um das Kind endlich nach Bozoum zu bringen. Und das Huhn? Es war ein kleines Zeichen, aber ein großes Geschenk! Ich war gerührt!

In der Zwischenzeit ging die Lehrerfortbildung, die von unseren Freunden von der Hilfsorganisation Siriri aus Prag veranstaltet wurde, zu Ende. Die 244 Grundschullehrer waren sehr, sehr begeistert! Es war sehr viel Arbeit gewesen (angefangen von der Küche mit der Vorbereitung der Mahlzeiten für alle bis hin zu den Ausbildern: Tschechen, Franzosen und Zentralafrikanern), aber es herrschte große Zufriedenheit. Jetzt muss die Methode „Spielend lernen“, die hier in Bozoum schon seit zwei Jahren in unseren Schulen angewandt wird, in die Praxis umgesetzt werden. Die Methode beruht auf fünf sehr einfachen pädagogischen Prinzipien und darauf, die Kinder ab der ersten Grundschulklasse mit einzubeziehen.
Außer den fünf Prinzipien (Vorführen, praktische Anwendung, Nachdenken,  Mitarbeit, Bewertung) geht es um den Unterricht in der Landessprache und den Gebrauch von Wandzeichnungen, um den Kindern dabei zu helfen, sich auszudrücken.

Wir haben vor zwei Jahren damit begonnen, diese Methode in unserer Schule anzuwenden, und jetzt sind es viele Schulen, die sie verwenden. Lehrer und Eltern sind begeistert, weil sie einen enormen Unterschied zwischen den Kindern, die so unterrichtet werden, und ihren Brüderchen und Schwesterchen, die nach dem alten System gelernt haben, sehen.

Auch der Bildungsminister ist daran interessiert. Mittwochfrüh hatte ich ein ausgiebiges Treffen mit ihm, und er zeigte großes Interesse und möchte diese Erfahrung möglichst auf alle Schulen des Landes ausweiten.
Am Montag habe ich die jungen Leute von Siriri nach Bangui begleitet, von wo aus sie am Dienstagabend abgereist sind. Für sie war es eine großartige Erfahrung, etwas teilen und damit helfen zu können. Und es war auch schön für sie, das überaus große Interesse der Lehrer während dieser sechs Tage der Fortbildung zu sehen.

Am Mittwoch bin ich nach Bozoum zurückgekehrt, wo sich der Weg zur Missionsstation wie jedes Jahr langsam mit vielen Orchideendolden füllt.

Ich bringe Alexis mit, den Maler. Letztes Jahr hatte er daran gearbeitet, die Gemälde in der Kirche zu malen, und jetzt wird er die Seitenpfeiler vervollständigen, den mit dem Tabernakel und den mit dem heiligen Erzengel Michael, dem Patron von Bozoum (und meiner Heimatstadt Cuneo!).


In cucuna
la cuisine


Fine formazione


Gli affreschi didattici
Les fresques didactiques




Compleanno di Vojtech
Anniversaire de Vojtech

Bangui


La pala di sant Michele
le tableau de St Michel



Keine Kommentare: