Il presepe di Bangui La crèche de Bangui |
Weihnachten à la Baoro
Weihnachten in der
Zentralafrikanischen Republik zu erleben, vor allem in den abgelegensten
Dörfern, ist eine sehr intensive und schöne Erfahrung. Trotz der Hitze
(tagsüber beträgt die Temperatur über 35 Grad, während sie nachts auf
15 Grad sinkt), trotz des Mangels an Licht und Strom, trotz der Armut
und der Spannungen im Lande, fühlt man sich fast wie in jener Nacht in
Bethlehem vor 2000 Jahren. Aufmerksamkeit und Anbetung seitens der
Ärmsten (wie der Hirten) und Gleichgültigkeit oder Oberflächlichkeit
seitens derer, die sich für reich und mächtig halten (wie Herodes und
vieler anderer).
Am Freitag, d. 24. Dezember, fuhr ich
zusammen mit meiner Schwester Marisa und ihrem Mann Flavio gegen sechs
Uhr morgens los. Wir hatten weniger als 90 km zurückzulegen, brauchten
aber drei Stunden, um nach Sinaforo, das letzte Dorf, zu gelangen. Hier
erwarteten uns an der Straße der Katechet und andere Gläubige und
empfingen uns in einer sehr einfachen Kapelle aus Lehm und alten
Blechplatten. Aber sie hatten nach Blumen und Blättern gesucht und
hatten sie geschmückt, um dieses Weihnachten festlicher zu machen. Nach
den Beichten feierten wir die Mitternachtsmesse (auch wenn es erst 11
Uhr früh war). Die Atmosphäre war innig, und die Gläubigen nahmen großen
Anteil daran.
Nach der Messe blieben wir noch eine
Weile bei den Kindern (denen wir Süßigkeiten und einen Ball
mitbrachten), und dann kehrten wir ins sieben Kilometer entfernte Yoro
zurück. Hier feierten wir um 21 Uhr die Messe in einer überfüllten
Kirche. Wir waren um 23 Uhr fertig und übernachteten dort in den zwei
Zimmern hinter der Kirche.
Am Samstag, dem Weihnachtstag,
verließen wir Yoro gegen 7 Uhr morgens und fuhren hinunter nach Bayanga
Didi, wo wir zur Messe erwartet wurden. Ich hörte mehr als zwei Stunden
lang Beichte, und um 11.30 Uhr begann ich mit der Feier. Wir feierten
wir auch die Taufe von sechs Neugeborenen, und so war die Feier noch
schöner.
Gegen 15.00 Uhr fuhren wir nach Baoro, wo wir gegen 17.30 Uhr ankamen.
Am Sonntag, d. 26. Dezember, dem Fest
der Heiligen Familie und des Heiligen Stephanus, feierte ich die Messe
im 55 km entfernten Dobere: Es war das Fest des Schutzpatrons der
Gemeinde und der Namenstag von Pater Stefano, dem Pfarrer von Baoro, den
wir beim Abendessen zusammen mit Pater Saverio (dem Provinzoberen) und
Pater Federico feierten. Nach den Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag der
Präsenz der Karmeliten in der Zentralafrikanischen Republik besuchen sie
unsere Gemeinschaft und am Dienstag, d. 28., begleitete ich sie nach
Bangui.
Dort geht der Bau des neuen Klosters
gut voran, und wir besuchten die Baustelle mit ihnen und dem Nuntius am
Mittwoch, d. 29. Dezember.
Heute, am 30. Dezember, kehrte ich
aus Bangui zurück. Wir stehen am Ende dieses langen Jahres, das für die
Zentralafrikanische Republik besonders schwierig war (Wahlen, Rebellen,
Covid). Aber mit Gottes Gnade sind wir am Ende angelangt, und wir beten
und hoffen auf ein neues Jahr, das noch in Seinen barmherzigen Händen
liegt.
Alles Gute!
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