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Freitag, 3. Februar 2023

Wir sind stolz auf die Landwirtschaftsmesse von Bozoum!

 


 

Wir sind stolz auf die Landwirtschaftsmesse von Bozoum!

In diesem Jahr wurde die Landwirtschaftsmesse von Bozoum volljährig. Jahr für Jahr fand sie statt – und jetzt zum 18. Mal!

Die Messe ist ein Ereignis, das in diesem Land einzigartig ist: Es gibt in der ganzen Zentralafrikanischen Republik nichts Vergleichbares. Es handelt sich um die Ausstellung und den Verkauf von landwirtschaftlichen Produkten, woran die Genossenschaften der Region teilnehmen. Diejenigen mit der größten Entfernung kamen aus Ngaundaye, Ndim und Bocaranga: aus Regionen, die sehr stark von Gewalt betroffen sind. Und wir wollten ihnen um jeden Preis helfen, damit sie teilnehmen konnten.

Bis Montag, d. 23., waren wir uns nicht sicher, ob wir die Messe stattfinden lassen sollten, da sich in dem Gebiet Rebellen aufhielten. Außerdem sind alle Straßen, die nach Bozoum führen, in desaströsem Zustand oder unterbrochen. Von Bocaranga aus wären es normalerweise 125 Kilometer, aber jetzt muss man durch Bouar fahren, und so werden daraus 270 Kilometer! Dies hat sich stark auf die Transportpreise ausgewirkt, die sich innerhalb von drei Jahren praktisch verdreifacht haben!

Die Caritas der Diözese hat diese Initiative 2004 ins Leben gerufen und führt sie mit Hilfe der Stiftung "Amicizia Missionaria" der Karmelitenpatres von Arenzano (Italien) weiter. Dieses Jahr hat uns auch die belgische Hilfsorganisation Enabel geholfen. Auf diese Weise war es uns möglich, den Transport zu organisieren, die Stände zu errichten und alles aufzubauen.

Für Bozoum waren es Tage großer Festlichkeiten und eines intensiven wirtschaftlichen Austauschs. Der diesjährige Umsatz belief sich auf rund 70 Millionen Zentralafrikanische Franc (rund 105.000 Euro). Das ist ein beachtlicher Betrag in einem Land, in dem das jährliche Pro-Kopf-Einkommen rund 400 Euro beträgt!

Am Mittwochnachmittag war ich zusammen mit dem Caritas-Team von Baoro aus in Richtung Bozoum losgefahren. Vor Ort waren auch die anderen Freiwilligen: ein gut organisiertes Team, das diese Arbeit gewöhnt ist.

Am Donnerstagmorgen brachten wir an den Ständen Lampen an, um in der Nacht etwas Licht zu haben. Und am Abend trafen die Genossenschaften ein. Die drei Lastwagen aus Bocaranga, Ndim und Ngaundaye kamen allerdings erst spät in der Nacht und an den darauffolgenden Tagen an, weil sie zwölf Kilometer vor Bozoum im Schlamm stecken geblieben waren!

Am Freitagmorgen, d. 27. Januar, war alles fertig. Die Schüler des Abschlussjahrgangs unseres Gymnasiums St. Augustinus sahen in ihren Uniformen tadellos aus und sollten während der drei Messetage bei der Begrüßung der Genossenschaften, der Datenerfassung und beim Verkauf von unschätzbarem Wert sein.

Um 9 Uhr traf das Team des Landwirtschaftsministeriums ein, der Kabinettsdirektor und andere Direktoren (die die gesamte Messe mit Freude und Aufmerksamkeit verfolgten). Wir begannen mit einigen kurzen Reden und der Parade der Genossenschaften, die stolz einige ihrer Produkte präsentieren.

Nach der Zeremonie besuchten wir alle Stände, und am Ende traf sich der Vertreter des Landwirtschaftsministeriums mit den Behörden und einigen Vertretern der Genossenschaften und der Bevölkerung, um sich ein paar Stunden lang die Probleme und Hoffnungen von Bozoum und der Region anzuhören.

Die Stände waren ein Fest aus Farben und Lächeln: Die Arbeit vieler Monate fand sich hier in der Schönheit der Produkte, der Freude am Ausstellen (und am Aufzeigen der positiven Aspekte der Landwirtschaft) und der Befriedigung darüber, so viele Produkte in kurzer Zeit zu verkaufen.

Am Nachmittag begannen wir mit der Besichtigung der Gemüsegärten der Stadt.

Und hier gab es zwei schöne große Überraschungen: Die Zahl der Gemüsegärten hat sich in diesem Jahr verdoppelt (auf über fünf Hektar), und von den 39 Gärten gehören fünf jungen Schülern der örtlichen Mittel- und Oberschulen. Dies zeigt, dass die Arbeit in den Gärten als Chance für Wachstum und Entwicklung angesehen wird.

Am Samstagmorgen ging die Messe weiter, und wir setzten unsere Besuche in den Gärten fort: Wir wollten niemanden enttäuschen, aber die Müdigkeit schwand angesichts der Gärten dahin, die wie Gemälde aussahen mit ihren vielen Gemüsen, deren Grün sich vom Rot der Erde und der prallen Sonne abhob.

Am Samstagnachmittag stellte ich die Ergebnisse zusammen: Wir haben zwei Wettbewerbe veranstaltet, einen für die Aussteller und einen für die Gärten. Und für die Besten gab es Preise.

Am Sonntagmorgen feierte ich um 6.15 Uhr die Messe, und danach ging es weiter mit der Landwirtschaftsmesse. Und am Nachmittag fand zum Abschluss eine kleine Preisverleihung für die besten Aussteller, die schönsten Gärten und auch für die fünf Jungen und Mädchen, die ihren eigenen Garten angelegt hatten, statt.

Es war alles sehr schlicht, aber die Freude und der Stolz in den Gesichtern der jungen Menschen, der Männer und Frauen, die einen Preis erhielten, war groß. Es ist kein Zufall, dass der Titel der Messe "Orgueil paysan" lautet. Bäuerlicher Stolz!

 

 

La Fiera
La Foire

 

La valle degli orti
La vallée des jardins potagers

 

 

Gli alunni del liceo St Augustin
Les élèves du Lycée St Augustin






















 


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