Weißer und roter Sonntag
Am Sonntag, d. 22. April,
haben wir den Barmherzigkeitssonntag gefeiert. Schon in den ersten
Anfängen der Kirche wurde er „in albis“ genannt, also „Weißer Sonntag“,
weil die Gläubigen, die in der Osternacht getauft worden waren, nach
einer Woche, in der sie intensiv an Katechesen und Liturgien teilnahmen,
am Sonntag in der Heiligen Messe ihre weißen Taufkleider trugen.
In diesem Jahr hat sich das
Weiß mit Rot gemischt, denn an diesem Sonntag haben 115 Kinder,
Jugendliche und Erwachsene, das Sakrament der Firmung empfangen: Es ist
mit der Kraft des Heiligen Geistes eine Bestätigung ihres Lebens als
Christen und bringt sie zur Reife.
Die Messe wurde von dem
Generalvikar der Diözese, Abbé Mirek, gefeiert. Die Kirche war
überfüllt, aber die Menschen nahmen regen Anteil und beteten viel. Wir
haben alle unsere jungen Leute mit dem Gebet und der Bitte an Gott
begleitet, dass sie starke und mutige Christen sein mögen.
Am frühen Nachmittag bin ich
nach Bangui aufgebrochen, weil ich am nächsten Morgen über Nairobi nach
Daressalam fliegen sollte. Dort habe ich mich mit den Verantwortlichen
der indischen Schwestern der Kongregation der Muttergottes vom Karmel
getroffen, die in Bouar mit uns zusammenarbeiten. Ich habe drei Tage bei
ihnen verbracht und habe den Reichtum dieser Kongregation entdeckt, die
aus indischen und jungen afrikanischen Schwestern besteht, die aus
Tansania, Kenia, Uganda und Südafrika kommen. Am Dienstag bin ich mit
ihnen zum Bischof gegangen und habe die Gelegenheit genutzt, um die
Kathedrale wiederzusehen, einen Bau vom Ende des achtzehnten
Jahrhunderts, der zwischen den neuen Wolkenkratzern hervorragt und ein
Werk deutscher Benediktiner ist.
Der Mittwoch ist den jungen
Berufungen gewidmet, die in der Ausbildung sind (Postulantinnen und
Novizinnen). Ich habe mit ihnen die Messe gefeiert, und sie haben sehr
schön gesungen. Zwei der Lieder habe ich aufgenommen:
Nach dem Mittagessen habe ich
ihnen einige Fotos aus der Zentralafrikanischen Republik gezeigt und das
Land, die Mission und die Arbeit der Kirche vorgestellt.
Am Donnerstag habe ich mich,
bevor ich abgereist bin, ein bisschen erholt und habe die Stadt besucht
und das Meer genossen. Und dann hieß es am Abend um 23:10 Uhr „auf nach
Italien“, wo ich mich mit meinen Mitbrüdern versammeln werde und mit
denen wir ab Dienstag, den 2. Mai, unser Provinzkapitel abhalten, um die
zukünftigen Verantwortlichen zu wählen und uns mit unserem zukünftigen
Weg als Karmeliten auseinanderzusetzen.
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