Vorhergesehenes und Unvorhergesehenes
Nicht alles läuft wie geplant, und besonders hier in der
Zentralafrikanischen Republik sollte man mit unvorhergesehenen
Ereignissen rechnen!
Am Samstagnachmittag fuhr ich nach Balembe, einem Dorf, das 45 km
von Baoro entfernt gelegen ist, um die christliche Gemeinde zu treffen
und eine Messe zu feiern. Aber obwohl ich meinen Besuch angekündigt
hatte, traf ich niemanden an und musste zurückfahren.
Am Sonntag feierte ich die Messe in Zoungbe, das ebenfalls an der
Straße in Richtung Bangui gelegen ist. Das Dorf ist klein, und alle
waren bereit.
Am Dienstagnachmittag fuhr ich wieder nach Bouar, um den Bischof zu
treffen, der sich in den letzten Tagen nach Bocaranga und Ndim begeben
hatte, zwei Städte, in denen die Gewalt der Rebellen und des Militärs
anhält und in denen die Menschen bedroht sind. Sie können weder auf die
Felder gehen, um dort zu arbeiten, noch darauf hoffen, zur Schule zu
gehen und in den wenigen Krankenhäusern oder Ambulanzen der Region
behandelt zu werden. Einige Hilfsorganisationen und das OCHA (Amt der
Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten)
schauen, was getan werden kann, und versuchen, die Initiativen zu
koordinieren.
Mit dem Bischof sprachen wir auch über die Aktualisierung der
Website der Diözese, die ein italienischer Freund vor einigen Jahren
erstellt hat: https://www.diocesebouar.org/
In diesen Tagen eröffnen wir die Schulen in den Dörfern wieder. Die
Zahl der eingeschriebenen Kinder nimmt weiter zu: Es sind über 1.200.
Für die Einschreibung bitten wir um einen kleinen Beitrag von 2 Euro für
das ganze Jahr (er deckt gerade mal ein paar Monatsgehälter für die
Lehrer ab. Im Übrigen ist die Vorsehung mit Hilfe vieler guter Menschen
sehr aktiv!). In diesem Jahr haben wir versucht, eine neue Form der
Bezahlung vorzuschlagen: Wer möchte, kann mit Feldfrüchten bezahlen.
Viele haben Mais, Erdnüsse oder Maniok mitgebracht, die sie selbst
produzieren und die für die meisten Menschen leichter verfügbar sind.
Gestern und heute, Mittwoch und Donnerstag, d. 6. und 7. Oktober,
bin ich in die entferntesten Dörfer, nach Bayanga Didi gefahren.
Alles war vorbereitet, aber schon 40 km vor Baoro wurde mir gesagt,
dass es nicht möglich sei, die übliche Straße zu nehmen, und dass ich
eine andere nehmen müsse. Aber viel eher als eine Straße ist es ein
kleiner Pfad mitten in der Savanne, mit eineinhalb Meter hohen Gräsern
und sehr dicken Bäumen. Ich brauchte fast zwei Stunden für 30 km!
Aber Gott sei Dank und mit ein bisschen Glück kam ich gegen 18 Uhr
in Bayanga Didi an. Hier bereiten wir die Einrichtung eines
Kindergartens vor. Es gibt so viele Kinder, und die Grundschulen
funktionieren im Moment nicht. Da wir in den Schulen (noch) nichts
machen können, beginnen wir mit dem Kindergarten. Es gibt etwa 80
Kinder, die die Eltern gerne anmelden würden. Heute vormittag hielten
wir ein Treffen mit den Dorfvorstehern und der Bevölkerung an, um zu
sehen, wie wir das Areal für die Kinder gestalten können.
Ich hatte auch ein Treffen mit der christlichen Gemeinde im 5 km
entfernten Yoro geplant. Aber ich konnte nicht hinfahren, weil es einige
bewaffnete Männer gibt, die die Bevölkerung als Geiseln halten...
Ich machte mich gegen 10.30 Uhr zusammen mit Marie, die Erzieherin
im Kindergarten werden soll, auf den Rückweg. Ich brachte sie nach
Baoro, damit sie ein wenig angelernt wird und sich vorbereiten kann.
https://www.diocesebouar.org/ |
Zoungbe |
Pensando alla Scuola Materna - Bayanga Didi A l'étude de l'école maternelle |
Strada... per Bayanga Didi Route... pour Bayanga Didi |
Scuola di Pate Bonambolo Ecole de Pate Bonambolo |
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