Pierre |
Wenn die Waffen schweigen, entsteht Frieden, flüstert die Hoffnung, sprießen die Träume
Es war eine intensive Woche, die auch voll war von vielen kleinen Hoffnungsschimmern.
Am Sonntag feierte ich die Messe in Samba Bougoulou, was ein
seltsamer Name für ein langes Dorf ist. Ich beendete die Feier, indem
ich die Grundschule des Dorfes segnete. Das letzte Schuljahr hatten wir
mit 56 Schülern abgeschlossen, und jetzt sind es mehr als 200!
Vor der Messe brachte man mir einen etwas mehr als ein Jahr alten
Jungen (wir werden ihn Pierre nennen, aber das ist nicht sein richtiger
Name). Ich nahm ihn auf den Arm, weil er weinte, und segnete ihn: Seine
Mutter war vor einigen Tagen gestorben, und sein Vater ist schwer krank.
Während ich betete und überlegte, was ich tun könne, um ihm zu helfen,
spürte ich etwas Warmes... Als ich das Baby zurückgab, stelle ich fest,
dass es Pipi gemacht hatte...
Am Montag, d. 18. Oktober, wurde das Schuljahr offiziell eröffnet.
Obwohl viele unserer Schulen schon seit Wochen geöffnet sind, hat die
Regierung diesen Tag für den Schuljahresbeginn ausgewählt.
Behördenvertreter aus der ganzen Region, Lehrer und Schüler trafen in
Baoro ein, um gemeinsam zu feiern. Es war sogar ein alter Soldat dabei,
der Trompete spielte!
Am Mittwoch fuhr ich nach Bouar, und von dort aus brachen wir
zusammen mit dem Bischof in den Norden auf. Es handelt sich um ein sehr
schwieriges Gebiet, das seit Jahren Schauplatz von Konflikten und
Spannungen ist. Seit einigen Monaten ziehen sich die Rebellen zurück,
weil sie durch das zentralafrikanische und russische Militär unter Druck
geraten. In den Dörfern nahe der Grenze zu Kamerun und Tschad (zwischen
Niem, Bocaranga, Koui, Ndim und Ngaundaye) herrschen Spannungen. Viele
Menschen können nicht auf die Felder gehen, weil sie von den Rebellen
oder den Russen bedroht werden. Es gibt Morde, Plünderungen, Gewalt
aller Art. Und viele Einwohner mussten fliehen, wodurch die ohnehin
schon hohe Zahl der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen weiter anstieg.
Erst vor wenigen Tagen habe ich die Daten der UNO erhalten, die von mehr
als 1.437.000 Flüchtlingen, die innerhalb des Landes oder ins Ausland
geflohen sind, sprechen: Es ist ein Viertel der Bevölkerung der
Zentralafrikanischen Republik!
Wir kamen in Bocaranga, das 210 km von Baoro entfernt gelegen ist,
an und trafen die Kapuzinerpatres. Die Situation ist schwierig, und wir
versuchten, gemeinsam zu überlegen, was zu tun ist.
Einige Organisationen der Vereinten Nationen organisieren sich
zusammen mit NGOs. Leider können sie oft nicht in das Gebiet kommen,
weil es zu gefährlich ist.
Am Donnerstagmorgen fuhren wir in das Dorf Koui-Degaulle, das etwa
vierzig Kilometer von Bocaranga entfernt gelegen ist. Hier trafen wir
die christliche Gemeinde, den Sultan (!), den stellvertretenden
Präfekten und den Bürgermeister. Aber vor allem freuten wir uns, weil
die Schule geöffnet ist! Obwohl verschiedene Rebellen und Soldaten die
Schule geplündert haben (die Schulbänke wurden als Brennholz
verwendet!), haben die Lehrer und Eltern den Mut gehabt, die Schule
wieder zu eröffnen.
Zu sehen, wie die Schulen geöffnet werden, den Lehrern beim
Erklären zuzuhören und die Kinder beim Spielen schreien zu hören - das
ist einer der schönsten Anblicke!
In verschiedenen Begegnungen mit den Menschen, die in diesen Teilen
des Landes leben, leiden und hoffen, wollen wir verstehen, welche Nöte
bestehen, und wie wir darauf reagieren können.
Und wir denken darüber nach, uns für die Schulen in der Region
einzusetzen. Die Lehrer sind fast alle (mehr als 93 %) ehrenamtlich
tätig und werden (in sehr geringem Maße) von den Eltern unterstützt. Um
sie zu ermutigen, in den Dörfern zu bleiben und die Schulen wieder zu
eröffnen, denken wir darüber nach, ihnen eine kleine monatliche
Vergütung (zwischen 15 und 20 Euro) zu geben, die ihnen eine kleine
wirtschaftliche Grundlage verschafft und es ihnen ermöglicht,
Schulmaterial an die Schüler zu verteilen. Und es gibt eine ganze Menge
Lehrer und Schüler! In der Region gibt es etwa 250 Lehrer und zwischen
13.000 und 15.000 Schüler.
Aber die Göttliche Vorsehung ist großartig!
Scuola Materna "Il Germoglio" Ecole Maternelle "Il Germoglio" |
Bohong |
Bocaranga |
Degaulle |
Alunne Des élèves |
Scuola elementare a Degaulle Ecole primaire à Degaulle |
C'erano i banchi, un anno fa! Il y a 1 an, il y avait les tables bancs! |
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