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Freitag, 28. Juni 2024

Die Versammlung der Bischöfe und die Rückkehr nach Bangassou

 

 

I vescovi in riunione
Les eveques en réunion

 




Die Versammlung der Bischöfe und die Rückkehr nach Bangassou

Die Bischöfe der Zentralafrikanischen Republik treffen sich zweimal im Jahr zu ihrer Vollversammlung, und zwar im Januar und im Juni. Das Treffen im Januar findet stets in der Hauptstadt Bangui statt, während das Treffen im Juni immer abwechselnd in einer anderen Diözese abgehalten wird. So können die Gläubigen aus allen Diözesen alle Bischöfe sehen und ihnen begegnen, und die Bischöfe lernen die Wirklichkeit des ganzen Landes besser kennen.

Dieses Jahr trafen wir uns in Mbaiki, einer Diözese, die 110 Kilometer von Bangui entfernt im Urwaldgebiet liegt. Es ist eine lebendige Diözese, die vom spanischen Bischof Jésus Molina Ruiz geleitet wird. Die Diözese ist reich an verschiedenen Ethnien und beheimatet eine große Gemeinschaft von Aka-Pygmäen.

Die Versammlung dauerte die ganze Woche, und es gab jeweils am Morgen und am Nachmittag Sitzungen. Jeder Bischof stellte die Situation seiner Diözese vor, und dann begannen wir mit der Weiterbildung. Dieses Jahr haben wir das Dokument "Dignitas infinita" der Glaubenskongregation gelesen und darüber nachgedacht. Es ist ein sehr umfangreiches Dokument, das sich mit der unendlichen Würde des Menschen beschäftigt. In einem Land wie der Zentralafrikanischen Republik, in dem die Gegensätze sehr stark sind, viele Gebiete immer noch der Gewalt bewaffneter Gruppen ausgesetzt sind, wo selbst die Regierung und die Behörden nicht mit der Achtung der Menschenrechte glänzen und Land und Bodenschätze von skrupellosen Menschen verwaltet werden, ist der Aufruf zur Menschenwürde eine sehr wichtige Ansage.

Die Treffen waren sehr intensiv, und die Atmosphäre war sehr engagiert, brüderlich und von Zuhören und Zusammenarbeit geprägt.

Während der Versammlung bereiteten wir auch die Botschaft der Bischöfe vor, die am Ende der Arbeit veröffentlicht wurde.

Am Donnerstagnachmittag trennten wir uns, um einige Gemeinden in der Umgebung zu besuchen. Ich fuhr mit dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Bischof Nestor Nongo von Bossangoa, in das elf Kilometer von Mbaiki gelegene Dorf Boukoko. Die Gemeinde war 1946 von Pater Charles Tisserant gegründet worden, einem Spiritaner-Missionar, der in den 1930er Jahren in Bozoum gearbeitet hatte!

Der Empfang war bewegend: Für die Gläubigen war es ein großes Fest, Bischöfe willkommen zu heißen! Wir beteten mit ihnen, hörten uns ihre Geschichten, ihre Freuden und Schwierigkeiten an und feierten gemeinsam die Eucharistie. Am Ende erwartete uns ein Essen, bei dem die verschiedenen Gemeindeleiter zusammenkamen.

Am Samstagmorgen feierten wir gemeinsam die Messe in der Gemeinschaft der Schwestern von Mutter Teresa von Kalkutta, und auch ihre Gäste waren dabei: Waisenkinder, unterernährte Kinder mit ihren Müttern, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen.

Am Sonntag fand die Abschlussmesse statt, die traditionell vom zuletzt geweihten Bischof geleitet wird... und das bin ich! Es waren viele Menschen da, und die Freude war groß, denn die Bischöfe der neun Diözesen waren hier: aus Bangui, Mbaiki, Berberati, Bouar, Bossangoa, Bambari, Kaga Bandoro, Alindao und Bangassou.

Am Ende der Messe wurde die Botschaft der Bischöfe verlesen, die immer mit Spannung erwartet wird.

Gegen 14.30 Uhr brachen wir schließlich nach Bangui auf.

Am Montagmorgen um 6 Uhr waren wir am Flughafen, um nach Bangassou zurückzukehren. Um 8 Uhr stand das Flugzeug auf der Startbahn, die Motoren gaben Vollgas, doch dann wurden sie langsamer, und wir kehrten um: Es gab ein technisches Problem. Wir stiegen aus und warteten, aber dann wurde bekannt gegeben, dass der Flug (vielleicht) auf den nächsten Tag verschoben werde...

Am Dienstag machten wir uns auf den Weg zum Flughafen. Wir saßen schon im Flugzeug, aber man ließ uns wieder aussteigen, weil wir keine Abfluggenehmigung hatten... Um 12 Uhr mittags flogen wir endlich ab.

Um 13.30 Uhr kamen wir endlich in Bangassou an. Zu unserer Überraschung wurden wir von einigen Priestern, Schwestern und den Kindern des „Hauses der Hoffnung“ begrüßt, die uns in die Stadt begleiteten.

Am Vortag waren sie bereit gewesen, uns zu empfangen, und so viele Menschen warteten an der Kathedrale auf uns. Heute waren es etwas weniger, aber auf dem ganzen Weg schrien und winkten die Menschen, und so kamen wir an der Kathedrale an.

Ich ging hinein und betete am Grab von Bischof Maanicus, dem ersten Bischof von Bangassou. Dann begrüßte und segnete ich die vielen Menschen, die sich versammelt hatten, um den neuen Bischof zu begrüßen.

Dann ging es weiter zu Tisch mit den Priestern und Schwestern, die mich freudig und feierlich empfingen.

Am Sonntag, d. 30., werden wir die große Messe feiern, mit der mein bischöflicher Dienst auf dieser gesegneten Erde von Bangassou beginnt.
























 

 

 

 




















Cathédrale de Bangassou

 

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